Herbstgedicht

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PISA Intelligenz

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Zu: Thilo Sarrazin
Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen
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Lieber Josef,

im letzten Beitrag haben wir erfahren, dass in den PISA-Studien das Konzept Intelligenz völlig ignoriert wird. Wie kann man sich mit Bildung befassen und dabei das Thema Intelligenz unter den Teppich kehren? Intelligenz ist eine unerlässliche Voraussetzung, um überhaupt Bildung erwerben zu können.

Warum schweigen die PISA-Autoren das absolut zentrale Thema Intelligenz tot?

PISA-Studien sind politische Auftragsstudien. Auch die PISA-Forscher wissen, aus welchen Töpfen die üppigen Forschungsgelder fließen. Und PISA-Forscher wissen auch, was in unserer Gesellschaft politisch korrekt ist.

In unserer politisch korrekten Gesellschaft gehört Intelligenz zu den Tabuthemen allerersten Ranges. Wer es wagt, das Tabuwort Intelligenz in den Mund zu nehmen, ist sofort Zielscheibe einer hysterischen Hetzjagd – siehe Sarrazin.

Mit der Anti-Intelligenz-Hysterie befindet sich unsere politisch korrekte Gesellschaft übrigens in einer illustren Runde:

Bei den Nazis waren Intelligenztests verboten, weil man wutschnaubend feststellen musste, dass die Juden wesentlich intelligenter waren als die „Arische Rasse“.

Auch in der Sowjetunion waren seit Stalins Zeiten Intelligenztests verboten, weil ausgerechnet die Arbeiter- und Bauernklasse stets nur höchst traurige Werte lieferte.

Unsere politisch korrekte Gesellschaft sollte bei Gelegenheit mal über ihr Intelligenz-Tabu nachdenken: Wieso wandeln wir mit solch fanatischem Eifer in den Fußstapfen von Hitler und Stalin?

Die Anti-Intelligenz-Hysterie hat fatale Folgen. Wer die zentralen Zusammenhänge nicht kennt oder aus ideologischen Gründen leugnet, kann keine angemessene Problemlösung finden. Ganze Heerscharen von Politikern, Journalisten und Meinungsmachern leben entweder selbst im tiefsten geistigen Mittelalter oder sie wollen zumindest das Volk im tiefsten geistigen Mittelalter halten.

Wir brauchen keine Dummheit und ideologischen Bretter vor dem Kopf. Wir brauchen Wissen!

Beste Grüße
Ronald

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Sigmar Gabriel

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SPD – Sigmar Gabriel – Parteivorsitzender – Biologie – Sarrazin-Debatte – primitives Denken – primitive Weltbilder – Dummheit – Politiker – Spitzenpolitiker – Parteiausschluss

Dumm … dümmer …
Oder: Das primitive Weltbild des Sigmar Gabriel



Es ist nicht zu fassen, welch bizarren Blüten die Sarrazin-Hysterie hervorbringt!

Laut Spiegel online erklärte der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel heute – am 04. September 2010 nach Christus! – im RBB-Inforadio zum angestrebten Parteiausschlussverfahren gegen Thilo Sarrazin:
Der Grund sei nicht Sarrazins Beschreibung der Integrationsprobleme in Deutschland, stellte der SPD-Chef klar. Dafür müsse er auch nicht aus der SPD und schon gar nicht aus der Bundesbank fliegen. Der Grund für den angestrebten Ausschluss sei vielmehr die „Kernthese“ in Sarrazins Buch, wonach die Integrationsprobleme damit zu tun hätten, „dass Menschen genetisch disponiert sind und bestimmte Verhaltensweisen sich nicht etwa kulturell vererben, sondern genetisch, biologisch.“ Wer ein bisschen im Geschichtsunterricht aufgepasst habe, wisse, wo eine solche Argumentation enden könne.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715687,00.html

Mit dieser Äußerung stellt sich der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel auf das primitivste geistige Niveau. Gabriels These ist genauso absurd wie die wirren Thesen der Kreationisten, die mit „wissenschaftlichen“ Methoden beweisen wollen, dass die Schöpfung exakt so geschah, wie sie Wort für Wort in der Bibel geschildert ist. Das Weltbild von Sigmar Gabriel ist offenbar genauso primitiv wie Vorstellung, die Erde sei eine Scheibe und Sonne, Mond und Sterne drehten sich allein zum Wohlgefallen des Menschen um die Erde.

Wenn die SPD die Worte ihres Vorsitzenden ernst nimmt, muss sie sofort das Parteiausschlussverfahren gegen Sarrazin einstellen. Stattdessen muss sie unverzüglich Sigmar Gabriel vom Amt Parteivorsitzenden suspendieren.

Es mag ja sein, dass Sigmar Gabriel im Geschichtsunterricht aufgepasst hat – aber allem Anschein nach hat er keine einzige Stunde Biologieunterricht erhalten. Vielleicht lässt sich das Versäumte mit ein paar Nachhilfestunden in Biologie nachholen.


Nachtrag: Dieser Beitrag ist ein wenig ungerecht gegenüber Sigmar Gabriel. Neben ihm steht eine große Zahl von Spitzenpolitikern aller Parteien sowie Journalisten und Meinungsmachern, die – angestachelt durch die Sarrazin-Hysterie – genauso primitive Äußerungen von sich gegeben haben.

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Intelligenz Erblichkeit Prozentwerte

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Intelligenz – Erblichkeit – Gene – genetische Faktoren – Umwelt – Umweltfaktoren – Intelligenzforschung – Prozent – Prozentwerte – Heritabilität – Sarrazin – Sarrazin-Debatte – Bundespräsident – Bundeskanzlerin – CDU – SPD – Grüne – Linke – FDP – Spitzenpolitiker – Dummheit

Intelligenz, Erblichkeit, Prozentwerte und Dummheit in der öffentlichen Diskussion

In der Sarrazin-Debatte wird zurzeit ein Thema diskutiert, das in der Tat einige Aufmerksamkeit verdient. Ich meine die Aussage „Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich bedingt.“

Gehen wir der Einfachheit halber mal von der Aussage „Intelligenz ist zu 60 Prozent erblich“ aus. Vermutlich haben viele, die diese Aussage hören, ungefähr folgende Vorstellung:
Wenn ich die Intelligenz einer Person mit einem Kilo Butter gleichsetze, dann würde eine Erblichkeit von 60 Prozent bedeuten: 600 Gramm sind vererbt, also durch die Gene bestimmt und damit unveränderbar – und 400 Gramm sind durch die Umwelt bestimmt, also veränderbar.

Diese Vorstellung von Erblichkeit der Intelligenz ist völlig falsch. Sie hat nichts, aber auch gar nichts mit dem wissenschaftlichen Konzept von Erblichkeit zu tun! Aus wissenschaftlicher Sicht ist dies einfach nur absurder Unsinn!

Das wissenschaftliche Konzept der Erblichkeit (Heritabilität) bezieht sich überhaupt nicht auf die Intelligenz einer einzelnen Person. Erblichkeit (Heritabilität) bezieht sich immer auf Personengruppen.
Wenn man in einer Gruppe die Intelligenz der einzelnen Mitglieder misst, dann wird man feststellen, dass sich die einzelnen Personen in ihrer Intelligenz voneinander unterscheiden. Das Ausmaß der Unterschiede kann man messen. Hierfür benutzt man in aller Regel das statistische Konzept der Varianz. Die Unterschiede zwischen den Personen (die Varianz) können einerseits auf genetische Faktoren (also Vererbung) zurückgehen, andererseits auf Umweltfaktoren. Darüber herrscht im Grunde keinerlei Dissens. Die Frage lautet: Welcher Anteil (wie viel Prozent) der Unterschiede lässt sich auf genetische Faktoren zurückführen und welcher Anteil (wie viel Prozent) auf Umweltfaktoren. Das ist eine sehr diffizile Fragestellung, für die äußerst komplexe statistische Methoden entwickelt wurden. Zu dieser Frage wurden Hunderte und Aberhunderte wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt. Selbstverständlich wurden dabei unterschiedliche Prozentanteile für den Einfluss genetischer Faktoren und Umweltfaktoren gefunden. Aber alle Untersuchungen zeigen:
1. Es gibt einen genetischen Einfluss auf die Intelligenz
2. Zumeist ist der genetische Einfluss (deutlich) größer als der Einfluss der Umweltfaktoren.

Die Intelligenzforschung lässt keinerlei Zweifel: Die Intelligenzunterschiede zwischen Personen haben eine genetische Basis.

Wichtig ist: Es geht hier nicht um die Intelligenz einer einzelnen Person, sondern immer um Unterschiede zwischen Mitgliedern einer Personengruppe.

Daraus ergibt sich eine wichtige Folgerung: Die Erblichkeit (Heritabilität) hat gar keine feste Prozentzahl – der konkrete Wert wird immer auch davon abhängen, welche Personengruppe untersucht wurde.

Im Extremfall könnten sich folgende Situationen ergeben:

Wenn alle Menschen exakt den gleichen Umweltbedingungen ausgesetzt würden, dann wäre der Einfluss der Umwelt gleich 0 Prozent und alle Unterschiede wären ausschließlich auf genetische Ursachen zurückzuführen. Das heißt: In diesem Falle wäre die Erblichkeit gleich 100 Prozent!

Wenn alle Menschen genetisch identische Klone wären, dann wäre der Einfluss der Erbanlagen gleich 0 Prozent und alle Unterschiede wären auf Umweltfaktoren zurückzuführen.

In allen anderen Fällen liegen die Anteile von Erbe und Umwelt irgendwo dazwischen. Das heißt: In allen realistischen Situationen muss es zwangsläufig einen Einfluss von genetischen Faktoren geben.

Wer den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Erblichkeit grundsätzlich bestreitet, ist nicht wert, dass man sich mit ihm auseinandersetzt.
Diese These ist einfach nur idiotisch!

Es ist kaum zu fassen, dass sich nahezu alle führenden Politiker vom Bundespräsidenten Christian Wulff über die Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Vorsitzenden und Führungskader aller Parteien – CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP – in einer megagroßen Koalition der Dummheit und Anti-Wissenschaflichkeit zusammenrotten und das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung abschaffen wollen. Hier legt unsere politische Führungsriege nicht nur eine unglaubliche Dummheit an den Tag, hier zeigt sie auch ganz offen, dass sie die demokratischen Grundrechte mit Füßen tritt.

Es bleibt nur zu hoffen, dass Sarrazin vor das Bundesverfassungsgericht zieht und dass die obersten Richter die Verfassungsfeindlichkeit unserer führenden Politriege offenlegen.

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Sarrazin und dumme Journalisten

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Thilo Sarrazin – Sarrazin – Intelligenz – Dummheit – Erblichkeit – Biologie – öffentliche Debatte – Volksverdummung – Spiegel online – Journalisten – schlechter Journalismus – dumme Journalisten – dumme Politiker – Politiker


Der Fall Sarrazin – Ein Lehrstück über die unsägliche Dummheit in der öffentlichen Diskussion am Beispiel eines Spiegel-Online-Artikels von Jörg Blech
© Ronald Henss

Seit Tagen erhitzen sich die Gemüter über das Buch von Thilo Sarrazin „Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen“ und aus allen Ecken hagelt es ätzende Kritik.

Vorab eine wichtige Klarstellung: Ich habe das Buch von Sarrazin nicht gelesen (aber ich habe es bestellt und ich werde es mit großer Aufmerksamkeit lesen). Im Folgenden geht es nicht um die Thesen Sarrazins (die ich gar nicht im Detail kenne), sondern es geht um einige Thesen der Kritiker. Was Politiker, Journalisten und andere zurzeit in diesem Zusammenhang von sich geben, sind erschreckende Beispiele grenzenloser Dummheit und ideologischer Borniertheit.

Ich beschränke mich auf einen Artikel, der heute – 30. August 2010 – auf Spiegel Online unter http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,714558,00.html erschienen ist. Unter der Überschrift
Fakten zu Sarrazins Thesen
Die Mär von der vererbten Dummheit
schreibt der Autor Jörg Blech unter anderem
„Ethnische Gruppen sind genetisch verschieden – und deshalb auch unterschiedlich intelligent: Diese These ist uralt und von der modernen Forschung längst widerlegt.“

Offenkundig hat dieser Autor nicht die allergeringste Ahnung von den Ergebnissen der Intelligenzforschung. Intelligenz gehört seit mehr als hundert Jahren zu den am intensivsten erforschten Konzepten der Psychologie und anderer Wissenschaften und sämtliche ernst zu nehmenden wissenschaftlichen Befunde belegen eindeutig, dass die Intelligenz eine ganz substanzielle biologische Basis hat. Die empirischen Belege sind zahllos. Es gibt kaum einen Befund aus der psychologischen Forschung, der in vergleichbarer Weise durch empirische Daten gestützt wird. – Da hilft es auch nichts, dass Journalisten, Politiker und andere gebetsmühlenartig immer und immer wieder das Gegenteil behaupten.

Die erschreckende Dummheit in der öffentlichen Diskussion zeigt der Autor Jörg Blech an einem Beispiel, das in solchen Fällen immer und immer wieder angeführt wird:
„Mittlerweile haben auch Molekularbiologen herausgefunden, dass die Hautfarbe nichts mit der Intelligenz zu tun hat: Zwei Menschen gleicher Hautfarbe können sich genetisch stärker unterscheiden als zwei Menschen unterschiedlicher Hautfarbe.“

Was will der Autor damit eigentlich „beweisen“?
Betrachten wir diese Argumentationsfigur einmal am Beispiel Geschlecht und Körpergröße. Kein Mensch wird ernsthaft bezweifeln, dass Männer im Durchschnitt größer sind als Frauen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass zwei Personen gleichen Geschlechts sich in ihrer Körpergröße stärker unterscheiden können als zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts. Selbstverständlich ist der Unterschied zwischen der größten und der kleinsten Frau viel größer als der Unterschied zwischen einer durchschnittlichen Frau und einem durchschnittlichen Mann.

Jeder halbwegs intelligente Mensch sollte problemlos in der Lage sein, dieses Beispiel auf die Frage nach Intelligenzunterschieden innerhalb und zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen zu übertragen.
Ich weiß nicht, ob der Autor Jörg Blech dafür einfach nur zu dumm ist oder ideologisch so borniert, dass er von seinem Verstand lieber keinen Gebrauch macht. Dasselbe gilt für die meisten Journalisten, Politiker, Bedenkenträger, Moralisten …, die zurzeit mit ihrem unerträglich dummen Geschwätz die Medienlandschaft verunreinigen.

Wer seine eigenen Argumente nur auf Dummheit und ideologischer Voreingenommenheit aufbaut, ist als Kritiker nicht ernst zu nehmen. Zurzeit überbieten sich Politiker, Journalisten und professionelle Meinungsmacher wieder mal in einem Wettstreit der dümmsten Argumente.

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Als Lektüre empfehle ich:
Eysenck, H.J.: Die IQ-Bibel: Intelligenz verstehen und messen.
Die Inhalte dieses Buches sollten zum Grundwissen eines jeden gehören, der sich zum Thema Intelligenz kompetent äußern möchte.
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Wer nicht mehr als 5 Minuten Zeit erübrigen kann, lese den Crash-Kurs Intelligenz, Erbe, Umwelt.
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Ein sehr lesenswerter Blogbeitrag:
Die Unterdrückung der Intelligenzforschung

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