Herbstgedicht

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Filmfestival Max Ophüls Preis

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Filmfestival Max Ophüls Preis

Saarbrücken ist im Allgemeinen nicht gerade der kulturelle Mittelpunkt der Welt. Aber einmal im Jahr gibt es ein echtes kulturelles Highlight: Dann steht das Max-Ophüls-Filmfestival im Blickpunkt aller Kinofreunde, die sich für den jungen deutschen Film interessieren. Der Max-Ophüls-Preis ist einer der begehrtesten Preise für Nachwuchs-Cineasten und manch große Kinokarriere hatte das Max-Ophüls-Festival als Ausgangspunkt.

In diesem Jahr findet das 32. Filmfestival Max Ophüls Preis vom 17. bis zum 23. Januar 2011 statt.

Die Eröffnungsfeier gibt es am 17. Januar 2011 im CineStar – Der Filmpalast, Beginn 19:30 Uhr.

Von Dienstag, 18. Januar, bis Freitag, 21. Januar gibt es dann Kinoprogramm satt. In folgenden vier Kinos kann man sich den ganzen Tag über neue deutsche Filme anschauen:
CineStar – Der Filmpalast, St. Johanner Straße 61
Filmhaus, Mainzer Straße 8
camera zwo, Futterstraße 5-7
Kino achteinhalb, Nauwieserstraße 19

Jeweils abends ab 22.00 gibt es dann in der Garage den Festivaltreffpunkt „Loloas Bistro“. Dort kann man mit etwas Glück auch lebendige Filmemacher und Schauspieler hautnah erleben.

Eintrittkarten kriegt man – wenn man schnell ist und Glück hat – vom 8. Januar bis zum 23. Januar 2011 im CineStar, im Filmhaus und in der camera zwo für alle Festivalkinos und im Kino achteinhalb für Filme, die im Kino achteinhalb gezeigt werden.

Die Preisverleihung findet am 22. Januar 2011 um 20:00 Uhr in der Congresshalle Saarbrücken statt. Und ab 22:00 Uhr startet dann dort die große Filmparty.

Zum Festival-Ausklang startet am 23. Januar 2011 gegen 10:00 Uhr in allen Festivalkinos der Kinosonntag.

Ausführliche Informationen gibt es natürlich auf der Home Page des Filmfestivals unter http://www.max-ophuels-preis.de

Ich wünsche allen Filmfreunden Glück beim Kartenkauf, gute Filme und viel Kinofreude.

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Kunst Werner Liebmann Auferstehung

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Werner Liebmann Auferstehung 1993

Kunst – Ausstellung – Kunstaustellung – 20 Jahre Mauerfall – 20 Jahre Deutsche Maler – Johanneskirche Saarbrücken, 3. Oktober 2009 bis 3. November 2009

Heute – 16. Oktober 2009 – haben wir ziemlich mieses Wetter. Und so habe ich die Gelegenheit genutzt, eine Kunstausstellung in Saarbrücken zu besuchen.

In der Zeit vom 3. Oktober bis zum 3. November 2009 findet in der Johanneskirche Saarbrücken die Ausstellung „20 Jahre Mauerfall – 20 Jahre Deutsche Maler“ (Untertitel: 20 große Deutsche Maler aus Ost und West zum 20-jährigen Jahrestag des Mauerfalls) statt (täglich von 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei).

Wie das bei Kunstausstellungen so ist: Manches gefällt mir, manches ist interessant, bei anderem kann ich nur mit den Schultern zucken.

Schade, dass von den zwanzig Bildern nur ein winziger Bruchteil einen Zusammenhang mit dem Thema Mauer – Grenze – Mauerfall erkennen lässt. Vielleicht hätte man weniger Wert auf „große Namen“ legen sollen als auf eine thematische Auswahl.

Das Bild zeigt einen (ziemlich großen) Ausschnitt aus „Auferstehung“ von Werner Liebmann (1993). Hier ist immerhin ein Bezug zum Mauerthematik erkennbar / erahnbar.

Zum Maler Werner Liebmann:
– in Königsthal (Thüringen) geboren
– seit 1993 Professor für Malerei an der Kunsthochschule Berlin–Weißensee
(aus der Website von Werner Liebmann; http://www.liebmann.de)

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Zum Thema Mauerfall habe ich einen Buchtipp, und zwar einen, der sich tatsächlich mit dem Thema befasst:

Mauerstücke - Erinnerungsgeschichten
Mauerstücke – Erinnerungsgeschichten
Hrsg. Bettina Buske und Patricia Koelle
Dr. Ronald Henss Verlag, 2009
Vorwort Walter Momper (Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses)
Geleitwort André Schmitz (Kulturstaatssekretär von Berlin)
Mit 30 Farbfotos der Berliner Mauer
ISBN 978-3-939937-08-1

Autoren aus Ost und West erzählen Geschichten aus der Zeit vom Mauerbau bis zum Mauerfall und zur Wiedervereinigung.

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Halde Grühlingstraße – Literarischer Aufstieg

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Halde Grühlingstraße - Literarischer Aufstieg

Halde Grühlingstraße - Literarischer Aufstieg

Die Halde Grühlingstraße haben wir ja bereits gestern kennengelernt.

Heute gibt es ein paar Zusatzinformationen, die den Blick auf eine Besonderheit dieser Bergehalde lenken.

Zunächst mal ein paar allgemeine Daten:
Die Halde Grühlingstraße liegt im nördlichen Stadtgebiet von Saarbrücken. Sie liegt zwar unmittelbar westlich von Jägersfreude, aber aufgrund des Verlaufs der Autobahn A 623 (Grühlingstraße) ist die Halde leider nicht von Jägersfreude aus zu erreichen.
Verglichen mit der Bergehalde Lydia ist die Halde Grühlingstraße recht klein. Gleichwohl ist auch die „kleine“ Halde Grühlingstraße sehr beeindruckend. Sie hat einen steilen Anstieg (der im linken Bild nicht voll zur Geltung kommt). Sie besitzt sehr tiefe Erosionsrinnen. Und auf ihrem Plateau befindet sich ein Gipfelkreuz, das wir ja bereits kennen. Auf dem Satellitenbild von Google-Maps ist die bemerkenswerte Struktur der Halde wunderbar zu erkennen.

Das Besondere an der Halde Grühlingstraße ist aber etwas anderes, nämlich der sogenannte Literarische Aufstieg.
Im linken Bild sehen wir, dass der Aufstieg zur Halde treppenähnliche Stufen aufweist. Hierbei handelt es sich um in den Boden eingelassene Stufen, in die jeweils ein Text eingraviert ist. Den Textanfang der ersten Stufe sehen wir im rechten Bild.
Auf zahlreiche Stufen verteilt (es sind wohl 13 Stufen; aber ich habe nicht aufgepasst und werde dies bei meinem nächsten Besuch nachholen) findet sich ein Auszug aus „Die Kinder der Toten“ von der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Der Anfang lautet: „Im Gebirge, wo die Beschaulichkeit leicht von Blitzen zerrissen werden kann, diesen vorübergehenden Schrecken, die im Grunde wenig hervorbringen, aber viel kaputtmachen, im Gebirge sind ein paar Menschen verschwunden. Dafür sind andere wiedergekommen …“
Der Besucher kann den mühsamen steilen Aufstieg zeitlich strecken, indem er auf dem Weg zum Gipfel im Geiste den Jelinekschen Text zusammenbaut. Wenn er es dann auf dem Gipfel schafft, den gesamten Text am Stück zu rezitieren, dann hat er seinen Geist mindestens genauso trainiert wie seinen Körper.
(Falls jemand „Die Kinder der Toten“ besitzt: Ich würde mich freuen zu erfahren, wie dieser Text weitergeht.)

Mein literarischer Tipp, der sehr gut zu der großartigen Aussicht passt, die sich auf der Halde Grühlingstraße bietet:
Patricia Koelle: Die Füße der Sterne

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Pfarrkirche St. Marien in Dudweiler – Bild der Heiligen Barbara und Pietà

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Pfarrkirche St. Marien Dudweiler

Vorgestern erhielt ich eine E-Mail einer mir unbekannten Frau, die mir mitteilte, dass sie ein Nachkomme des Künstlers August von Heyden ist und dass sie über das Internet erfahren hat, dass ein Gemälde ihres Ahnen in der Pfarrkirche St. Marien in Dudweiler hängt. Und sie wollte wissen, ob ich ihr dazu Näheres sagen könnte. Bis dahin kannte ich weder den Namen August von Heyden, noch hatte ich eine Erinnerung an das Gemälde in St. Marien.

Bei Wikipedia habe ich dann rasch erfahren: August Jacob Theodor von Heyden (* 13. Juni 1827 in Breslau; † 1. Juni 1897 in Berlin) war ein deutscher Maler und Dichter. Und ich habe auch eine Abbildung seines Barbarabildes im Netz gefunden.

Heute bin ich dann mal wieder in die St. Marien Kirche gegangen (für mich sind das ja nur ein paar Hundert Meter). Dort habe ich auch gleich das Barbarabild gefunden und fotografiert, was wegen der ungünstigen Lichtverhältnisse leider nicht sehr einfach ist. Das Ergebnis ist im linken Teil zu sehen.

In dem kleinen Kirchenführer zur Pfarrkirche St. Marien in Dudweiler (den ich für 2 Euro erstanden habe) konnte ich dann nachlesen, dass dieses Bild im Jahre 1865 gekauft wurde. Dieses Datum ist bemerkenswert, denn die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte am 08.05.1864, die 1. Heilige Messe fand am 15.08.1866 statt, die Einweihung am 25.10.1866. Das Bild wurde also während der Bauzeit erworben.

Dass die Pfarrgemeinde Dudweiler ausgerechnet dieses Bild kaufte, ist kein Zufall. Dudweiler erlebte zu jener Zeit einen stürmischen Aufschwung durch den Kohlebergbau und das Bild zeigt die Heilige Barbara, die auch Schutzheilige der Bergleute ist, wie sie einem Bergmann kurz vor dessen Tod die Heilige Kommunion mit dem Kelch bringt.

Zusätzlich zum Barbarabild habe ich auch die Pietà fotografiert, die ebenfalls in St. Marien zu bewundern ist (rechtes Teilbild, Mitte). Die Pietà ist schon recht betagt: Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und stand ursprünglich in der damaligen Kirche, von der heute nur noch der Alte Turm erhalten ist. Über den Alten Turm, der das älteste Gebäude in Dudweiler ist, werde ich des Öfteren mal was berichten.

Der Alte Turm spielt übrigens auch eine Rolle in meiner Kurzgeschichte „Als Karl zum Fenster hinaus schaute„.

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Graffiti – Saarbrücker Stadtautobahn

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Graffiti - Saarbrücker Stadtautobahn

Graffiti ist wahrlich nicht immer schön – aber manchmal ist Graffiti einfach umwerfend. Zum Beispiel hier.

Das Foto entstand im September 2002 in Saarbrücken am Staden. Der Blick geht über die Saar auf die „Wand“ der Saarbrücker Stadtautobahn in St. Arnual. Wären die beiden damals drei Meter in meine Richtung gelaufen, dann wären sie in die Saar geplumpst. Wären sie die Mauer hochgekrabbelt, dann wären sie auf der Stadtautobahn gelandet.

An dieser Stelle liegt – wie man sieht – die Stadtautobahn so hoch über der Saar, dass hier kein Hochwasser droht. Ganz anders als ein paar Hundert Meter weiter westwärts (in Marschrichtung des jungen Mannes), wo mitten in der Saarbrücker City die Trasse der Stadtautobahn so tief gelegt wurde, dass sie ständig von Überschwemmungen bedroht ist. Über diesen städteplanerischen Schildbürgerstreich habe ich ja schon genügend gemeckert.

Hier wollen wir nicht meckern, sondern uns an dem atemberaubenden Kunstwerk erfreuen.

Bei dieser imposanten Mauerbemalung kommt mir natürlich sofort das Buch „Mauerstücke – Erinnerungsgeschichten“ in den Sinn. Dieses Buch -herausgegeben von der West-Berliner Autorin Patricia Koelle und der Ost-Berliner Autorin Bettina Buske – enthält Geschichten zum 20 Jahrestag des Falls der Berliner Mauer. Mehr als zwei Dutzend Autoren aus Ost und West haben ihre Erinnerungen, Erlebnisse und Erfahrungen in Geschichten geformt. Autoren, die sich noch an den Bau der Mauer im Jahre 1961 erinnern können; und Autoren, die noch Kind waren, als im Jahre 1989 die Mauer fiel. Autoren, die in der DDR aufgewachsen sind; und Autoren, die gelernt haben, „DDR“ stets nur in Anführungszeichen zu schreiben. Autoren, die die Wirren der Friedlichen Revolution und die dramatischen Veränderungen im Gefolge der Wiedervereinigung hautnah miterlebt haben; und Autoren, die die historischen Umwälzungen nur als ferne Beobachter verfolgten.

Das Buch enthält zahlreiche Fotos der Berliner Mauer, die in ihrer letzten Phase – auf der Westseite – zu einem kilometerlangen Kunstwerk geworden ist.
Mauerstücke - Erinnerungsgeschichten
Mauerstücke – Erinnerungsgeschichten
Hrsg. Bettina Buske & Patricia Koelle

In diesem Buch erzählt auch Thierry Noir „Die Geschichte der Berliner Mauer“ aus seiner Sicht. Thierry Noir ist der Künstler, der zusammen mit seinem Freund Christophe Bouchet im April 1984 damit begann, die Mauer zu bemalen, womit die beiden zu den eigentlichen Initiatoren der Berliner Mauerkunst geworden sind. Thierry Noir hat viele Hundert Meter Mauer bemalt und seine Mauerkunst hat weltweit Beachtung gefunden.

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