Herbstgedicht

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Buchtipp /eBook

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Patricia Koelle: Alles voller Himmel

Patricia Koelle: Alles voller Himmel


Buchtipp – eBook-Tipp


Patricia Koelle
Alles voller Himmel

Roman
ISBN 978-3-939937-11-1 (Buch)
ISBN 978-3-939937-60-9 (eBook epub-Format)
ASIN B004T32VW4 (eBook Amazon Kindle)

Ein spannender, poetischer und zärtlicher Roman über den Mut zur Liebe und das eigentlich ganz einfache Geheimnis des Glücks.

Sophie, genannt Fia, ist neunundzwanzig und macht sich angesichts ihres nahenden dreißigsten Geburtstags Gedanken über ihre Zukunft. Fia liebt schon lange Anthony, einen todkranken Künstler. Der aber lässt keine Liebe zu sondern nur eine besondere Freundschaft, aber nicht aus Rücksichtnahme. Ihm fehlt im Grunde der Mut zum Leben und auch der zum Lieben. In dieser Situation stößt Fia bei der Suche nach Jobangeboten zufällig auf eine Kontaktanzeige, die lautet: „Ich bin Rollstuhlfahrer. Wenn du Mut hast, melde dich.“ In Fia steigt eine seltsame Wut auf. Wenn man für Liebe ohnehin so viel Mut benötigt, warum soll man dann für eine Beziehung zu einem Rollstuhlfahrer noch mehr Mut brauchen? Sie wirft die Zeitung weg, aber die Sache lässt ihr keine Ruhe. Sie klaubt die Anzeige aus dem Müll und macht ihren Gefühlen in einem Brief Luft, den sie auch sofort an die genannte Chiffre abschickt. Da sie nicht mit einer Antwort rechnet, auch eigentlich keine will, vergisst sie die Sache.

Doch eine Antwort kommt, und eher widerwillig entsteht ein Dialog – erst schriftlich, dann telefonisch. Der Rollstuhlfahrer heißt Jono und Stück für Stück erfährt Fia, wie sein Leben aussieht. Anthony, dem es derweil gesundheitlich schlechter geht, ermutigt Fia, während er sich langsam zurückzieht. Es ist wie eine stille Übergabe, gegen die sich Fia innerlich sträubt. Doch Jono sieht Anthony sogar seltsam ähnlich. Und im Gegensatz zu Anthony ist er voll unbändiger Kraft und Lebensfreude und steht auch noch voll im normalen Arbeitsleben.

Er besteht schließlich auf einem Treffen und eine Liebe beginnt. Zusammen machen sie eine Reise und schaffen es bis auf einen Vulkan. Dort oben haben sie das Gefühl, mitsamt dem Rollstuhl alles bewältigen zu können. Die bislang schüchterne Fia ist glücklich, gebraucht zu werden, und Jono vergisst durch sie zeitweise völlig, dass er behindert ist. Die Zukunft scheint vor ihnen zu liegen. …


… wie diese zärtliche und spannende Geschichte weitergeht, wird nicht verraten …

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Lügenbaron zu Guttenberg

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Bergehalde Grühlingstraße

Bergehalde Grühlingstraße

Dr. zu Guttenberg – Guttenberg – Lügner – Betrüger – Hochstapler – Plagiat – Dr. plag. – Dr. plag. zu Guttenberg – Verteidigungsminister – Minister – Moral – Lügenbaron – CDU – CSU – Politik – Dissertation – Doktortitel – Plagiatsvorwurf

Lügenbaron zu Guttenberg

 
Das Foto zeigt den Gipfel der Bergehalde Grühlingstraße. Diese Halde ist Teil des Haldenrundwegs, der verschiedene „Halden als besondere Relikte des Bergbaus und Landmarken des Saarkohlenwaldes miteinander [verbindet]“ (aus der Broschüre „Regionalpark Saar – Der Haldenrundweg“, herausgegeben vom Ministerium für Umwelt des Saarlandes). Die Bergehalde Grühlingstraße liegt im Norden von Saarbrücken unmittelbar westlich der Autobahn A 623; auf der östlichen Seite der Autobahn liegt Jägersfreude, ein Ortsteil von Dudweiler, welches seinerseits der nördlichste Stadtbezirk von Saarbücken ist.

Ich widme dieses Foto unserem Herrn Verteidigungsminister [Dr. plag.] Karl Theodor zu Guttenberg, der in diesen Tagen auch noch die letzten Reste politischer Moral zu Grabe trägt. Als die ersten Vorwürfe aufkamen, bei erheblichen Teilen seiner Dissertation fehlten die erforderlichen Quellenangaben, wies der Herr Minister alle Vorwürfe als abstrus zurück. Kurz darauf wurden immer mehr gestohlene Textpassagen publik und der Herr Minister räumte ein, ihm könnten vielleicht ein paar Unachtsamkeiten unterlaufen sein. Als noch mehr unredliche Passagen ans Licht kamen, bot der Herr Minister an, für ein paar Wochen auf seinen Doktortitel zu verzichten. Und nun, da absolut nicht mehr von der Hand zu weisen ist, dass er zahlreiche Passagen schlicht und einfach geklaut hat, bietet der Herr Minister an, seinen Doktortitel zurückzugeben. – Schwamm drüber, fertig! – So einfach ist die Sache.

CDU und CSU stützen ihren politischen Supermann mit allen Kräften. Dass er ein Lügner und Betrüger ist, ist doch scheißegal! Hauptsache, das Volk ist blöd genug und lässt sich von dem gutaussehenden Selbstdarsteller auch weiterhin blenden.

Und die Moral von der Geschicht’: Jeder kann klauen, lügen und betrügen so viel er will. Wenn der Dieb erwischt wird, gibt er im schlimmsten Fall das Diebesgut „freiwillig“ zurück. Jeder? Nun ja, vielleicht nicht jeder – aber wenn es sich um einen Politiker handelt, dann geht das allemal.

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Filmfestival Max Ophüls Preis

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Filmfestival Max Ophüls Preis

Saarbrücken ist im Allgemeinen nicht gerade der kulturelle Mittelpunkt der Welt. Aber einmal im Jahr gibt es ein echtes kulturelles Highlight: Dann steht das Max-Ophüls-Filmfestival im Blickpunkt aller Kinofreunde, die sich für den jungen deutschen Film interessieren. Der Max-Ophüls-Preis ist einer der begehrtesten Preise für Nachwuchs-Cineasten und manch große Kinokarriere hatte das Max-Ophüls-Festival als Ausgangspunkt.

In diesem Jahr findet das 32. Filmfestival Max Ophüls Preis vom 17. bis zum 23. Januar 2011 statt.

Die Eröffnungsfeier gibt es am 17. Januar 2011 im CineStar – Der Filmpalast, Beginn 19:30 Uhr.

Von Dienstag, 18. Januar, bis Freitag, 21. Januar gibt es dann Kinoprogramm satt. In folgenden vier Kinos kann man sich den ganzen Tag über neue deutsche Filme anschauen:
CineStar – Der Filmpalast, St. Johanner Straße 61
Filmhaus, Mainzer Straße 8
camera zwo, Futterstraße 5-7
Kino achteinhalb, Nauwieserstraße 19

Jeweils abends ab 22.00 gibt es dann in der Garage den Festivaltreffpunkt „Loloas Bistro“. Dort kann man mit etwas Glück auch lebendige Filmemacher und Schauspieler hautnah erleben.

Eintrittkarten kriegt man – wenn man schnell ist und Glück hat – vom 8. Januar bis zum 23. Januar 2011 im CineStar, im Filmhaus und in der camera zwo für alle Festivalkinos und im Kino achteinhalb für Filme, die im Kino achteinhalb gezeigt werden.

Die Preisverleihung findet am 22. Januar 2011 um 20:00 Uhr in der Congresshalle Saarbrücken statt. Und ab 22:00 Uhr startet dann dort die große Filmparty.

Zum Festival-Ausklang startet am 23. Januar 2011 gegen 10:00 Uhr in allen Festivalkinos der Kinosonntag.

Ausführliche Informationen gibt es natürlich auf der Home Page des Filmfestivals unter http://www.max-ophuels-preis.de

Ich wünsche allen Filmfreunden Glück beim Kartenkauf, gute Filme und viel Kinofreude.

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PISA Intelligenz

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Zu: Thilo Sarrazin
Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen
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Lieber Josef,

im letzten Beitrag haben wir erfahren, dass in den PISA-Studien das Konzept Intelligenz völlig ignoriert wird. Wie kann man sich mit Bildung befassen und dabei das Thema Intelligenz unter den Teppich kehren? Intelligenz ist eine unerlässliche Voraussetzung, um überhaupt Bildung erwerben zu können.

Warum schweigen die PISA-Autoren das absolut zentrale Thema Intelligenz tot?

PISA-Studien sind politische Auftragsstudien. Auch die PISA-Forscher wissen, aus welchen Töpfen die üppigen Forschungsgelder fließen. Und PISA-Forscher wissen auch, was in unserer Gesellschaft politisch korrekt ist.

In unserer politisch korrekten Gesellschaft gehört Intelligenz zu den Tabuthemen allerersten Ranges. Wer es wagt, das Tabuwort Intelligenz in den Mund zu nehmen, ist sofort Zielscheibe einer hysterischen Hetzjagd – siehe Sarrazin.

Mit der Anti-Intelligenz-Hysterie befindet sich unsere politisch korrekte Gesellschaft übrigens in einer illustren Runde:

Bei den Nazis waren Intelligenztests verboten, weil man wutschnaubend feststellen musste, dass die Juden wesentlich intelligenter waren als die „Arische Rasse“.

Auch in der Sowjetunion waren seit Stalins Zeiten Intelligenztests verboten, weil ausgerechnet die Arbeiter- und Bauernklasse stets nur höchst traurige Werte lieferte.

Unsere politisch korrekte Gesellschaft sollte bei Gelegenheit mal über ihr Intelligenz-Tabu nachdenken: Wieso wandeln wir mit solch fanatischem Eifer in den Fußstapfen von Hitler und Stalin?

Die Anti-Intelligenz-Hysterie hat fatale Folgen. Wer die zentralen Zusammenhänge nicht kennt oder aus ideologischen Gründen leugnet, kann keine angemessene Problemlösung finden. Ganze Heerscharen von Politikern, Journalisten und Meinungsmachern leben entweder selbst im tiefsten geistigen Mittelalter oder sie wollen zumindest das Volk im tiefsten geistigen Mittelalter halten.

Wir brauchen keine Dummheit und ideologischen Bretter vor dem Kopf. Wir brauchen Wissen!

Beste Grüße
Ronald

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PISA Intelligenz

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Lieber Josef,

im Folgenden nehmen wir Martin Spiewaks Kritik in der ZEIT unter die Lupe (ich kenne den ZEIT-Artikel nicht und kann mich daher nur auf das beziehen, was in der „Anti-Sarrazin-Argumente“-Liste steht).

Martin Spiewak kritisierte Sarrazins Thesen zur Bildungspolitik in der „Zeit“ als „knapp an der Lüge vorbei … eine Mischung von Wahrheiten mit Halbwahrheiten und Unsinn“.

Das sind starke Worte. Ich lasse sie im Moment mal so stehen, komme aber darauf zurück.

Als besonders sinnentstellend kritisierte Spiewak Sarrazins Folgerung auf ein Resultat der PISA-Studien, wonach „Schüler mit einem türkischen Migrationshintergrund erneut schlechter abschnitten als alle anderen Einwanderergruppen“. Dies sei von Sarrazin „genetisch“ begründet worden, obwohl die offizielle PISA-Studien-Folgerung hierzu lautete, dass dieses Defizit sich mit „sozioökonomischen Faktoren“ (Armut) und der mangelnden Beherrschung der deutschen Sprache erklären ließe.

Als Erstes erhebt sich die Frage, ob „die offizielle PISA-Studien-Folgerung“ eine göttliche Offenbarung ist, die keinem Zweifel unterliegt. Wenn die PISA-Autoren sagen, die enormen Leistungsunterschiede seien (alleine) auf sozioökonomische Faktoren und Sprachbeherrschung zurückzuführen, dann ist dies eine Behauptung/Interpretation/Hypothese – nicht mehr und nicht weniger. Wer auch nur einen Funken Ahnung hat, kann über diese kulturdeterministische Deutung nur den Kopf schütteln.

Der Psychologe Heiner Rindermann hat die Frage aufgeworfen, was bei den PISA-Studien eigentlich gemessen wird. Dabei musste er zunächst einmal feststellen, dass in den PISA-Studien das Konzept Intelligenz völlig ignoriert wird. Rindermann hat sich (mit erheblicher Mühe) von den PISA-Autoren Daten beschafft und umfangreiche Nach- und Zusatzanalysen durchgeführt. Dabei konnte er zeigen, dass die PISA-Leistungen extrem hoch mit der allgemeinen Intelligenz korrelieren. Der Zusammenhang ist so eng, dass man auch sagen kann: Die PISA-Tests sind hervorragende Intelligenztests.

Wenn man das Konzept Intelligenz berücksichtigt – und das muss man in diesem Falle – , dann ist die offizielle Interpretation der PISA-Autoren völlig unhaltbar. Dann kann man nicht alles auf Umweltfaktoren schieben. Dann müssen auch genetische Faktoren eine ganz erhebliche Rolle spielen. – Und damit bricht Martin Spiwaks Argument restlos in sich zusammen.

Rindermanns Arbeit (Psychologische Rundschau, 2006, Heft 2) hat großes Aufsehen erregt. Auch Sarrazin bezieht sich auf Rindermanns Studie. Martin Spiwak müsste sie also kennen. Wenn er sie nicht kennt, ist er in einem entscheidenden Punkt einfach nur ungebildet. Falls er sie doch kennt – warum unterschlägt er sie?

Benutzen wir die Worte von Martin Spiwak selbst: Was Martin Spiwak den ZEIT-Lesern vorgaukelt, geht knapp an der Lüge vorbei und ist eine Mischung von Wahrheiten mit Halbwahrheiten und Unsinn.

Auf PISA und (das Totschweigen der) Intelligenz komme ich im nächsten Beitrag zurück.

Beste Grüße
Ronald

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Sarrazin-Debatte

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Zu: Thilo Sarrazin
Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen
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Lieber Josef,

hier kommt die Fortsetzung zu dem vermeintlichen Anti-Sarrazin-Argument.

Betrachten wir nun: „Zwar hätten nur 7,8 % der türkischstämmigen Migranten das Abitur.“

Was ist mit den Türkischstämmigen so völlig anders als mit den Iranstämmigen?
In den vergangenen Jahrzehnten wurden Türken gezielt als Arbeitskräfte für Deutschland angeworben. Dabei ging es nicht um hochqualifizierte Arbeiten – was man suchte, waren billige Arbeitskräfte für einfache und monotone Tätigkeiten für die sich viele Deutsche zu schade waren. Dementsprechend hat man nicht die türkische Elite ins Land geholt, sondern Bevölkerungsgruppen aus unteren Intelligenzschichten. Im Durchschnitt gesehen – wohlgemerkt: im Durchschnitt! – war diese Gruppe wesentlich weniger intelligent als die Deutschen. Dennoch trugen sie als billige Arbeitskräfte ganz erheblich zum deutschen Wohlstand bei. Vielen ist es nicht gelungen, in höhere soziale Schichten aufzusteigen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen kulturellen Traditionen blieben sie weitgehend isoliert. Dazu kam über viele Jahre ein massiver Nachzug von Familienangehörigen, die ebenfalls den unteren Intelligenzschichten entstammten. Durch die Einbettung in familiäre Kreise wurde die Abschottung verstärkt. Parallel dazu wurden die Berufe, für die türkischen Gastarbeiter ursprünglich ins Land geholt wurden, massiv wegrationalisiert. Damit wurde ein erheblicher Teil in die Arbeitslosigkeit gedrängt.
Aufgrund der geringeren Intelligenz ist es nicht verwunderlich, dass türkischstämmige Kinder wesentlich schlechtere schulische Leistungen zeigen als deutsche. Hinzu kommt die verbreitete bildungsfeindliche Einstellung.
Selbstverständlich sind die meisten Türkischstämmigen „problemlos“, viele erhalten eine sehr gute Ausbildung. Ein Teil der Gutausgebildeten geht zurück in die Türkei (was völlig legitim ist). Das Problem ist: Unter den hier lebenden Türkischstämmigen gibt es einen außergewöhnlich hohen Anteil, der nicht einmal den Hauptschulabschluss schafft, kaum eine Chance auf eine Berufsausbildung hat, im Wesentlichen vom deutschen Sozialsystem lebt und – das darf keinesfalls unterschlagen werden – einen außergewöhnlich hohen Anteil an Gewaltkriminalität.

Damit will ich diesen Punkt vorerst abschließen. Das eigentliche Kernproblem klammere ich aus, nämlich die extrem negative Bevölkerungsdynamik, die sich aus dem Fortpflanzungsverhalten der verschiedenen Schichten – sowohl der türkischstämmigen als auch der deutschen – zwangläufig ergibt.

Was von dem Journalisten ins Feld geführt wurde, spricht nicht gegen Sarrazin – im Gegenteil: es liegt voll und ganz auf Sarrazins Argumentationslinie.

Dieses Beispiel ist charakteristisch für das erschreckende Niveau des Journalismus: Journalisten verstehen es meisterlich, ihre Texte mit willkürlich herausgegriffenen Statistiken auszuschmücken. Viele sind aber noch nicht einmal in der Lage, selbst einfachste Prozentwerte zu interpretieren.

Hat der Autor dieses Pseudo-Arguments Sarrazins Buch eigentlich gelesen? War er so sehr unter Zeitdruck, dass er keine Gelegenheit hatte, ein kleines bisschen nachzudenken? Sind seine ideologischen Scheuklappen so eng, dass sie den Blick auf das Thema versperren? Ist er mit diesem Thema intellektuell überfordert? – Ich weiß es nicht.

Und zum Abschluss: Der Mensch, der die Liste der „Anti-Sarrazin-Argumente“ gesammelt und ins Netz gestellt hat, hat offenkundig auch nicht allzu viel kritische Vernunft investiert.

Beste Grüße
Ronald

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Written by Ronald

19. Oktober 2010 at 08:24

Sarrazin-Debatte

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Zu: Thilo Sarrazin
Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen
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Lieber Josef,

aus deiner Liste der „Anti-Sarrazin-Argumente“ greife ich als Erstes das folgende heraus:

Zwar hätten nur 7,8 % der türkischstämmigen Migranten das Abitur.
Hingegen habe jeder dritte Zuwanderer aus dem Iran, Afghanistan und dem Irak Abitur. 15,2 % der iranischen, afghanischen und irakischen Zuwanderer hätten einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss, während es bei der Gesamtbevölkerung nur 11,3 Prozent seien.
Daher sei die These, muslimische Zuwanderer seien bildungsfern, falsch.

Diese Statistiken führt der Autor als Argumente gegen Sarrazin an. Bei näherem Hinsehen wird aber deutlich, dass diese Statistiken hervorragend mit den Argumenten Sarrazins übereinstimmen.

Betrachten wir zuerst die Aussage: „Daher sei die These, muslimische Zuwanderer seien bildungsfern, falsch.“ – Das ist schlicht und einfach Unsinn, weil Sarrazin das niemals in dieser Form behauptet hat. Im Gegensatz zu den Journalisten äußert sich Sarrazin außerordentlich differenziert.

Betrachten wir nun die Aussage: „15,2 % der iranischen, afghanischen und irakischen Zuwanderer hätten einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss, während es bei der Gesamtbevölkerung nur 11,3 Prozent seien.“
Wie kann das sein? Lies mal die Geschichte Das Lied von Barbara Naziri, dann wirst du vielleicht selbst draufkommen!
Als im Iran das Ajatollah-Regime an die Macht kam, wurde die intellektuelle Elite des Landes gnadenlos verfolgt. Ärzte, Wissenschaftler, Künstler und Menschen, die offen für westliche Werte waren, kamen ins Gefängnis und wurden ermordet. Viele haben es geschafft, ins Ausland zu fliehen. Die religiösen Fanatiker und die unteren Schichten sind im Iran geblieben. Die Iraner, die dem Ajatollah-Regime entflohen und nach Deutschland kamen, waren im Durchschnitt – wohlgemerkt: im Durchschnitt! – wesentlich intelligenter als die deutsche Bevölkerung. Viele Exiliraner sind intelligent und weltoffen und haben keinerlei Integrationsprobleme, sie sind hochqualifiziert und üben sehr anspruchsvolle Berufe aus. Ihre Kinder sind ebenfalls im Durchschnitt – wohlgemerkt: im Durchschnitt! – wesentlich intelligenter als deutsche Kinder. Da ist es kein Wunder, dass iranischstämmige Kinder in der Schule erfolgreicher sind als deutsche Kinder. Die Ajatollah-Diktatur hat das obere Ende der Intelligenzverteilung im eigenen Land drastisch beschnitten und Intelligenz exportiert. Für Deutschland sind die Exiliraner ein Glücksfall und eine echte Bereicherung, hier wurde Intelligenz und Weltoffenheit importiert und die Integration war insgesamt sehr erfolgreich.

So, an dieser Stelle muss ich unterbrechen, weil ich noch wichtige Dinge zu erledigen habe. Die Kehrseite der Medaille „Zwar hätten nur 7,8 % der türkischstämmigen Migranten das Abitur“ betrachte ich im nächsten Beitrag. Du wirst dir aber sicherlich in der Zwischenzeit deine eigenen Gedanken dazu machen. Welche Bevölkerungsschichten sind aus der Türkei eingewandert? Wie steht es mit deren Weltoffenheit? Wie verhalten sie sich zu westlichen Wertvorstellungen? Welche Bedeutung haben bei ihnen Menschenrechte? Welchen Bildungsehrgeiz legen sie an den Tag?

Beste Grüße
Ronald

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Written by Ronald

19. Oktober 2010 at 08:18

Schwarz-Weiß-Fotografie

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Drachen auf der Bergehalde Lydia

Drachen auf der Bergehalde Lydia

Schwarz-Weiß-Fotografie – Farbfoto – Schwarz-Weiß – Fotografie – Drachen – Drachensteigen – Bergehalde Lydia – Halde – Buchtipps – Alles voller Himmel – Weihnachtsgeschichten – Weihnachtsgedichte – Scherenschnitte – Herbstfoto – Friseurgeschichten

Schwarz-Weiß-Fotografie
Oder: Wie man aus der Not eine Tugend macht

Gestern (13. Oktober 2010) war ich mal wieder auf der Bergehalde Lydia. Als ich auf dem Plateau ankam (Dudweiler Seite), erblickte ich auf der gegenüberliegenden Seite (Fischbach-Seite) eine ganze Kinderschar und in der Luft schwebten etliche Drachen. Es freut mich immer, wenn Kinder das phantastische Haldengelände nutzen. Da auf oben auf der Halde fast immer viel Wind herrscht, ist das Plateau eigentlich ideal zum Drachsteigenlassen. Dummerweise war gestern der Wind ungewöhnlich schwach, so dass die Bedingungen ausnahmsweise mal nicht günstig waren. Ich denke aber, die Kinder hatten trotzdem viel Spaß.

Als Kind habe ich auch sehr gerne Drachen steigen lassen. Die Drachen habe ich damals zusammen mit meinem Opa selbst gebastelt. Die Holzlatten („Dracheläddscher“) habe ich in der benachbarten Schreinerei zurechtschneiden lassen, robustes Packpapier und lange dicke Kordeln beim Piffri gekauft.

Drachensteigenlassen ist zwar eine sehr schöne Beschäftigung, aber es lässt sich gar nicht so einfach fotografieren. Man will ja in der Regel sowohl die Menschen als auch den Drachen im Bild haben. Doch wenn der Drachen weit oben in der Luft schwebt, ergibt sich notgedrungen eine sehr große Himmelsfläche, die – wenn sie nicht durch Wolken gut strukturiert ist – eher eintönig wirkt.

Das Foto, das ich ausgewählt habe, ist eigentlich eine Farbaufnahme. In Farbe wirkt das Bild arg langweilig. Da habe ich einfach aus der Not eine Tugend gemacht und das Bild in Schwarz-Weiß umformatiert. Durch die scharfen Kontraste wirkt es wie ein Scherenschnitt und – wie ich finde – ausgesprochen interessant.

Zu diesem Foto fallen mir gleich drei Buchtipps ein.

Tipp 1:
Patricia Koelle
Alles voller Himmel
Roman
ISBN 978-3-939937-11-1

Allein schon der Buchtitel passt hervorragend zur Bergehalde Lydia. Wenn man oben auf der Halde ist, dann ist rundherum buchstäblich Alles voller Himmel. Witzigerweise spielt das Drachensteigenlassen in Patricia Koelles Roman eine nicht ganz unerhebliche Rolle. Kein Wunder also, dass ich bei diesem Foto sofort an Alles voller Himmel denke.

Tipp 2:
Weihnachten
Weihnachtsgeschichten und Weihnachtsgedichte
ISBN 978-3-939937-09-8

Dieses Buch kommt mir nicht nur deshalb in den Sinn, weil Weihnachten mit Riesenschritten naht, sondern vor allem weil dieses Buch neben Weihnachtsgeschichten und Weihnachtsgedichten auch eine ganze Reihe weihnachtlicher Scherenschnitte von Hilde Bergmann enthält. Dass das Drachen-Foto wie ein Scherenschnitt wirkt, habe ich ja schon gesagt. Und dass die weihnachtlichen Scherenschnitte ausgerechnet von Hilde Bergmann stammen, passt perfekt zur Bergehalde Lydia.

Tipp 3:
Abenteuer im Frisiersalon
ISBN 978-3-9809336-0-5

Dieses Buch enthält Kurzgeschichten rund um das Thema Friseur, Frisur, Frisiersalon, Haare schneiden, Haare färben … Unter anderem auch die Kurzgeschichte „Beim Piffri“, in der „mein“ Friseur die Hauptrolle spielt. Dieser Friseur – der „Piffri“ – hatte auch einen Tante-Emma-Laden, in dem ich, wie oben erwähnt, Packpapier und Kordel für das Drachenbauen gekauft habe.

Alle Bücher kann man selbstverständlich auch
»»» direkt beim Verlag bestellen

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Raben

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Sonnenuntergang mit Rabe

Sonnenuntergang mit Rabe

Sonnenuntergang – Abendhimmel – Abendrot – Raben – Vögel – Tierfotos – Fotografie – Silhouette – Scherenschnitt – Oktoberhimmel

Sonnenuntergang mit Rabe

Gestern Abend (11. Oktober 2010) bot sich zwischen 18:30 und 18:45 Uhr ein sehenswerter Sonnenuntergang. Während ich den Abendhimmel fotografierte, flogen ein paar Raben durchs Bild. Daraufhin habe ich meine Aufmerksamkeit auf die Raben gerichtet und dabei sind mir endlich auch einmal ein paar gute Raben-Fotos gelungen.

Raben gehören zum alltäglichen Erscheinungsbild meiner Umgebung. Früher ist mir das gar nicht aufgefallen, aber seit dem letzten Jahr achte ich darauf und sie begegnen mir auf Schritt und Tritt. Fast immer wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich einen oder mehrere. In den Abendstunden versammeln sich oft größere Gruppen und vor Kurzem habe ich zwei Schwärme beobachtet, die jeweils um die fünfzig Vögel umfassten. Auch auf der Straße gehören Raben zum alltäglichen Erscheinungsbild, sogar in der Fußgängerzone sind sie zu sehen.

Raben sind wirklich kluge Tiere und zurzeit bieten sie ein beeindruckendes Schauspiel: Des Öfteren beobachte ich Raben, die eine Nuss im Schnabel tragen, steil in die Höhe fliegen, die Nuss auf die Straße fallen lassen und dann blitzschnell nach unten stoßen und die aufgeplatzte Nuss in Sicherheit bringen, bevor sich ein Auto nähert. Es ist auch schon vorgekommen, dass die Nuss nicht aufplatzte und der Rabe daraufhin dieses Manöver wiederholte.

Ich mag Raben ja sehr gerne – doch das beruht leider nicht auf Gegenseitigkeit. Ich habe schon oft versucht, Raben zu fotografieren, aber es sind mir keine guten Fotos gelungen. Diese Burschen sind einfach viel zu clever. Sie lassen sie mich zwar auf wenige Meter herankommen, doch sobald ich den Fotoapparat auf sie richte, fliegen sie auf und davon. Für Aufnahmen aus größerer Entfernung ist mein Fotoapparat leider nicht besonders tauglich. Der macht zwar recht gute Makroaufnahmen, aber im Telebereich ist die Leistung recht schwach.

Es freut mich sehr, dass mir gestern bei dem imposanten Abendhimmel ein paar gute Raben-Fotos gelungen sind.

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Written by Ronald

12. Oktober 2010 at 08:40

Goldener Oktober

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Herbstlaub - Oktoberhimmel

Herbstlaub - Oktoberhimmel

Goldener Oktober – Oktober – Oktoberwetter – Wetter – Wettergott – Herbst – Herbstwetter – Herbstlaub – Herbstlich – Herbstblätter

Goldener Oktober

In diesem Jahr hat uns der Wettergott wahrlich nicht verwöhnt. Allenfalls der April hat gute Noten verdient. Nun hoffen wir, dass uns wenigstens ein Goldener Oktober beschert wird. Die ersten sieben Oktobertage liegen hinter uns und bislang ist die Bilanz arg durchwachsen. Der erste und der zweite Oktober boten eine Fortsetzung der scheußlichen Septemberwetters. Der dritte und der vierte brachten Sonne und angenehm milde Temperaturen. Der fünfte war trüb und nass, der sechste sonnig und mild. Gestern gelang es der Sonne erst am späten Nachmittag, die Hochnebelfelder aufzulösen, so dass der siebte Oktober zum größten Teil ein trübes Bild bot.

Der ZDF-Wetterfrosch hat gestern Abend versprochen, dass die Hochnebelfelder heute zügiger aufgelöst werden – ich bin gespannt, ob er recht behalten wird. Im Moment (8:30 Uhr) ist der Himmel zwar noch bedeckt, aber hier und da sind blassblaue Flächen zu erkennen – das lässt hoffen. Und die kommenden Tage sollen sogar durchgehend sonnig (aber leider auch deutlich kühler) werden – schaun mer mal.

Zur Beschwörung des Wettergottes habe ich ein Foto gewählt, das den Oktober von seiner besten Seite zeigt. Ich habe es am Montag (04. Oktober 2010) in der St. Avolder Straße am Parkplatz des Dudweiler Hallenbads aufgenommen. So wünscht man sich den Oktober: blauer Himmel, mildes Sonnenlicht und herbstlich-bunte Blätter. Zwei Tage später waren übrigens die Blätter, die hier im Bild sind, fast vollständig vom Winde verweht. Einige Bäume sind bereits kahl, andere zeigen sich im bunten Blätterkleid, doch bei den meisten überwiegt noch das dunkle Grün. Der Herbst ist also gerade erst dabei, seine Farbenpracht zu entfalten. Wenn das Wetter mitspielt und die Sonne uns mit mildem Herbstlicht verwöhnt, dann könnte uns der Oktober ein bisschen für das recht besch…eidene Wetter 2010 entschädigen.

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Written by Ronald

8. Oktober 2010 at 08:09

Tag der Deutschen Einheit

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Deutsche Einheit – 20 jähriges Jubiläum – 20 Jahre Deutsche Einheit – Mauerfall – Wiedervereinigung – Tag der Deutschen Einheit – Buchtipp – Buchhinweis – Berliner Mauer – Deutschland – West – Ost

20 Jahre Deutsche Einheit

Morgen ist Sonntag, aber nicht irgendein beliebiger Sonntag, sondern Sonntag, der 3. Oktober 2010. Der 3. Oktober ist bekanntlich gesetzlicher Feiertag, nämlich der Tag der Deutschen Einheit. Und in diesem Jahr ist es nicht ein x-beliebiger Einheits-Feiertag, sondern der 20. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung.

Im letzten Jahr feierten wir den 20. Jahrestag des Mauerfalls. Das ganze Jahr über wurde in allen Medien ein Riesenrummel um dieses Jubiläum gemacht – im Gegensatz dazu ist es in diesem Jahr gespenstisch still in den Medien. Man muss schon genau aufpassen, um hier und da mal einen kurzen Hinweis auf das diesjährige Jubiläum zu erhaschen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein Buch hinweisen, das im vergangenen Jahr anlässlich „20 Jahre Mauerfall“ veröffentlicht wurde, aber natürlich heute und in Zukunft ebenso lesenswert ist wie vor einem Jahr:

Mauerstücke - Erinnerungsgeschichten
Mauerstücke
Erinnerungsgeschichten
Hrsg. Bettina Buske und Patricia Koelle
ISBN 978-3-939937-08-1

Das Buch enthält Geschichten zur Erinnerung an die Berliner Mauer und die deutsch-deutsche Grenze, die unser Land von 1961 bis 1989 in zwei feindliche Lager teilten. Mehr als zwei Dutzend Autoren aus Ost und West haben Erinnerungen, Erlebnisse, Erfahrungen in Geschichten geformt. Autoren, die sich noch an den Bau der Mauer 1961 erinnern können, und Autoren die noch Kind waren, als die Mauer im Jahre 1989 fiel. Autoren, die in der DDR aufgewachsen sind, und Autoren, die gelernt haben, „DDR“ stets in Anführungszeichen zu schreiben. Das Vorwort zum Buch schrieb Walter Momper, der zur Zeit des Mauerfalls als Regierender Bürgermeister von Berlin im Brennpunkt des Geschehens stand. André Schmitz, der amtierende Kulturstaatssekretär von Berlin schrieb das Geleitwort. Die Geschichten werden ergänzt durch dreißig Farbfotos der Berliner Mauer von den frühen sechziger Jahren bis kurz nach dem Mauerfall.

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Weidenjungfer

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Weidenjungfern - Lestesviridis

Weidenjungfern - Lestes viridis

September – Septemberwetter – Sommer – Herbst – Altweibersommer – Dudweiler Stadtpark – Libellen – Kleinlibellen – Teichjungfern – Weidenjungfer – Lestidae – Lestes viridis – Chalcolestes viridis – Libellenfotos

Weidenjungfer – Lestes viridis

Über das schlechte Septemberwetter 2010 – zu nass und viel zu kalt – habe ich ja gestern schon berichtet. Damit der September nicht ganz so schlecht abschneidet, habe ich heute ein Foto ausgesucht, das ihn in einem recht freundlichen Licht zeigt.

Die Aufnahme stammt vom 22. September 2010. Das war der letzte Sommertag. An diesem Tag herrschte – ebenso wie am drauffolgenden Tag, dem Herbstanfang, 23. September – freundliches Altweibersommerwetter. Danach wurde das Wetter sehr garstig und ist es bis heute geblieben, aber das will ich jetzt gar nicht vertiefen, denn die Meteorologen haben angekündigt, dass ab morgen (3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit) eine kleine Schönwetterphase beginnen soll.

Zurück zum Foto: Die Aufnahme entstand im Dudweiler Stadtpark. Sie zeigt ein Weidenjungfern-Pärchen in Tandem-Formation. Die Weidenjungfer (Lestes viridis, auch Chalcolestes viridis) ist eine Kleinlibelle aus der Familie der Teichjungfern (Lestidae). Teichjungfern sind leicht anhand ihrer grünmetallischen bis bronzefarbigen Färbung zu erkennen. Außerdem spreizen sie – untypisch für Kleinlibellen – in Ruhehaltung die Flügel schräg ab, so wie es auf dem Bild zu sehen ist (lediglich die Gemeine Winterlibelle Sympecma fusca, die ebenfalls zu den Teichjungfern zählt, hält die Flügel in Ruhelage geschlossen). Seit ein paar Wochen sind die Weidenjungfern die beherrschende Art unter den Kleinlibellen im Dudweiler Stadtpark. In den letzten Tagen habe ich dort gar keine andere Kleinlibellenart mehr angetroffen. Der Weidenjungfer sind wir auf diesem Blog übrigens schon einmal begegnet: Die Lestes viridis ist die einzige heimische Libelle, die ihre Eier in dünne Äste sticht, bevorzugt solche, die über das Wasser ragen. Im Schutz der Rinde überwintern die Eier und können bis unter -30 Grad Kälte ertragen. Im April schlüpft die Prolarve, lässt sich ins Wasser fallen und entwickelt sich sehr schnell zur Larve.

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Septemberwetter 2010

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Regenperlen

Regenperlen

Wetter – September 2010 – Septemberwetter – Deutschlandwetter – Saarlandwetter – Deutscher Wetterdienst – Temperaturen – Regen – Sonnenscheindauer – Sonnenscheinstunden – Saarland – Scheißwetter – Löwenzahn – Pusteblumen – Fotografie

Septemberwetter 2010

So, der September 2010 liegt nun hinter uns. Der wesentliche Eindruck, den er hinterlassen hat: Scheißwetter!

Die Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes drückt dies ein wenig vornehmer aus:
Deutschlandwetter im September 2010
Etwas zu kühl und gebietsweise extrem nass

Deutschlandweit lagen die mittleren Temperaturen laut Deutschem Wetterdienst knapp ein Grad unter dem langjährigen Mittel, es gab reichlich Niederschläge und örtlich neue Monats-Regenrekorde, dennoch „wurde das Sonnenscheinsoll noch fast erreicht“.

Im Saarland lagen die Temperaturen sogar 1,3 Grad unter dem langjährigen Mittel, nämlich bei 12,4 Grad (Mittel: 13,7 Grad). Die Regenmenge lag mit 77 Liter pro Quadratmeter deutlich über dem Mittel (66 Liter pro Quadratmeter). Bemerkenswerterweise belegte das Saarland mit 164 Sonnenscheinstunden (Mittel: 162) hinter Baden-Württemberg den 2. Platz. – Dass es viel zu kühl und viel zu nass war, habe ich auch so empfunden, dass wir im Hinblick auf die Sonnenscheinstunden vergleichsweise gut weggekommen sind, habe ich allerdings nicht bemerkt. Oft wenn ich zum Fotografieren unterwegs war, war es trüb und trist, so dass die Spätsommer- und Herbstfarben kaum richtig zur Geltung kamen.

Passend zu meinem subjektiven Septembereindruck habe ich ein Foto ausgewählt, das ich gestern (am 30. September 2010) aufgenommen habe. Als ich am frühen Nachmittag losging, nieselte und nieselte es. Gott sei Dank habe ich dann doch noch eine kurze Regenpause erwischt. Auf dem regennassen Dudweiler Anger stand ein Grüppchen von etwa zwei Dutzend regennassen Löwenzahn-Pusteblumen. Pusteblumen sind ja immer ein dankbares Fotomotiv – und wie man sieht: auch bei Regenwetter. Bei diesem Foto ist sogar der milchig-trübe Regenhimmel kein Störfaktor – das flächige Einheits-Grau-Blau lässt die Pusteblumen-Fallschirmchen und die winzigen Regentröpfchen besonders gut hervortreten.

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Grundsatzprogramm SPD

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SPD – Partei – Grundwerte – Parteiwerte – Parteivorstand – Thilo Sarrazin – Parteiordnungsverfahren – Parteiausschluss – Naturwissenschaften – Integrationspolitik – Parteiprogramm – naturwissenschaftliches Gedankengut – Grundsatzprogramm – Parteimitglieder – SPD-Parteivorstand – Ketzer – Sigmar Gabriel

Skizzen für eine Ergänzung des Grundsatzprogramms der SPD

Im Zusammenhang mit der Debatte um den Ketzer Thilo Sarrazin habe ich einen Brief an den Vorsitzenden der SPD, Sigmar Gabriel geschrieben (das geht ganz einfach unter www.sigmar-gabriel.de; dort befindet sich unten ein online-Kontakt-Formular).

Bald darauf habe ich eine Antwort der Parteiführung erhalten. Die Argumente der obersten Führungsriege haben mich zutiefst beeindruckt. Und so habe ich mich daran gemacht, diese durch einfache Worte zu ergänzen, um das Anliegen der Partei auch einfachen Parteimitgliedern und dem einfachen Mann und der einfachen Frau auf der Straße nahe zu bringen.

Damit keine Unklarheiten entstehen, sind im Folgenden die Originalzitate aus dem Partei-Schreiben kursiv geschrieben und meine eigenen Zusätze im normalen Schriftsatz.

Thilo Sarrazin … hat … eine Grenze überschritten und sich außerhalb der Partei- und Wertegemeinschaft der SPD gestellt. Deshalb hat der SPD-Parteivorstand einstimmig beschlossen, ein Parteiordnungsverfahren mit dem Ziel eines Ausschlusses aus der SPD einzuleiten …
Das ist keine Absage an eine intensive Debatte über Integrationspolitik in unserem Land. Im Gegenteil … Eine kritische Debatte über den Stand der Integration in Deutschland … ist dringend geboten und erforderlich.
Dabei müssen auch unbequeme Wahrheiten angesprochen und angepackt werden.

Die Debatte muss offen und schonungslos geführt werden. Dabei darf es keine Tabus geben. Ausgenommen sind einzig und allein Argumente, die unseren Grundüberzeugungen widersprechen.

Thilo Sarrazin schreibt … in seinem Buch, dass Intelligenz und ebenso mangelnde Intelligenz wesentlich vererbt seien.

Dies steht im Widerspruch zu den Grundwerten unserer Partei. Ebenso stehen die gesamten Ergebnisse der Naturwissenschaften im Widerspruch zu unserer Partei- und Wertegemeinschaft. Wer sich auf naturwissenschaftliche Tatsachen beruft, hat das demokratische Grundrecht auf freie Meinungsäußerung verwirkt.

… wir dulden … keine Parallelgesellschaften … in unserem Land

Deshalb hat es sich die Partei zur obersten Aufgabe gemacht, die Naturwissenschaften ein für alle Mal auszumerzen.
Wir treten ein für die sofortige Schließung aller Naturwissenschaftlichen Fakultäten an unseren Universitäten und Hochschulen.
Der naturwissenschaftliche Unterricht an Schulen – insbesondere der Unterricht in Biologie – muss unverzüglich eingestellt werden.
Die Verbreitung jeglichen naturwissenschaftlichen Gedankenguts ist unter Strafe zu stellen.
Insbesondere muss das gesamte naturwissenschaftliche Schrifttum in Büchereien und Bibliotheken vernichtet werden. Dies ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft, denn die Bibliotheken in aller Welt sind zum Bersten gefüllt mit Abertausenden und Millionen Schriften, in denen naturwissenschaftliches Gedankengut verbreitet wird.

… das meinen wir als Appell an uns alle! Es gibt noch viele Baustellen, an denen Bürger und Politik gemeinsam arbeiten müssen! Dafür wünschen wir uns auch Ihre Mithilfe!

Freundliche Grüße

SPD-Parteivorstand
Direktkommunikation

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Sigmar Gabriel

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SPD – Sigmar Gabriel – Parteivorsitzender – Biologie – Sarrazin-Debatte – primitives Denken – primitive Weltbilder – Dummheit – Politiker – Spitzenpolitiker – Parteiausschluss

Dumm … dümmer …
Oder: Das primitive Weltbild des Sigmar Gabriel



Es ist nicht zu fassen, welch bizarren Blüten die Sarrazin-Hysterie hervorbringt!

Laut Spiegel online erklärte der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel heute – am 04. September 2010 nach Christus! – im RBB-Inforadio zum angestrebten Parteiausschlussverfahren gegen Thilo Sarrazin:
Der Grund sei nicht Sarrazins Beschreibung der Integrationsprobleme in Deutschland, stellte der SPD-Chef klar. Dafür müsse er auch nicht aus der SPD und schon gar nicht aus der Bundesbank fliegen. Der Grund für den angestrebten Ausschluss sei vielmehr die „Kernthese“ in Sarrazins Buch, wonach die Integrationsprobleme damit zu tun hätten, „dass Menschen genetisch disponiert sind und bestimmte Verhaltensweisen sich nicht etwa kulturell vererben, sondern genetisch, biologisch.“ Wer ein bisschen im Geschichtsunterricht aufgepasst habe, wisse, wo eine solche Argumentation enden könne.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715687,00.html

Mit dieser Äußerung stellt sich der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel auf das primitivste geistige Niveau. Gabriels These ist genauso absurd wie die wirren Thesen der Kreationisten, die mit „wissenschaftlichen“ Methoden beweisen wollen, dass die Schöpfung exakt so geschah, wie sie Wort für Wort in der Bibel geschildert ist. Das Weltbild von Sigmar Gabriel ist offenbar genauso primitiv wie Vorstellung, die Erde sei eine Scheibe und Sonne, Mond und Sterne drehten sich allein zum Wohlgefallen des Menschen um die Erde.

Wenn die SPD die Worte ihres Vorsitzenden ernst nimmt, muss sie sofort das Parteiausschlussverfahren gegen Sarrazin einstellen. Stattdessen muss sie unverzüglich Sigmar Gabriel vom Amt Parteivorsitzenden suspendieren.

Es mag ja sein, dass Sigmar Gabriel im Geschichtsunterricht aufgepasst hat – aber allem Anschein nach hat er keine einzige Stunde Biologieunterricht erhalten. Vielleicht lässt sich das Versäumte mit ein paar Nachhilfestunden in Biologie nachholen.


Nachtrag: Dieser Beitrag ist ein wenig ungerecht gegenüber Sigmar Gabriel. Neben ihm steht eine große Zahl von Spitzenpolitikern aller Parteien sowie Journalisten und Meinungsmachern, die – angestachelt durch die Sarrazin-Hysterie – genauso primitive Äußerungen von sich gegeben haben.

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Intelligenz Erbe Umwelt

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Intelligenz, Erbe, Gene, Erblichkeit, Vererbung, Umwelt, Kultur, erblich, kulturell, Intelligenzunterschiede, Gehirn, biologische Systeme, CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP

Intelligenz, Erbe, Umwelt
Ein Crash-Kurs



1. Intelligenz und Gene

Menschliche Intelligenz ist eine Leistung des menschlichen Gehirns (und des Nervensystems, der Sinnesorgane sowie des gesamten Organismus).
Das Gehirn ist ein biologisches System.
Die Entwicklung und die Funktion biologischer Systeme werden durch Gene gesteuert.
Ohne Gene gibt es keine biologischen Systeme.
Ohne Gene gibt es kein Gehirn.
Ohne Gene gibt es keine menschliche Intelligenz.

2. Intelligenz und Umwelt

Kein biologisches System existiert in einem Nirwana.
Jedes biologische System existiert in einer Umwelt.
Die Entwicklung und die Funktion biologischer Systeme werden durch die Umwelt beeinflusst.
Das Gehirn wird durch Umweltfaktoren beeinflusst.
Die menschliche Intelligenz wird durch Umweltfaktoren beeinflusst.
Ohne Umwelt gibt es keine biologischen Systeme.
Ohne Umwelt gibt es kein Gehirn.
Ohne Umwelt gibt es keine menschliche Intelligenz.

3. Intelligenz: Gene plus Umwelt

Menschliche Intelligenz ist ohne Gene nicht möglich.
Menschliche Intelligenz ist ohne Umwelt nicht möglich.
Die Alternative „Entweder Gene oder Umwelt“ ist sinnlos.
Menschliche Intelligenz ist immer ein Ergebnis des Wechselspiels zwischen Genen und Umwelt.

4. Intelligenz: erblich und kulturell

Gene werden von einer Generation an die nächste weitergegeben; Gene werden vererbt.
Die Kultur bildet einen essenziellen Bestand der Umwelt des Menschen.
Die Alternative „Entweder erblich oder kulturell“ ist sinnlos.
Menschliche Intelligenz ist immer ein Ergebnis des Wechselspiels zwischen Erbe und Kultur.

5. Intelligenzunterschiede

Jeder Mensch besitzt eine einzigartige genetische Ausstattung (Sonderfall: eineiige Mehrlinge und Klone); Menschen unterscheiden sich in ihrer Intelligenz aufgrund genetischer Faktoren.
Jeder Mensch ist einzigartigen Umweltbedingungen ausgesetzt; Menschen unterscheiden sich in ihrer Intelligenz aufgrund von Umweltfaktoren.
Bei der Erklärung von Intelligenzunterschieden ist die Alternative „Entweder genetisch oder umweltbedingt“ sinnlos.
Unterschiede im Intelligenzniveau ergeben sich sowohl aus genetischen als auch aus Umweltfaktoren.

6. Anmerkungen zur aktuellen Politik

Die Behauptung „Intelligenz ist nicht erblich“ ist absurd.
Die Behauptung „Intelligenz ist völlig unabhängig von Umweltfaktoren und daher unbeeinflussbar“ ist absurd.

Zurzeit behauptet ein Heer von Journalisten, Meinungsmachern und Spitzenpolitikern aller Parteien, CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP: „Intelligenz ist nicht erblich.“
Diese These ist absurd und dumm!
Die Verfechter dieser These argumentieren jenseits aller menschlichen Vernunft.

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Mehr zu diesem Thema auf meinen Blogs
Intelligenz IST erblich“ unter https://herbstgedicht.wordpress.com/2010/09/01/intelligenz-ist-erblich/
Intelligenz, Erblichkeit, Prozentwerte“ unter https://herbstgedicht.wordpress.com/2010/09/02/intelligenz-erblichkeit-prozentwerte/

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Written by Ronald

4. September 2010 at 07:37

Paranoide Biophobie

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Virus – Seuchen – Viren – Sarrazin – Gene – Genetik – Teufel – kollektive Hysterie – Hexenwahn – Teufelskult – Exorzismus – Politiker – Spitzenpolitiker – CDU – SPD – Grüne – Linke – FDP – Journalisten – Meinungsführer – Biophobie – Paranoia – Intelligenz – Intelligenz ist erblich – Sarrazin-Debatte

BPS: Biophobus paranoidus sarrazinii

Es kam aus dem Nichts. Die Öffentlichkeit ist schockiert, Wissenschaftler sind sprachlos, Seuchenexperten schlagen Alarm. In Windeseile hat es sich ausgebreitet und verheerende Schäden angerichtet. Experten beschreiben das Phänomen als kollektive Hysterie, Hexenwahn, Teufelskult, Exorzismus. Obgleich noch kein Erreger nachgewiesen wurde, sind sich die Seuchenexperten einig, dass es sich um ein Virus handeln muss. Ein äußerst aggressives Virus, ein Virus mit völlig neuen, noch nie dagewesenen Eigenschaften. Das Virus zersetzt das menschliche Gehirn. Rätselhafterweise befällt es vor allem Angehörige bestimmter Berufsgruppen. Besonders schwer betroffen sind Spitzenpolitiker aller Parteien, Journalisten und Meinungsführer. Von einem unbändigen Zwang getrieben drängen die Befallenen in die Öffentlichkeit, um in allen Medien unablässig ihre Botschaft zu verkünden: „Intelligenz ist nicht erblich. Gene sind Teufelswerk. Der Teufel heißt Sarrazin. Intelligenz ist nicht erblich. Gene sind Teufelswerk. Der Teufel heißt Sarrazin. Intelligenz ist nicht erblich. Gene sind Teufelswerk. Der Teufel heißt Sarrazin. Intelligenz ist nicht erblich. Gene sind Teufelswerk. Der Teufel heißt Sarrazin. Intelligenz ist nicht erblich. Gene sind Teufelswerk. Der Teufel heißt Sarrazin. Intelligenz ist nicht erblich. Gene sind Teufelswerk. Der Teufel heißt Sarrazin. Gene … Teufel … Sarrazin … Gene … Teufel … Sarrazin … Gene … Teufel … Sarrazin …“
Aufgrund der Symptome haben Seuchenexperten dem hypothetischen Virus den Namen BPS gegeben. Die Abkürzung steht für Biophobus paranoidus sarrazinii. Die Weltgesundheitsbehörde WHO hat das Phänomen unter dem Namen Hysteria collectiva sarrazinii offiziell als Krankheit anerkannt. Gesundheitsexperten aus aller Welt arbeiten fieberhaft an Notfallmaßnahmen, um die Betroffenen in Quarantäne zu setzen und den bedauernswerten Opfern dieser schrecklichen Seuche so rasch und so gut wie möglich zu helfen.

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Recht haben und unrecht haben

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Recht – Unrecht – Sarrazin – Sarrazin-Debatte – Hexenjagd – Anti-Demokraten – Spitzenpolitiker – CDU – SPD – Grüne – Linke – FDP – Verfassungsfeinde – Grundgesetz – Verfassung – Meinungsfreiheit – Grundrechte – Berufsverbot – Politiker – Muslime – Islam – Integration


Recht haben und unrecht haben

Sarrazin hat recht:
Deutschland schafft sich ab.
Sarrazin hat unrecht:
Nein – es sind nicht die Muslime!
Es sind unsere Politiker,
die
in kollektiver Hysterie
die Demokratie abschaffen.
Ein klarer Fall
für den Verfassungsschutz.

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Der Anti-Demokrat

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Bundespräsident – Christian Wulff – Parteifunktionär – Spitzenpolitiker – Verfassungsfeind – Anti-Demokrat – Meinungsfreiheit – Verfassung – Grundgesetz – Grundrechte – Sarrazin – Sarrazin-Debatte – kollektive Hetzjagd – Hexenjagd – Großinquisitor – Bundesrepublik Deutschland – Integration – Berufsverbot

Der Anti-Demokrat
Oder: Der Bundespräsident zeigt Profil



Es ist noch nicht lange her, dass Christian Wulff nach einem unwürdigen Prozedere in das Amt des Bundespräsidenten gewählt wurde. Mit eiskaltem Machtkalkül hat sich die Regierungskoalition über demokratische Spielregeln hinweggesetzt und dem Volk einen Kadidaten aufs Auge gedrückt, den kaum jemand wollte. Selbst in den eigenen Reihen war der Widerstand so groß, dass der Kandidat Wulff nach einer beschämenden Zitterpartie erst im 3. Wahlgang die erforderliche Mehrheit erhielt.

Der allgemeine Tenor lautete: Nun ja, dieser Bundespräsident ist 3. Wahl. Nun muss der farblose Parteifunktionär erst einmal ein eigenes Profil entwickeln und beweisen, dass er das Format zum Bundespräsidenten hat.

Konturen eines eigenen Profils skizzierte Wulff durch die Ankündigung, er wolle sich künftig intensiv um die Integration von Einwanderern bemühen.

Eigenes Profil hat der Bundespräsident viel schneller entwickelt als erwartet. Im Zusammenhang mit der Sarrazin-Debatte sagte er am 01. September 2010 im Nachrichtensender N4: „Ich glaube, dass jetzt der Vorstand der Deutschen Bundesbank schon einiges tun kann, damit die Diskussion Deutschland nicht schadet – vor allem auch international“ (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715216,00.html) und forderte die Bundesbank indirekt zum Rauswurf Sarrazins auf. Kraft seines Amtes machte er sich damit zur Speerspitze der kollektiven Hetzjagd, an der sich Spitzenpolitiker aller Parteien beteiligen.

Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat die Botschaft verstanden: Noch am folgenden Tag beschloss er, die Amtsenthebung von Thilo Sarrazin zu beantragen. Das Absurde: Über die Amtsenthebung entscheidet der Bundespräsident, der selbst unmittelbar zuvor die Bundesbank zu diesem Schritt gedrängt (genötigt?) hat.

Nun hat Christian Wulff sein Profil offenbart:
Christian Wulff ist der erste Bundespräsident, der offen eine anti-demokratische Gesinnung zeigt.
Christian Wulff ist der erste Bundespräsident, der die Verfassung mit Füßen tritt.
Christian Wulff ist der erste Bundespräsident, der das Grundrecht auf Meinungsfreiheit außer Kraft setzen will, um kritische Stimmen zur Integrationspolitik zu unterdrücken.

Seine Ankündigung, sich künftig um die Integration von Einwanderern zu kümmern, hat er ein für alle mal ad absurdum geführt.

Dieser Bundespräsident ist nicht nur 3. Wahl. Dieser Bundespräsident ist viel schlimmer. Schon nach wenigen Wochen Amtszeit hat Christian Wulff das Ansehen des Bundespräsidentenamtes und das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland beschädigt, wie kein anderer zuvor.
Dieser Bundespräsident ist verfassungsfeindlich!
Dieser Bundespräsident ist untragbar!

Als Bundespräsident ist ihm schon jetzt ein Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Künftige Generationen werden sein Wirken bewerten. Ob er als erster Anti-Demokrat im Präsidentenamt, als Verfassungsfeind, als Hexenjäger oder Großinquisitor in die Geschichte eingehen wird? – Die Zukunft wird es zeigen.

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Intelligenz Erblichkeit Prozentwerte

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Intelligenz – Erblichkeit – Gene – genetische Faktoren – Umwelt – Umweltfaktoren – Intelligenzforschung – Prozent – Prozentwerte – Heritabilität – Sarrazin – Sarrazin-Debatte – Bundespräsident – Bundeskanzlerin – CDU – SPD – Grüne – Linke – FDP – Spitzenpolitiker – Dummheit

Intelligenz, Erblichkeit, Prozentwerte und Dummheit in der öffentlichen Diskussion

In der Sarrazin-Debatte wird zurzeit ein Thema diskutiert, das in der Tat einige Aufmerksamkeit verdient. Ich meine die Aussage „Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich bedingt.“

Gehen wir der Einfachheit halber mal von der Aussage „Intelligenz ist zu 60 Prozent erblich“ aus. Vermutlich haben viele, die diese Aussage hören, ungefähr folgende Vorstellung:
Wenn ich die Intelligenz einer Person mit einem Kilo Butter gleichsetze, dann würde eine Erblichkeit von 60 Prozent bedeuten: 600 Gramm sind vererbt, also durch die Gene bestimmt und damit unveränderbar – und 400 Gramm sind durch die Umwelt bestimmt, also veränderbar.

Diese Vorstellung von Erblichkeit der Intelligenz ist völlig falsch. Sie hat nichts, aber auch gar nichts mit dem wissenschaftlichen Konzept von Erblichkeit zu tun! Aus wissenschaftlicher Sicht ist dies einfach nur absurder Unsinn!

Das wissenschaftliche Konzept der Erblichkeit (Heritabilität) bezieht sich überhaupt nicht auf die Intelligenz einer einzelnen Person. Erblichkeit (Heritabilität) bezieht sich immer auf Personengruppen.
Wenn man in einer Gruppe die Intelligenz der einzelnen Mitglieder misst, dann wird man feststellen, dass sich die einzelnen Personen in ihrer Intelligenz voneinander unterscheiden. Das Ausmaß der Unterschiede kann man messen. Hierfür benutzt man in aller Regel das statistische Konzept der Varianz. Die Unterschiede zwischen den Personen (die Varianz) können einerseits auf genetische Faktoren (also Vererbung) zurückgehen, andererseits auf Umweltfaktoren. Darüber herrscht im Grunde keinerlei Dissens. Die Frage lautet: Welcher Anteil (wie viel Prozent) der Unterschiede lässt sich auf genetische Faktoren zurückführen und welcher Anteil (wie viel Prozent) auf Umweltfaktoren. Das ist eine sehr diffizile Fragestellung, für die äußerst komplexe statistische Methoden entwickelt wurden. Zu dieser Frage wurden Hunderte und Aberhunderte wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt. Selbstverständlich wurden dabei unterschiedliche Prozentanteile für den Einfluss genetischer Faktoren und Umweltfaktoren gefunden. Aber alle Untersuchungen zeigen:
1. Es gibt einen genetischen Einfluss auf die Intelligenz
2. Zumeist ist der genetische Einfluss (deutlich) größer als der Einfluss der Umweltfaktoren.

Die Intelligenzforschung lässt keinerlei Zweifel: Die Intelligenzunterschiede zwischen Personen haben eine genetische Basis.

Wichtig ist: Es geht hier nicht um die Intelligenz einer einzelnen Person, sondern immer um Unterschiede zwischen Mitgliedern einer Personengruppe.

Daraus ergibt sich eine wichtige Folgerung: Die Erblichkeit (Heritabilität) hat gar keine feste Prozentzahl – der konkrete Wert wird immer auch davon abhängen, welche Personengruppe untersucht wurde.

Im Extremfall könnten sich folgende Situationen ergeben:

Wenn alle Menschen exakt den gleichen Umweltbedingungen ausgesetzt würden, dann wäre der Einfluss der Umwelt gleich 0 Prozent und alle Unterschiede wären ausschließlich auf genetische Ursachen zurückzuführen. Das heißt: In diesem Falle wäre die Erblichkeit gleich 100 Prozent!

Wenn alle Menschen genetisch identische Klone wären, dann wäre der Einfluss der Erbanlagen gleich 0 Prozent und alle Unterschiede wären auf Umweltfaktoren zurückzuführen.

In allen anderen Fällen liegen die Anteile von Erbe und Umwelt irgendwo dazwischen. Das heißt: In allen realistischen Situationen muss es zwangsläufig einen Einfluss von genetischen Faktoren geben.

Wer den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Erblichkeit grundsätzlich bestreitet, ist nicht wert, dass man sich mit ihm auseinandersetzt.
Diese These ist einfach nur idiotisch!

Es ist kaum zu fassen, dass sich nahezu alle führenden Politiker vom Bundespräsidenten Christian Wulff über die Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Vorsitzenden und Führungskader aller Parteien – CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP – in einer megagroßen Koalition der Dummheit und Anti-Wissenschaflichkeit zusammenrotten und das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung abschaffen wollen. Hier legt unsere politische Führungsriege nicht nur eine unglaubliche Dummheit an den Tag, hier zeigt sie auch ganz offen, dass sie die demokratischen Grundrechte mit Füßen tritt.

Es bleibt nur zu hoffen, dass Sarrazin vor das Bundesverfassungsgericht zieht und dass die obersten Richter die Verfassungsfeindlichkeit unserer führenden Politriege offenlegen.

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Meinungsfreiheit

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Grundgesetz – Bundesrepublik Deutschland – Meinungsfreiheit – Demokratie – Antidemokraten – Bundespräsident – Christian Wulff – Bundeskanzlerin – Angela Merkel – CDU – SPD – Grüne – Linke – FDP – Intelligenz – Intelligenz ist erblich – Intelligenzforschung – Erblichkeit – Sarrazin – Sarrazin-Debatte – Verfassungsfeinde – Hexenjagd – Idiotokratie – Spitzenpolitiker – Grundgesetz – Spiegel online – Journalisten – Meinungsführer

Abschaffung der Meinungsfreiheit und Diktatur der Dummheit

Unter der Überschrift „Politiker setzen Sarrazin unter Druck“ ist heute – 02. September 2010 – auf Spiegel online zu lesen: Bundespräsident Christian Wulff forderte die Behörde [gemeint ist die Bundesbank; R.H.] indirekt zum Rauswurf Sarrazins auf: „Ich glaube, dass jetzt der Vorstand der Deutschen Bundesbank schon einiges tun kann, damit die Diskussion Deutschland nicht schadet – vor allem auch international“, sagte Wulff am Mittwoch dem Nachrichtensender N24 (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715216,00.html).

Schadet die Sarrazin-Debatte dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland?

Die Antwort kann nur lauten: JA!

Die Sarrazin-Debatte schadet dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland ganz gewaltig. Aber ganz anders, als das Heer der Meinungsmacher und Politiker denkt, die sich seit Tagen mit absurden Thesen zur Intelligenz in die Öffentlichkeit drängen.

Quer durch alle Parteien – CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP – melden sich nicht nur untergeordnete Parteisoldaten, sondern nahezu alle Spitzenpolitiker zu Wort. Und nahezu alle gehören plötzlich zu einer Großen Koalition, deren Kernaussage lautet: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Genen und Intelligenz.

Auch wenn diese Behauptung immer und immer und immer und immer wieder wiederholt wird, ändert dies nichts daran, dass sie FALSCH ist!

Diese Behauptung stellt sämtliche wissenschaftlichen Befunde der Intelligenzforschung auf den Kopf. Die wissenschaftliche Intelligenzforschung zeigt unzweifelhaft: Intelligenz ist erblich.

Siehe dazu meine Beiträge
Intelligenz, Erbe, Umwelt
Intelligenz IST erblich
Intelligenz, Erblichkeit, Prozentwerte.

Wer den Zusammenhang zwischen Genen und Intelligenz abstreitet, ist unglaublich ungebildet oder unglaublich dumm oder ideologisch borniert oder ein niederträchtiger Volksverdummer.

Dass viele Politiker ideologisch borniert und dass viele Politiker ausgesprochen ungebildet sind, ist nichts Neues.

Neu ist aber, dass praktisch alle führenden Politiker in einer megagroßen Koalition ihre Dummheit bzw. ideologische Borniertheit in die Öffentlichkeit hinausposaunen. Wenn der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin und alle Parteioberen ganz bewusst wissenschaftliche Erkenntnisse leugnen und völlig abstruse Thesen in die Welt setzen, dann schadet dies dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland. Hier kann man nur einen Schluss ziehen: Diese Republik wird von Dummköpfen geführt oder ideologischen Volksverdummern.

Das alleine wäre schon schlimm genug. Noch schlimmer ist, dass all diese Politiker ganz offen ihre antidemokratische Gesinnung zeigen. Vom Bundespräsidenten über die Bundeskanzlerin über die Parteiführer bis hin zu den niedrigen Parteisoldaten plädieren alle unisono für die Abschaffung der Meinungsfreiheit.

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland garantiert die Meinungsfreiheit. Selbst die absurdesten Meinungen sind durch die Verfassung geschützt. Vor diesem Hintergrund wollen unsere antidemokratischen Politiker die Äußerung einer Meinung verbieten, die durch Tausende wissenschaftliche Unersuchungen belegt ist.

Das ist der eigentliche Skandal: Unsere Politiker outen sich ganz unverhohlen als Verfassungsfeinde!

Zurück ins geistige Mittelalter – Idiotokratie statt Demokratie – Hexenjagd statt sachlicher Debatte

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Intelligenz IST erblich

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Sarrazin – Thilo Sarrazin – SPD – CDU – FDP – Grüne – Angela Mekel – Sigmar Gabriel – Guido Westerwelle – Politiker – Journalisten – Meinungsführer – Meinungsmacher – dumme Jounalisten – dumme Politiker – Intelligenz – Erblichkeit – Psychologie – Intelligenzforschung – Volksverdummung


Intelligenz IST erblich!

Im Zusammenhang mit der Debatte um Thilo Sarrazin spielt sich zurzeit Unglaubliches ab. In nahezu allen Medien verkünden Journalisten die These, Intelligenz habe nichts mit Vererbung zu tun; und Politiker aller Parteien – ob sie nun Angela Merkel, Sigmar Gabriel, Guido Westerwelle oder sonst wie heißen; SPD, Grüne, CDU, FDP – stimmen in diesen Chor ein.

Da kann man nur noch fragen: Sind die Meinungsführer in diesem Land nur noch Vollidioten? Oder aus welchem Grund wird hier systematische Volksverdummung betrieben?

Intelligenz wird seit mehr als hundert Jahren intensiv erforscht. Es gibt wohl kaum ein psychologisches Konzept, das gründlicher untersucht wurde. Die Bibliotheken sind gefüllt mit Tausenden und Abertausenden wissenschaftlichen Untersuchungen an denen Millionen Versuchspersonen auf der ganzen Welt teilgenommen haben. Selbstverständlich sind sich nicht alle Intelligenzforscher in allen Einzelheiten vollkommen einig – so etwas gibt es bei keinem einzigen komplexen Forschungsgebiet.

Aber alle, die sich ernsthaft auf wissenschaftliche Weise mit Intelligenz beschäftigt haben, sind sich in einem Punkte einig:

Intelligenz ist – zu einem beachtlichen Anteil – erblich!

Wer heute noch das Gegenteil behauptet ist ungebildet oder dumm oder ideologisch borniert oder betreibt bewusst Volksverdummung!

Im Jahre 1994 haben 52 führende Experten der Intelligenzforschung im Wall Street Journal zusammengefasst, hinsichtlich welcher Punkte Einigkeit herrscht und wo offene Fragen bestehen. Diese Zusammenfassung wurde in der führenden Fachzeitschrift Intelligence nachgedruckt. Die wichtigsten Befunde kann man auf der Website Mainstream Science on Intelligence nachlesen. In den Schlussfolgerungen heißt es unter anderem: „Interindividuelle Unterschiede im Intelligenzgrad beruhen einesteils auf unterschiedlichen Umwelten, anderenteils aus unterschiedlichen Erbinformationen. Erblichkeitsschätzungen schwanken zwischen 0,4 und 0,8 (auf einer Skala, die von 0,0 bis 1,0 reicht); die meisten deuten mithin auf ein Übergewicht der Gene gegenüber der Umwelt bei der Determination von interindividuellen IQ-Unterschieden hin“ (zitiert nach Eysenck, 2004, S.372).

1996 wurden in der Fachzeitschrift American Psychologist die Ergebnisse einer Expertenkommission veröffentlicht, die von der Amerikanischen Psychologenvereinigung beauftragt war, den Stand der Intelligenzforschung kurz und allgemeinverständlich zusammenzufassen. Der Artikel mit dem Titel „Intelligence: Knowns and Unknowns“ ist im Internet für jedermann zugänglich unter

Klicke, um auf Intelligence.pdf zuzugreifen

Hier nur ein Befund: „… genes contribute substantially to individual differences in intelligence test performance … and their role seems to increase from infancy to adulthood“ (S.86).

Obgleich alle wissenschaftlichen Fachleute immer wieder klar und deutlich betonen, dass die Intelligenz eine genetische Basis hat – und dass genetische Faktoren einen sehr starken Einfluss ausüben – gibt es immer und immer wieder dumme Journalisten, dumme Politiker, dumme Meinungsführer, die das Gegenteil behaupten.

Sind unsere Journalisten und Politiker, die zurzeit eine hysterische Hexenjagd betreiben, tatsächlich so extrem dumm? Aus welchem Grunde sind sie plötzlich im Club der Volksverdummer vereint? Was treibt diese Leute dazu, eine der am besten gestützten Erkenntnisse der psychologischen Forschung zu leugnen?

Wer sich nur mal ganz rasch einen Eindruck über die Intelligenzforschung verschaffen will, kann bei Wikipedia unter dem Stichwort Intelligenz nachsehen.
Jeder, der ernsthaft mitreden möchte, sollte zumindest die Dinge kennen, die im folgenden Buch auf gut verständliche Weise dargestellt sind
Eysenck, H. J. (2004). Die IQ-Bibel. Intelligenz verstehen und messen. Stuttgart: Klett-Cotta.

Noch eine wichtige Anmerkung zum Schluss: Es geht hier nicht um Thilo Sarrazins Thesen zur Integration – es geht ausschließlich um die unhaltbaren, verdummenden Behauptungen, die die Gegner ins Feld führen. Wer mit derart absurden Argumenten antritt, hat jede Glaubwürdigkeit verspielt!

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Sarrazin und dumme Journalisten

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Thilo Sarrazin – Sarrazin – Intelligenz – Dummheit – Erblichkeit – Biologie – öffentliche Debatte – Volksverdummung – Spiegel online – Journalisten – schlechter Journalismus – dumme Journalisten – dumme Politiker – Politiker


Der Fall Sarrazin – Ein Lehrstück über die unsägliche Dummheit in der öffentlichen Diskussion am Beispiel eines Spiegel-Online-Artikels von Jörg Blech
© Ronald Henss

Seit Tagen erhitzen sich die Gemüter über das Buch von Thilo Sarrazin „Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen“ und aus allen Ecken hagelt es ätzende Kritik.

Vorab eine wichtige Klarstellung: Ich habe das Buch von Sarrazin nicht gelesen (aber ich habe es bestellt und ich werde es mit großer Aufmerksamkeit lesen). Im Folgenden geht es nicht um die Thesen Sarrazins (die ich gar nicht im Detail kenne), sondern es geht um einige Thesen der Kritiker. Was Politiker, Journalisten und andere zurzeit in diesem Zusammenhang von sich geben, sind erschreckende Beispiele grenzenloser Dummheit und ideologischer Borniertheit.

Ich beschränke mich auf einen Artikel, der heute – 30. August 2010 – auf Spiegel Online unter http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,714558,00.html erschienen ist. Unter der Überschrift
Fakten zu Sarrazins Thesen
Die Mär von der vererbten Dummheit
schreibt der Autor Jörg Blech unter anderem
„Ethnische Gruppen sind genetisch verschieden – und deshalb auch unterschiedlich intelligent: Diese These ist uralt und von der modernen Forschung längst widerlegt.“

Offenkundig hat dieser Autor nicht die allergeringste Ahnung von den Ergebnissen der Intelligenzforschung. Intelligenz gehört seit mehr als hundert Jahren zu den am intensivsten erforschten Konzepten der Psychologie und anderer Wissenschaften und sämtliche ernst zu nehmenden wissenschaftlichen Befunde belegen eindeutig, dass die Intelligenz eine ganz substanzielle biologische Basis hat. Die empirischen Belege sind zahllos. Es gibt kaum einen Befund aus der psychologischen Forschung, der in vergleichbarer Weise durch empirische Daten gestützt wird. – Da hilft es auch nichts, dass Journalisten, Politiker und andere gebetsmühlenartig immer und immer wieder das Gegenteil behaupten.

Die erschreckende Dummheit in der öffentlichen Diskussion zeigt der Autor Jörg Blech an einem Beispiel, das in solchen Fällen immer und immer wieder angeführt wird:
„Mittlerweile haben auch Molekularbiologen herausgefunden, dass die Hautfarbe nichts mit der Intelligenz zu tun hat: Zwei Menschen gleicher Hautfarbe können sich genetisch stärker unterscheiden als zwei Menschen unterschiedlicher Hautfarbe.“

Was will der Autor damit eigentlich „beweisen“?
Betrachten wir diese Argumentationsfigur einmal am Beispiel Geschlecht und Körpergröße. Kein Mensch wird ernsthaft bezweifeln, dass Männer im Durchschnitt größer sind als Frauen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass zwei Personen gleichen Geschlechts sich in ihrer Körpergröße stärker unterscheiden können als zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts. Selbstverständlich ist der Unterschied zwischen der größten und der kleinsten Frau viel größer als der Unterschied zwischen einer durchschnittlichen Frau und einem durchschnittlichen Mann.

Jeder halbwegs intelligente Mensch sollte problemlos in der Lage sein, dieses Beispiel auf die Frage nach Intelligenzunterschieden innerhalb und zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen zu übertragen.
Ich weiß nicht, ob der Autor Jörg Blech dafür einfach nur zu dumm ist oder ideologisch so borniert, dass er von seinem Verstand lieber keinen Gebrauch macht. Dasselbe gilt für die meisten Journalisten, Politiker, Bedenkenträger, Moralisten …, die zurzeit mit ihrem unerträglich dummen Geschwätz die Medienlandschaft verunreinigen.

Wer seine eigenen Argumente nur auf Dummheit und ideologischer Voreingenommenheit aufbaut, ist als Kritiker nicht ernst zu nehmen. Zurzeit überbieten sich Politiker, Journalisten und professionelle Meinungsmacher wieder mal in einem Wettstreit der dümmsten Argumente.

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Als Lektüre empfehle ich:
Eysenck, H.J.: Die IQ-Bibel: Intelligenz verstehen und messen.
Die Inhalte dieses Buches sollten zum Grundwissen eines jeden gehören, der sich zum Thema Intelligenz kompetent äußern möchte.
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Wer nicht mehr als 5 Minuten Zeit erübrigen kann, lese den Crash-Kurs Intelligenz, Erbe, Umwelt.
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Ein sehr lesenswerter Blogbeitrag:
Die Unterdrückung der Intelligenzforschung

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Hainschwebfliege Episyrphus balteatus

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Hainschwebfliege Episyrphus balteatus
(Heute hab ich mal einen Beitrag aus dem letzten Jahr hervorgekramt. Damit er nicht ganz untergeht, kriegt er nun einen Platz ganz oben.)


Hainschwebfliege Episyrphus balteatus

Nachdem ich gestern bei der Zuordnung eines Insektes unaufmerksam und voreilig war (was ich für eine Biene hielt, ist wohl eher eine Fliegenart), bin ich mir bei der Zuordnung dieses Exemplars ziemlich sicher: das ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus), auch Winterschwebfliege genannt. Aber auch bei den Schwebfliegen gibt es viele verschiedene Arten, so dass ich bei der Zuordnung nicht hundert Prozent sicher bin. Aber eine Schwebfliege ist es wohl mit Sicherheit.

Sie [die Hainschwebfliege] kann leicht mit einer Wespe verwechselt werden, da sie ihr Aussehen täuschend ähnlich imitiert. Eine solche Eigenart nennt man Mimikry. Beim genauerem Hinschauen erkennt man jedoch sofort, dass die Hainschwebfliege wie auch verwandte Arten nur zwei Flügel besitzt. Man stellt sie deshalb zu den Zweiflüglern, den Diptera. Die Wespe jedoch besitzt vier Flügel und wird zu den Hautflüglern (Hymenoptera) gestellt. Auffällig ist außerdem die fehlende Behaarung. (Wikipedia)

Wikipedia weiß auch zu berichten, dass die Hainschwebfliege im Jahre 2004 zum Insekt des Jahres gewählt wurde.

Der Name „Schwebfliege“ ist übrigens ausgesprochen treffend. Ausgewachsene Schwebfliegen fliegen mit hoher Flügelschlagfrequenz bis zu 300 Hertz (schwirren) und können damit längere Zeit auch an Ort und Stelle „schweben“ (Wikipedia). Genau dies konnte ich schon mehrfach beobachten. Mit etwas Glück kann man daher eine Schwebfliege im Flug – beim Schweben – fotografieren.

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Systematik laut Wikipedia

Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Unterordnung: Fliegen (Brachycera)
Ordnung: Deckelschlüpfer (Cyclorrhapha)
Familie: Schwebfliegen (Syrphidae)
Gattung: Episyrphus
Art: Hainschwebfliege

Wissenschaftlicher Name
Episyrphus balteatus
(De Geer, 1776)

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Die Aufnahme entstand am 7. Juli 2009 an der zentralen Weggabelung auf dem Gehlenberg in Dudweiler. Das war einer der bislang wenigen heißen Tage im Juli 2009. An jenem Tag war es so heiß, dass ich im Wald kühlende Zuflucht gesucht habe. Ansonsten ist der Juli bei uns in diesem Jahr eher kühl und regnerisch. Kaum ein Tag ohne mehr oder weniger heftige Regengüsse. Heute liegt die Temperatur deutlich unter 20 Grad und geregnet hat es auch schon mehrfach.

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Selbstbildnis

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Heuschrecke - evtl. Roesels Beißschrecke

Heuschrecke - evtl. Roesels Beißschrecke

Selbstbildnis – Selbstportrait – Insektenfotos – Heuschrecke – Roesels Beißschrecke – Laubheuschrecke – Langfühlerschrecke – Juli – Wetter – Juliwetter


Selbstbildnis mit Heuschrecke


Selbstbildnis mit Heuschrecke oder umgekehrt – so lautet der Titel dieses Fotos.

Es wird ja immer wieder darauf hingewiesen, dass man nicht allzu leichtfertig persönliche Daten ins Internet stellen soll. Aber allen Warnungen zum Trotz stelle ich heute mal wieder ein Selbstbildnis ins Netz.

Nachdem die ersten drei Juliwochen extrem heiß und trocken waren, waren die letzten Tage ungewöhnlich kühl. Seit Tagen herrscht aprilmäßiges Herbstwetter mit ständigen Wechseln von Regenschauern, trübem Himmel und sonnigen Abschnitten. Eine Regenpause habe ich heute (29. Juli 2010) für einen kleinen Spaziergang zum Teich im Wiesengrund in Dudweiler genutzt. Dort ist mir unter anderem diese schöne Heuschrecke begegnet, die sich für ein paar Fotos als Model zur Verfügung stellte. Ich vermute, dass es sich um Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii) handelt. Da ich kein Heuschreckenkenner bin und auch keinen speziellen Heuschreckenführer besitze, ist diese Bestimmung mit einem großen Fragezeichen zu versehen. Sicher ist auf jeden Fall, dass es sich um eine Langfühlerschrecke handelt.

Egal ob Roesels Beißschrecke oder was anderes – die Gute hat sich als Projektionsfläche für ein Selbstbildnis zur Verfügung gestellt. Wer mich noch nicht entdeckt hat: rechts oben neben dem Auge. Hinter mir erkennt man einen strahlend blauen Himmel und eine große weiße Wolke. Wer genau hinschaut, erblickt mich noch ein zweites Mal, nämlich als dunkler Fleck in dem vorderen Knick am Halsschild. Dieses Portrait ist aber wegen de starken Krümmung arg verzerrt. Wer sich ein Bild von mir machen möchte, sollte sich an das Hauptportrait halten.

Noch ein kleiner Hinweis: Da sich in meiner Fotosammlung mittlerweile viele Heuschreckenfotos angesammelt haben und ständig neue hinzukommen, habe ich einen eigenen Heuschrecken-Blog eröffnet. Der ist zwar erst im Aufbau, aber er wird nach und nach erweitert und dann hoffentlich den ein oder anderen Interessenten anlocken.

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Tatort Löwenzahn

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Mord auf der Sulzbachtalaue - Tatort Löwenzahn

Mord auf der Sulzbachtalaue - Tatort Löwenzahn


Mord – XY ungelöst – Tatort – Löwenzahn – Spinne – Schmetterling – Kriminalpolizei – sachdienliche Hinweise – Mörder – Täter – Opfer – Zeuge – Bluttat – SOKO – Kommissar – Hornkraut-Tageulchen – Panemeria tenebrata – Eulenfalter – Sulzbachtalaue – Dudweiler


Tatort Löwenzahn
XY ungelöst – Die Kriminalpolizei bittet um Mitarbeit

Am Dienstag, den 18. Mai 2010 wurde ein Spaziergänger Zeuge einer Mordtat, die sich kurz vor 15 Uhr auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler ereignete. Die gar schröckliche Tat konnte der Zeuge auf dem Foto festhalten.

Zur Aufklärung der Tat hat Oberhauptkommissar A.S. von der SOKO lepiforum.de entscheidende Hinweise geliefert. Seine Beschreibung des Opfers
Die Vorderflügel-Oberseite des Opfers ist überwiegend braun; die Fransen sind schwarzbraun und grauweiß. Die Hinterflügel-Oberseite ist schwarz und gelb.
führte auf die richtige Spur. Im Umfeld des Tatortes hatte der Zeuge der Bluttat zuvor ein Individuum der Spezies Hornkraut-Tageulchen (Panemeria tenebrata), fotografiert. Auf Anfrage des Zeugen bestätigte Oberhauptkommissar A.S. von der SOKO lepiforum.de, dass es sich tatsächlich bei dem Opfer um Hornkraut-Tageulchen handelt.
Die Identität des Täters ist noch nicht näher bestimmt. Hier bittet die Kriminalpolizei weiterhin um sachdienliche Hinweise. Für Hinweise, die zur Identifikation des Täters führen, ist ein herzliches Dankeschön als Belohnung ausgesetzt.
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Die Gattung Panemeria tenebrata, der das Opfer der grausigen Bluttat angehört, gehört zur Familie der Eulenfalter (Noctuidae). Wikipedia weiß zu berichten, dass sie auch unter weiteren deutschen Namen bekannt ist, die aber ebenso ungebräuchlich sind wie „Hornkraut-Tageulchen“: Hornkrauteule, Hornkraut-Bunteule, Hornkraut-Tag-Bunteulchen, Hornkrautrasen-Tag-Bunteulchen, Finsterbraunes Sonneneulchen, Arbutuseulenphalene, Bärentraubeneulenphalene, Erdbeerbaum-Eulchen, Schafgarbeneule und Kupferbraune Mattstreifige Eule. Das Hornkraut-Tageulchen fliegt von Mitte April bis Mitte Juni und die Falter sind ausschließlich tagaktiv.
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Das Foto der schröcklichen Bluttat entstand am 18. Mai 2010 auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler.
Das untere Foto entstand am 20. Mai 2010 in der Nähe des Tatorts. Es zeigt ein putzmunteres Hornkraut-Tageulchen an einem Hahnenfuß. Gottseidank sind nicht alle Hornkraut-Tageulchen dem Mörder auf der Sulzbachtalaue zum Opfer gefallen.
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Hornkraut-Tageulchen

Regenwetter und Lebenserwartung

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Märzfliege / Marcusfliege - Bibio marci

Märzfliege / Marcusfliege - Bibio marci


Wetter – Regen – Regenwetter – Dauerregen – Lebenserwartung – Alter – Durchschnittsalter – Groß-Britannien –Briten – Engländer – Schotten – Iren – Waliser – Gesprächsthemen – Saarbrücker Zeitung – afp-Meldung – Pressemeldungen – Zeitungsredakteure – Redakteure – Journalisten – Journalismus – Märzfliege – Marcusfliege – Bibio marci – Insektenfotos – Fliegen – Bilder – Mai


Regenwetter und Lebenserwartung

Alle reden über das Wetter – ich auch.

In der Saarbrücker Zeitung steht heute (15. Mai 2010) auf der Titelseite eine afp-Meldung mit der Überschrift „Briten reden sechs Monate ihres Lebens nur übers Wetter“. Bei einer Befragung von 2000 Erwachsenen (es wird nicht berichtet, ob es sich um Engländer, Schotten, Iren und/oder Waliser handelte) wurde festgestellt, dass sie „im Schnitt 49 Stunden pro Jahr übers Wetter reden“.

Ein Griff zum Taschenrechner zeigt: 49 Stunden haben 2.940 Minuten. Aufgeteilt auf 365 Tage bedeutet dies: Die Briten reden 8,05 Minuten pro Tag übers Wetter. Das erscheint nicht ungewöhnlich. Ich habe keine Ahnung, wie viele Minuten ich selbst oder die Menschen in meiner Umgebung im Schnitt pro Tag über das Wetter reden, aber es vergeht wohl kaum ein Tag, an dem dieses Thema nicht angesprochen wird und oft ist es das wichtigste Thema überhaupt.
Doch nun wieder zurück zu den Briten! Sie reden im Schnitt 8,05 Minuten pro Tag über das Wetter und – so haben wir bereits durch die Überschrift erfahren – sie kommen im Laufe ihres Lebens auf stolze 6 Monate, also ein halbes Jahr. Greifen wird doch noch mal zum Taschenrechner: 6 Monate haben 182 Tage; und da ein Tag 24 Stunden hat, ergibt dies 4.368 Stunden. Nun wissen wir aber auch, dass die Briten 49 Stunden pro Jahr übers Wetter reden. Wenn wir 4.368 Stunden durch 49 Stunden/Jahr teilen, dann kommen wir auf 89,14 Jahre. Das heißt also: Die Briten werden im Schnitt 89,14 Jahre alt. Da kann man nur sagen: „Respekt, Respekt!“ Mit diesem phänomenalen Wert stehen die Briten weltweit wohl unangefochten an der Spitze der Lebenserwartung.

Schade, dass der Journalist, der diese Meldung verfasste, seinen Taschenrechner nicht bemühte. Vielleicht hätte er dann in typischer Journalisten-Manier einen Zusammenhang zwischen Regenwetter und Lebenserwartung hergestellt und uns mit der Schlagzeile „Dauerregen erhöht die Lebensdauer“ erfreut. – Angesichts des scheußlichen Mai-Wetters, das uns derzeit plagt, wäre dies doch ein schöner Trost gewesen.

Zur Ehrenrettung der Saarbrücker Zeitung sei angemerkt, dass es sich hier lediglich eine afp-Meldung handelt und dass kein Mensch erwarten kann, dass Zeitungsredakteure Pressemeldungen auf Stimmigkeit überprüfen.


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Die Aufnahme entstand am 06. Mai 2010 in Dudweiler-Nord. Sie zeigt zwei Märzfliegen (Bibio marci, auch Marcusfliegen), die bei scheußlich-kaltem Regenwetter in Kältestarre verharren.

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NRW-Wahl

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NRW – Wahl – NRW-Wahl – Landtagswahl – Nordrhein-Westfalen – Wahlgedicht – FDP – Geldgier – Habgier – Vetternwirtschaft – Korruption – Deppen der Nation – Westerwelle – Guido Westerwelle – Westerwelle-Gedicht – FDP-Gedicht – Geldgier-Partei – Habgier-Partei – Gedicht

NRW-Wahl
© Ronald Henss

Sehe ich auf NRW,
dann lacht mein Herz olé, olé.

Geldgier, Vetternwirtschaft, Korruption,
die größten Deppen der Nation
haben den verdienten Lohn.

In NRW
olé, olé
ist es nun erst mal passee
für Guidos Habgier-FDP.


Dieses Gedicht widme ich Guido Westerwelle, der mit seiner unerträglichen Pöbelei und Vetternwirtschaft ganz entscheidend zu diesem Ergebnis beigetragen hat.
10 plus X — das war wohl nix!
Von 14,9 Prozent bei der Bundestagswahl auf 6,7 Prozent bei der Landtagswahl — das macht so schnell keiner nach.
Das heißt: 6 Monate Regierung — 8,2 Prozentpunkte weniger.
Mach weiter so, Guido!

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April-Wetter im Mai

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Großer Wollschweber auf Roter Lichtnelke

Großer Wollschweber auf Roter Lichtnelke


Wetter – April – April-Wetter – Mai – Mai-Wetter – Deutscher Wetterdienst – Saarland – Saarland-Wetter – Sonnenstunden – Regen – Sulzbachtalaue – Großer Wollschweber – Bombylius major – Hummelschweber – Rote Lichtnelke – Silene dioica – Wiesenblumen – rote Blüten – Frühlingsblüher – Wiesenpflanzen – Wildpflanzen

April-Wetter im Mai

Dieses interessante Tier ist uns ja bereits vertraut: es ist der Große Wollschweber (Bombylius major), den wir vor Kurzem auf einer Wiesen-Schaumkraut-Blüte kennengelernt haben. Jene Begegnung fand auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler statt. Auch das heutige Foto entstand auf der Sulzbachtalaue. Heute sehen wir den Guten aber nicht auf Wiesen-Schaumkraut, welches er offenkundig außerordentlich schätzt, sondern auf einer Roten Lichtnelke (Silene dioica; eine Kreuzblütlerverwandte). Nachdem im April auf der Sulzbachtalaue überwiegend weiß- und gelbblühende Frühlingsblumen dominierten, haben sich in den letzten Tagen violette und mit der Roten Lichtnelke auch rote Blütentöne dazugesellt.

Auf meinem Dudweiler-Blog habe ich über das April-Wetter im Saarland berichtet und mein subjektives Fazit lautete: der April 2010 war überdurchschnittlich sonnig, er war aber leider etwas zu kühl und er brachte deutlich weniger Regen als üblich. Mittlerweile habe ich auch offizielle Daten zur Wetterstatistik. Laut dem Deutschen Wetterdienst war das Saarland im April das wärmste Bundesland. Die Durchschnittstemperatur betrug 9,7 Grad und lag damit deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 8,2 Grad. Hier war also mein subjektiver Eindruck völlig falsch. Aber unbestritten bleibt, dass der April 2010 ungewöhnlich sonnig war. Mit 234 Sonnenstunden belegte das Saarland die Spitzenposition unter allen Bundesländern, wobei der Normalwert von 159 saarländischen April-Sonnenstunden fast um 50 Prozent übertroffen wurde.

Während der April ganz und gar kein typisches April-Wetter brachte, schickt sich nun der Mai an, all dies nachzuholen. In den bisherigen zweieinhalb Maitagen gab es häufige Wechsel von kräftigen Regenschauern und Sonnenschein und die Temperaturen sind deutlich gesunken.

Mein Spaziergang zur Sulzbachtalaue erfolgte kurz nach einem heftigen Platzregen. Da es noch recht kühl war, verharrte der gute Wollschweber in Kältestarre auf der Roten Lichtnelke. So konnte ich ihn in aller Ruhe fotografieren. Nach einer Weile war er durch die durchbrechenden Sonnenstrahlen so weit aufgeheizt, dass er sich schließlich in seinem typischen Schwebflug, der an einen Hubschrauber erinnert, davonmachte.

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Streiterei im Ententeich

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Streiterei im Ententeich

Streiterei im Ententeich

Enten – Stockenten – Streit – Kampf – Rivalen – Rivalenkampf – Rivalität – Nebenbuhler – Eifersucht – Teich – Weiher – Frosch – Frösche – Froschlaich – Kaulquappen – Tiere – Tierfotos – Entenfotos – Natur


Streit im Ententeich

Bislang ging es auf diesem Blog friedlich zu, doch heute wird es mal ein wenig kämpferisch.

In der letzten Zeit bin ich überwiegend durch die Sulzbachtalaue gestreift und habe dabei in der Regel auch den kleinen Teich im Wiesengrund besucht.

Die Sulzbachtalaue ist zurzeit der Ort, an dem die Frühlingsvegetation am weitesten fortgeschritten ist. Dort gab es bereits im März zahlreiche Frühlingsblüher und seither sind etliche „Neulinge“ hinzugekommen, zum Beispiel Hahnenfuß, Vergissmeinnicht, Spitzwegerich, Wicke; und zahlreiche Pflanzen stehen gerade in den Startlöchern. Außerdem locken die ausgedehnten Wiesen-Schaumkraut-Bestände den Aurorafalter an – über meine Jagd nach diesem schönen Falter habe ich ausführlich auf dem Schmetterlinge-Blog berichtet.

Der kleine Teich im Wiesengrund ist ein Miniatur-Paradieschen. Im Teich habe ich Ende März Froschlaich entdeckt. In einem riesengroßen Klumpen von mehreren Tausend Froscheiern waren die Embryonen gut zu erkennen. Bald darauf sind die Kaulquappen geschlüpft und ich verfolge regelmäßig ihre Entwicklung. Über Kaulquappen und Frösche werde ich wohl demnächst mal berichten.

Nun zum eigentlichen Thema: Gestern entdeckte ich – was nicht ungewöhnlich ist – ein Stockentenpärchen am Weiherrand. Die Dame saß friedlich im Gras und der Herr war so eifrig mit Gefiederputzen beschäftig, dass ich mich bis auf etwa vier Meter nähern konnte. Nach einer Weile trotteten die beiden zum Teich, auf dem bereits ein Stockenten-Männchen herumschwamm. Kurz darauf wurde ich Zeuge eines Rivalenkampfes. Sobald das fremde Männchen dem Entenpärchen zu nahe kam, schwamm der Enten-Gatte zunächst langsam mit gesenktem Kopf auf den Rivalen zu und sauste dann mit lautem Geschnattere auf ihn los. Der Rivale flatterte davon, landete aber gleich wieder auf dem Teich; und der Verteidiger schwamm eilig zu seiner Dame zurück. Sobald der Rivale wieder näher kam, ging das Schauspiel von vorne los. Diese Szene wiederholte sich sechs- bis achtmal, bis schließlich alle drei davonflatterten.

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Die Aufnahme entstand am 21. April 2010 am Teich Im Wiesengrund, Dudweiler.
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Großer Wollschweber

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Großer Wollschweber an Wiesen-Schaumkraut

Großer Wollschweber an Wiesen-Schaumkraut


Großer Wollschweber – Bombylius major – Insekten – Zweiflügler – Diptera – Fliegen – Insektenfotos – Foto – Wiesen-Schaumkraut – Dudweiler – Sulzbachtalaue – wildwachsende Wiesenblumen – Naturfotografie

Großer Wollschweber

Heute bin ich mal wieder die Sulzbachtalaue in Dudweiler entlangspaziert. Das ist zurzeit im Hinblick auf wildwachsende Wiesenpflanzen die interessanteste Gegend. Seit ein paar Wochen wachsen hier weit mehr als ein Dutzend Frühlingsblüher, siehe hier und hier. Einige Pflanzen wie zum Beispiel das Scharbockskraut, das Busch-Windröschen, der Gefingerte Lerchensporn bilden ausgedehnte Blütenteppiche. Diese Blütenteppiche sind vor allem auf der linken Seite des Sulzbachs, also am Osthang zu finden. An der rechten Uferböschung, dem Westhang, ist sind heute vor allem das Wiesen-Schaumkraut und Löwenzahn aufgefallen. Das Wiesen-Schaumkraut blüht dort schon eine ganze Weile, der Löwenzahn hat erst heute eine gelbe Blütenexplosion hervorgebracht.

Am rechten Uferrand ist mir ein interessantes Insekt begegnet. Das Tier saß am Boden im Gras und ließ sich leicht fotografieren. Es war so träge, dass ich das Büschel Grashalme ausreißen konnte, auf denen es saß. Nun konnte ich die Grashalme drehen und das Tier aus verschiedenen Perspektiven fotografieren. Nach ein paar Aufnahmen flog es dann doch davon. Ein paar Meter weiter entdeckte ich es an Wiesen-Schaumkraut. Ob es dasselbe Individuum war oder „nur“ ein Artgenosse, kann ich nicht sagen. Erfreulicherweise konnte ich dieses Tier nun beim Nektar-Saugen an Wiesen-Schaumkraut fotografieren. Eines dieser Fotos ist oben zu sehen.

Meine Recherchen haben Folgendes ergeben: Es handelt sich hier um den Großen Wollschweber (Bombylius major).

Wikipedia weiß zu berichten: Die Wollschweber (Bombyliidae), auch Hummelfliegen oder Trauerschweber genannt, gehören zur Familie der Zweiflügler (Diptera) und werden den Fliegen (Brachycera) zugeordnet. Weltweit sind etwa 6000 Wollschweber-Arten bekannt, davon in Deutschland 34. Wollschweber beherrschen den Standflug und beim Nektar-Saugen schwirren sie ähnlich wie Kolibris irrsinnig schnell mit den Flügeln und stützen sich nur mit den Vorderbeinen an der Blüte ab.

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Heidelibelle

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Heidelibelle

Heidelibelle


Gedicht – Women – Libellen – Heidelibelle – Libellenfoto – Fotografie – Insekten – Naturfotografie – Makrofotografie – Insektenfotos

Heidelibelle

Auf diesem Blog gab es nun seit etlichen Tagen nix Neues. Da mir nix Passendes einfällt, gibt es heute ein nicht so recht passenden Foto und ein ganz und gar nicht passendes Gedicht.

Die Heidelibelle habe ich am 22. September 2009 im Stadtpark in Dudweiler fotografiert.

Das Verslein ist eine anspruchslose Spielerei.

WOMEN
© Ronald Henss

Some women are happy
Some women are blue
Some are very pretty
Some are pretty cool

Each woman is worthy
Each woman is free
Each woman loves chocolate
No woman loves me

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Written by Ronald

11. April 2010 at 15:20

Eidechse

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Eidechse

Eidechse


Reptilien – Eidechsen – Waldeidechse – Mauereidechse – Bergehalde Lydia – Natur – Tiere – Fotos – Bilder – Eidechsenfotos

Eidechsen auf der Halde Lydia

Diese neugierig-freundlich dreinblickende Eidechse ist mir gestern auf der Bergehalde Lydia begegnet. Leider kann ich nicht sagen, um welche Art es sich handelt. Meine beiden Tierführer (Heiko Bellmann: Der große Kosmos Tierführer und Wilfried Stichmann: Der große Kosmos-Naturführer. Tiere und Pflanzen) helfen nicht viel weiter. In beiden Büchern sind lediglich fünf Eidechsenarten aufgeführt, nämlich die Mauereidechse, die Zauneidechse, die Smaragdeidechse, die Waldeidechse und die Blindschleiche. Dass dies keine Blindschleiche ist, versteht sich von selbst, denn die Blindschleiche hat bekanntlich keine Beine und sie ähnelt viel eher einer Schlange als einer Eidechse. Auch die Zauneidechse und erst recht die Smaragdeidechse scheiden aus.
Ich würde am ehesten auf Mauereidechse (Podarcis muralis bzw. Lacerta muralis tippen, aber das ist sehr spekulativ. Vielleicht stolpert mal ein Eidechsenexperte über diese Seite, der uns etwas Definitives verraten kann. Bellmann beschreibt die Mauereidechse so: „Oberseite braungrau bis grünlich, insgesamt aber sehr variabel“ und Stichmann so: „bräunliche oder graue Grundfärbung; sehr variabel“.
In Deutschland ist die Mauereidechse nur noch selten anzutreffen; sie bevorzugt stark besonnte Stellen wie Gesteinsfluren, Mauern von Weinbergen, Steinbrüche, Straßenränder und Eisenbahntrassen. Hier bietet die Halde Lydia einen idealen Lebensraum, denn die Halde ist an ihrem Fuß umsäumt von kleinen Gräben, in denen das Regenwasser abfließen kann, und die Wände dieser Gräben sind mit dicken Steinbrocken ausgekleidet. Die kilometerlangen Steinbrockenlabyrinthe bieten zum einen ideale Verstecke, zum anderen bieten sie ideale Aufwärmflächen; auf den sonnenbeschienenen Brocken können die Eidechsen ihre wechselwarmen Körper rasch auf Betriebstemperatur bringen. Die Mauereidechse ernährt sich von Insekten und Spinnen. Ihre Winterruhe dauert von November bis März.

Die Aufnahme entstand am 24. März 2010 auf der Bergehalde Lydia.

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Written by Ronald

25. März 2010 at 09:52

Frühlingsgefühle

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Frühlingsgefühle

Frühlingsgefühle


Frühling – März – Frühlingsgefühle – Sex – Paarung – Sexfotos – Insekten – Bienen – Hummel – Fliegen – Wanzen – Schmetterlinge – Winter – Frühling – Wetter – Temperaturen


Frühlingsgefühle

Spätestens seit gestern ist klar, was ohnehin auch auf dem Kalender zu lesen ist: Der Winter geht zu Ende und der Frühling steht vor der Tür.

In diesem Jahr – oder besser: in dieser Saison – war der Winter ungewöhnlich dunkel, ungewöhnlich nass und ungewöhnlich kalt, aber gottseidank nicht ganz so kalt wie im Rest der Republik.

Der März – zwar immer noch arg kalt und gelegentlich mit etwas Schnee im Gepäck – hat uns hingegen bislang mit viel Sonne verwöhnt. Und gestern und heute hatte er endlich auch mal warme Temperaturen im Gepäck.

Das Thermometer am Dudoplatz zeigte heute um 12:45 Uhr 22 Grad. Auf dieses Thermometer sollte man sich allerdings nicht unbedingt verlassen. Es misst in der Sonne – offenbar an windgeschützter Stelle – und neigt zu starken Übertreibungen. Wie dem auch sei: warm war es allemal.

Mit der Wärme sind wie auf Knopfdruck massenweise Insekten erschienen. Gestern und heute sind mir begegnet (Im Rosenfeld, Anger und Stadtpark):

  • vier verschiedene Schmetterlingsarten
  • ein halbes Dutzend verschiedene Fliegenarten (die zahlreichen Winzlinge nicht mitgerechnet)
  • zwei Wanzenarten
  • etliche Hummeln
  • viele, viele fleißige Bienen

Die Bienen und Hummeln haben sich vor allem an Krokussen gelabt, Fliegen vor allem an Huflattich, aber auch an Krokussen.

An einem Blumengeschäft – Blumen Brachetti in der Dudo-Galerie – war eine kleine Heerschar Bienen und Hummeln auf Nahrungssuche und wie man sieht: einige waren bereits mit Vorarbeiten für die nächste Generation beschäftigt. Eine Weile schien sie die Kamera nicht zu stören, aber dann krochen sie huckepack in die Blüte der Mini-Narzisse hinein, so dass nur noch die Hinterteile zu sehen waren.

Über die Schmetterlinge werde ich an anderer Stelle berichten. Aber so viel sei verraten: Es handelte sich um Zitronenfalter, Tagpfauenauge und C-Falter, sowie einen Spanner (vermutlich ein Frostspanner).
Näheres: siehe hier.

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Osterglocken

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Osterglocken

Osterglöckchen

Osterspaziergang
© Ronald Henss

Wenn die Osterglocken blühen
ist es wieder mal so weit:
Ich will durch Feld und Wiesen ziehen –
schöne, bunte Frühlingszeit.

Und finde ich im grünen Moos
ein Ei, dann ist die Freude groß.

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Ostergeschichten – Ostergedichte – Osterlinks:
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Korruption und Vetternwirtschaft

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Klüngel – Käuflichkeit – Bestechlichkeit – Vetternwirtschaft –Cliquenwirtschaft – Korruption – Bananenrepublik Deutschland – Partei – Partei-Spende – FDP – Steuerhinterziehung – Steuerbetrug – Leistungsträger – Leistung muss sich wieder lohnen – geistig-politische Wende


Herr K. und die geistig-politische Wende
Ein Loblied auf die Korruption
© Ronald Henss

Herr K. hat etwas geleistet
Herr K. ist ein Leistungsträger unserer Gesellschaft
Herr K. denkt an die Zukunft
Herr K. tut etwas für die Altersvorsorge
Herr K. trägt die Früchte seiner Leistung
    auf ein Geheimkonto in der Schweiz
Herr K. weiß: das gefällt dem Staate nicht
Herr K. braucht eine Rechtsschutzversicherung
Herr K. macht eine Spende an die Partei
  Die Partei ist dankbar
  Die Partei hält ihre schützende Hand
    über Herrn K.
  Die Partei ist dankbar
Herr K. reist mit Herrn W. durch die Welt
Herr K. knüpft Kontakte
Herr K. leistet etwas
Herr K. denkt an die Zukunft
Herr K. tut etwas für die Altersvorsorge
Herr K. trägt die Früchte seiner Leistung
    auf Geheimkonten
    in Liechtenstein, Monaco und Andorra
Herr K. weiß: er hat nichts zu befürchten
Herr K. ist dankbar
Herr K. macht eine Spende
    an die Partei
    an die Partei
    an die Partei
Herr K. macht eine Spende
    an die FDP

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