Herbstgedicht

Bilder – Gedanken – Gedichte – Geschichten

Posts Tagged ‘Herrensohr

Sulzbachaue Dudweiler Sulzbach

with one comment

Sulzbachaue Dudweiler Sulzbach

Zahlreiche Fotos auf diesem Blog habe ich in der Sulzbachaue aufgenommen. Und zwar in dem schmalen Streifen am renaturierten Sulzbach zwischen dem Minigolfplatz und der Abzweigung nach Herrensohr. Dort findet sich parallel zu der vielbefahrenen Sulzbachtalstraße ein kleines Naturparadies, das kaum jemand beachtet. Allenfalls die tausend Hundbesitzer, die ihre Lieblinge dort Gassi führen und weite Teile dieses wunderschönen Stückchens Natur zum Hundesch… verkommen lassen.

Damit man mal sehen kann, wie schön dieses kleine Stückchen Natur ist, gibt es diesmal keine Nahaufnahme, sondern ein kleiner Blick in die Landschaft.

Das Foto entstand am 9. Juli 2009. Wenige Tage zuvor waren extrem starke Regengüsse niedergegangen. Dies kann man auch auf dem Foto gut sehen: Am gegenüberliegenden Ufer ist ein dunkelgrüner Streifen zu erkennen. Der ist dadurch entstanden, dass der Wasserstand kräftig gestiegen war und die starke Strömung den Bewuchs plattgedrückt hat.

Auf dieser Höhe ist die westliche Uferseite (rechts) deutlich vielfältiger als die linke. Leider verläuft auf der westlichen Seite auch der Hundesgassiweg. Wenige Meter weiter unten ist aber die östliche (linke) Uferseite mindestens genauso abwechslungsreich wie die westliche. Dort (auf der linken Seite am Rande der Sulzbachtalstraße kurz vor der Abzweigung nach Herrensohr) trifft man die meisten Schmetterlinge an.

***

Ein Nachtrag: Heute – 20. Juli 2009 – habe ich am Dudoplatz ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Sulzbachtalaue 400m“ erblickt. Ich werde mir wohl angewöhnen müssen, Sulzbachtalaue zu schreiben und nicht Sulbachaue.

Schmetterlinge Schachbrett

with 2 comments

Schmetterlinge Schachbrett

11. Juli 2009: Mein gestriger Spaziergang in der Sulzbachaue ist zu einem regelrechten Schmetterlingserlebnis geworden. Zum ersten Mal überhaupt habe ich ein Schachbrett (Melanargia galathea) vor die Linse gekriegt; und dieses Tierchen war auch noch so zahm, dass es sich ein Weilchen auf meinem Finger niedergelassen hat. Es ist ziemlich schwierig, mit der einen Hand den Fotoapparat einzustellen und gleichzeitig die andere Hand so ruhig zu halten, dass der zarte Gast nicht gleich davonflattert.

Mit dem Schachbrett habe ich eine kleine Fotosession veranstaltet. Jammerschade, dass dieses Exemplar ein klein wenig angeknabbert ist. (Ein Nachtrag: Mittlerweile bin ich schlauer geworden und habe erfahren, dass Schmetterlinge im Laufe ihrer Flugzeit nicht nur Schuppen verlieren und verblassen, sondern auch an den Rändern ausfransen. Man spricht dann von „abgeflogenen“ Schmetterlingen. Siehe: Settele u.a.: Schmetterlinge. Die Tagfalter Deutschlands. 2. Auflage. Ulmer Verlag, 2009)

Darüber hinaus gelangen ein paar Fotos von einem Großen Ochsenauge, einem Braunen Waldvogel, einem Hauhechel-Bläuling (und zwar einem Weibchen, das im Gegensatz zum Männchen auf der Innenseite nicht blau ist, sondern braun mit schönen orangenen Randflecken) und einem Widderchen. Außerdem habe ich Fotos von fünf weiteren Schmetterlingsarten gemacht, die ich aber in keinem meiner Tierführer finden kann. Es wird wohl ein Weilchen dauern, bis ich alle bestimmt habe.

***
Aufgenommen am 10. Juli 2009.
Sulzbachaue in Dudweiler, kurz vor der Abzweigung nach Herrensohr.

***

Written by Ronald

11. Juli 2009 at 18:24

Die Pusteblume auf der Sulzbachaue

with one comment

Pusteblume

Heute gibt es eine kleine Geschichte, erzählt von Martina Decker.

Die Pusteblume auf der Sulzbachaue
© Martina Decker

Auf der Sulzbachaue herrschte helle Aufregung.
Genosse Wind hatte es den Tieren und Pflanzen zugetragen: Der Mann, der seit ein paar Tagen regelmäßig hier herumspazierte, war ein bekannter Fotograf. „Seine Fotos seien einfach wunderbar“ wisperte er, und wer von ihm fotografiert würde, sei binnen weniger Tage weltberühmt.
Mutter Löwenzahn wollte es nicht glauben. Sie erinnerte sich gut an den Fremden, der stundenlang mit seiner Kamera vor ihr gehockt hatte. Ein wenig geschmeichelt war sie damals schon gewesen. Sie, eine doch eher unscheinbare Wiesenblume, von vielen als Unkraut beschimpft, wurde fotografiert! Doch dass sie jetzt berühmt sein sollte? Ihr Bild in aller Herren Länder? Nein, das war nun wirklich absurd.
Aber um ganz sicher zu sein, schickte sie Sperling Max zur nächsten Wohnsiedlung.
„Flieg und schau, ob du irgendwo in ein Fenster sehen kannst!“ trug sie ihm auf. „Der Wind hat erzählt, die Menschen haben ein Gerät, das sich Computer nennt. Dort sollen die Bilder zu sehen sein.“
Sofort machte sich Max auf den Weg. Vor vielen Fenstern flatterte er herum, ohne ein solches Gerät oder gar Bilder von Mutter Löwenzahn zu entdecken. Es dämmerte bereits und erschöpft ließ er sich auf einem schmalen Fensterbrett nieder. Müde hockte er da und gerade wollten seine kleinen Äuglein zufallen, da zog ein seltsam flackerndes Licht seinen Blick auf sich. Das musste eines dieser Geräte sein, von denen der Wind erzählt hatte. Aufmerksam verfolgte Max das weitere Geschehen. Immer wieder tippte die Frau davor auf dem Ding herum und … Max hielt den Atem an. Unglaublich! Ein Bild von Mutter Löwenzahn. Und noch eins, und noch eins…
Max war ganz aufgeregt. Wenn er sich beeilte, konnte er die Wiese noch erreichen bevor es ganz finster war. Sofort flatterte er los. „Mutter Löwenzahn! Mutter Löwenzahn!“ tschilpte er schon von Weitem. „ Mutter Löwenzahn! Der Wind hatte Recht. Du bist berühmt. Dein Bild ist in dem großen Gerät.“
Die Kunde verbreitete sich wie ein Lauffeuer auf der Sulzbachaue. Mutter Löwenzahn war berühmt. Man brauchte keine Angst haben vor dem Fremden mit der Kamera.
Schon am nächsten Tag kamen auch die vorsichtigsten Tiere aus ihren Verstecken und öffneten die Blumen ihre Blüten besonders weit. Würde er heute kommen? Und würde er sie entdecken und fotografieren?
Stunde und Stunde verging. Die Hufeisenazurjungfer sah ihn zuerst. Sofort brachte sie sich in Positur und ließ ihren Leib in herrlichem Blautürkies leuchten. Die Bläulinge vollführten für ihn einen Tanz und selbst der Kleine Fuchs überwand seine Scheu und lächelte schüchtern in die Kamera.
Und auch der Fremde lächelte.
Dankbar machte er sich geraume Zeit später auf den Heimweg. Die Natur hatte ihm wieder mal ein wunderbares Geschenk gemacht. Nun wollte er es mit der Welt teilen. Wollte diese Bilder voller Schönheit und Anmut verbreiten und die Menschen damit erfreuen.

***
 

***

Das Foto entstand am 2. Juni 2009 auf der Sulzbachaue in Dudweiler, kurz vor der Abzweigung nach Herrensohr.

Written by Ronald

5. Juni 2009 at 16:10

Pusteblume im Mai

with one comment

Löwenzahn Pusteblume Mai

In den letzten Tagen habe ich so viele schöne Bilder gemacht, dass ich schon gar nicht weiß, wohin damit. Dieser Blog bietet ja ein nettes Ambiente, aber manchmal weiß ich einfach nicht, was ich schreiben soll. So auch heute. Deshalb stelle ich mal ein Gedicht ein, das mir die Autorin heute zugesandt hat.

Pusteblumen im Mai
© Heidrun Gemähling

Im Maien stehen kugelrund
Samenkinder Spalier,
Pusteblumen auf Wiesengrund,
Augenweide und Zier.

Laue Winde blasen leise,
Schirme öffnen sich zu Hauf,
schweben über weite Auen,
der Maienflug nimmt seinen Lauf,
lässt sie treiben mit den Lüften,
keiner kennt der Samen Bahn,
doch sie werden neu erblühen,
irgendwo als Löwenzahn.

Das Foto entstand gestern (29. Mai 2009) an der Sulzbachtalaue in Dudweiler, nahe der Abzweigung nach Herrensohr. Von dieser Pusteblume habe ich eine ganze Bilderserie geknipst. Ein Foto schöner als das andere. Ich habe die Pusteblume in die Luft gehalten, so dass nur der leuchtend blaue Himmel im Hintergrund zu sehen ist. Anfangs war die Pustkrone fast noch vollständig. Aber nach und nach hat der Wind die kleinen Fallschirme davongeweht. Wie es der Zufall will, gibt es ein Bild mit drei Fallschirmen auf der Spitze, eines mit zweien und dann noch dieses, auf dem der vorletzte gerade davonfliegt und der allerletzte noch standhaft dasteht. Kurz darauf wurde auch dieser vom Winde verweht.

Das Foto hält übrigens noch eine kleine Überraschung bereit. Und zwar Folgendes: Als ich zu Hause die Bilder am Rechner betrachtete, war ich höchst erstaunt, dass auf einigen Bildern ein kleines Insekt zu sehen ist. Als ich beim Fotografieren durch den kleinen Sucher schaute, habe ich das Tierchen überhaupt nicht bemerkt. Das Tierchen ist auch auf dem obigen Foto zu sehen, aber dort ist es so gut versteckt, dass man ganz genau hinschauen muss. Auf der linken Seite kann man deutlich eines der Hinterbeine erkennen, außerdem einen Flügel und den Hinterleib. Und über dem obersten querstehenden Fallschirm ragt die winzige Spitze eines Fühlers nach oben.

Auf der folgenden Seite können wir das Tierchen mal aus der Nähe betrachten.

***

Herrensohr St. Marien Kirche

with 2 comments

Herrensohr St. Marien Kirche

Herrensohr St. Marien Kirche

Klare Farben, klare Linien – so was liebe ich.

Das Foto entstand am 2. April 2009 bei meinem Spaziergang zur Bergehalde Grühlingstraße. Da die Autobahn A 623 keinen Zugang von Jägersfreude aus ermöglicht, musste ich an der Kirche in Herrensohr starten und dann eine gute halbe Stunde durch den Wald marschieren um zur Halde zu gelangen. Und dann das Ganze wieder zurück. Auf dem Heimweg ist dann dieses Foto entstanden.

Über Herrensohr – insbesondere den seltsamen Namen – werde ich demnächst mal berichten.

Heute richten wir unser Augenmerk auf den Mond, der sich – vom Fotografen gewollt – in das Bild geschlichen hat.

Wie man sieht, ist der Mond in seiner zunehmenden Phase, ziemlich genau in der Mitte zwischen Neumond und Vollmond. Wenn man das Aufnahmedatum – 2. April – berücksichtigt, kann man leicht ausrechnen, dass das Bild genau zehn Tage vor Ostern entstand.

Auf dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 n. Chr. wurde festgelegt, dass Ostern an dem Sonntag gefeiert wird, der dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn folgt. Klingt kompliziert, ist aber einfach: Erst muss mal der Frühling begonnen haben, dann warten wir bis zum ersten Vollmond und am drauf folgenden Sonntag feiern wir Ostern (was ist eigentlich, wenn der Vollmond auf einen Sonntag fällt?). Aus dieser Festlegung ergibt sich, dass Ostern frühestens am 22. März und spätestens am 25. April gefeiert wird.

In diesem Jahr (2009) fällt der Ostersonntag auf den 12. April, Ostern liegt also relativ spät. Das ist gut so, denn durch den ewig langen Winter wäre Ostern bei einem frühen Termin noch sehr kahl gewesen. So bleibt die Hoffnung, dass die Natur bis Ostern zu voller Frühlingspracht erwacht sein wird.

Zu Nizäa (auch: Nikaia, Nikäa, Nicaia, Nicaea, Nicäa): Eine antike Stadt in Kleinasien (heute: Iznik in der Türkei) . War bereits früh Bischofssitz, seit 451 Sitz eines Metropoliten. In Nizäa fand 325 das erste und 878 das siebte Ökumenische Konzil statt (Quelle: Brockhaus Lexikon).

Und weil wir grade beim Thema Ostern sind – hier kann man
Ostergeschichten und Ostergedichte
kostenlos im Netz lesen.