Herbstgedicht

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Archive for the ‘Bergbau’ Category

Schwarz-Weiß-Fotografie

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Drachen auf der Bergehalde Lydia

Drachen auf der Bergehalde Lydia

Schwarz-Weiß-Fotografie – Farbfoto – Schwarz-Weiß – Fotografie – Drachen – Drachensteigen – Bergehalde Lydia – Halde – Buchtipps – Alles voller Himmel – Weihnachtsgeschichten – Weihnachtsgedichte – Scherenschnitte – Herbstfoto – Friseurgeschichten

Schwarz-Weiß-Fotografie
Oder: Wie man aus der Not eine Tugend macht

Gestern (13. Oktober 2010) war ich mal wieder auf der Bergehalde Lydia. Als ich auf dem Plateau ankam (Dudweiler Seite), erblickte ich auf der gegenüberliegenden Seite (Fischbach-Seite) eine ganze Kinderschar und in der Luft schwebten etliche Drachen. Es freut mich immer, wenn Kinder das phantastische Haldengelände nutzen. Da auf oben auf der Halde fast immer viel Wind herrscht, ist das Plateau eigentlich ideal zum Drachsteigenlassen. Dummerweise war gestern der Wind ungewöhnlich schwach, so dass die Bedingungen ausnahmsweise mal nicht günstig waren. Ich denke aber, die Kinder hatten trotzdem viel Spaß.

Als Kind habe ich auch sehr gerne Drachen steigen lassen. Die Drachen habe ich damals zusammen mit meinem Opa selbst gebastelt. Die Holzlatten („Dracheläddscher“) habe ich in der benachbarten Schreinerei zurechtschneiden lassen, robustes Packpapier und lange dicke Kordeln beim Piffri gekauft.

Drachensteigenlassen ist zwar eine sehr schöne Beschäftigung, aber es lässt sich gar nicht so einfach fotografieren. Man will ja in der Regel sowohl die Menschen als auch den Drachen im Bild haben. Doch wenn der Drachen weit oben in der Luft schwebt, ergibt sich notgedrungen eine sehr große Himmelsfläche, die – wenn sie nicht durch Wolken gut strukturiert ist – eher eintönig wirkt.

Das Foto, das ich ausgewählt habe, ist eigentlich eine Farbaufnahme. In Farbe wirkt das Bild arg langweilig. Da habe ich einfach aus der Not eine Tugend gemacht und das Bild in Schwarz-Weiß umformatiert. Durch die scharfen Kontraste wirkt es wie ein Scherenschnitt und – wie ich finde – ausgesprochen interessant.

Zu diesem Foto fallen mir gleich drei Buchtipps ein.

Tipp 1:
Patricia Koelle
Alles voller Himmel
Roman
ISBN 978-3-939937-11-1

Allein schon der Buchtitel passt hervorragend zur Bergehalde Lydia. Wenn man oben auf der Halde ist, dann ist rundherum buchstäblich Alles voller Himmel. Witzigerweise spielt das Drachensteigenlassen in Patricia Koelles Roman eine nicht ganz unerhebliche Rolle. Kein Wunder also, dass ich bei diesem Foto sofort an Alles voller Himmel denke.

Tipp 2:
Weihnachten
Weihnachtsgeschichten und Weihnachtsgedichte
ISBN 978-3-939937-09-8

Dieses Buch kommt mir nicht nur deshalb in den Sinn, weil Weihnachten mit Riesenschritten naht, sondern vor allem weil dieses Buch neben Weihnachtsgeschichten und Weihnachtsgedichten auch eine ganze Reihe weihnachtlicher Scherenschnitte von Hilde Bergmann enthält. Dass das Drachen-Foto wie ein Scherenschnitt wirkt, habe ich ja schon gesagt. Und dass die weihnachtlichen Scherenschnitte ausgerechnet von Hilde Bergmann stammen, passt perfekt zur Bergehalde Lydia.

Tipp 3:
Abenteuer im Frisiersalon
ISBN 978-3-9809336-0-5

Dieses Buch enthält Kurzgeschichten rund um das Thema Friseur, Frisur, Frisiersalon, Haare schneiden, Haare färben … Unter anderem auch die Kurzgeschichte „Beim Piffri“, in der „mein“ Friseur die Hauptrolle spielt. Dieser Friseur – der „Piffri“ – hatte auch einen Tante-Emma-Laden, in dem ich, wie oben erwähnt, Packpapier und Kordel für das Drachenbauen gekauft habe.

Alle Bücher kann man selbstverständlich auch
»»» direkt beim Verlag bestellen

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Schnee von gestern

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Bergehalde Lydia - Winter

Bergehalde Lydia - Winter




Sonnenschein und Schnee von gestern


Am 17. März 2009 war ich zum ersten Mal auf der Bergehalde Lydia. Hier gibt es » das erste Foto von der Halde «, das ich damals in diesen Blog eingestellt habe. Seither sind zahlreiche Fotos hinzugekommen, und dabei haben wir die Halde vom Frühling bis zum Herbst kennengelernt.

Was bislang fehlte, ist ein Winterfoto. So richtig Winter, mit Schnee und Eis und allem drum und dran. – Dieser Mangel ist nun behoben.

Die Aufnahme entstand gestern, also am Fastnachtsdienstag, 16. Februar 2010. Das Foto zeigt ziemlich dieselbe Ansicht wie das Foto vom 19. März 2009 – aber welch ein Unterschied!

Gestern war der einzige Tag in diesem Jahr, an dem von morgens bis abends die Sonne schien. Ansonsten war es in diesem Jahr bislang entsetzlich grau, grau, grau … Wenn sich die Sonne mal ansatzweise blicken ließ, dann allenfalls für ein paar Minuten und nur hinter einem milchigen Schleier. Da ohne Sonnenlicht der Schnee nur eine amorphe graue Masse bildet, sind mir nur wenige wirklich schöne Schneefotos gelungen.

Und auch dieses Foto zeigt lediglich den Schnee von gestern. Heute ist es wieder grau, trüb, dunkel, nasskalt, regenverhangen und den ganzen Tag rieselt es nass vom Himmel. Laut Wettervorhersage soll dies in den nächsten Tagen genauso weitergehen: dunkel, nasskalt und immer wieder Regen, Regen, Regen. Vom Schnee ist hier unten „im Dorf“ schon jetzt nichts mehr zu sehen und die dünne Schneedecke auf der Halde wird wohl spätestens morgen weggewaschen sein.

Auf dem Foto kann man übrigens gut erkennen, dass die Schneedecke nur sehr dünn war. Die Fußspuren sind ganz flach und an einigen Stellen zeigt sich der Haldenschutt. Die Bäume auf dem Lydia-Hubbel und in den umliegenden Wäldern sind schneefrei. Schneebedeckte Wälder gab es in diesem Winter zwar für ein paar Stunden, aber wenn ich auf der Halde war, waren die Bäume schneefrei oder – das war am 25. Januar – das Schneetreiben war so dicht, dass die Sichtweite nur ein paar Meter betrug und die umliegenden Berge nicht zu sehen waren.

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Auf Goethes Spuren – Der Brennende Berg in Dudweiler

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Brennender Berg in Dudweiler

Zugegeben: das Foto ist nicht gerade spektakulär. Aber immerhin gibt es dazu eine recht interessante Geschichte zu erzählen.

Die Aufnahme entstand Anfang März 2003 und zeigt eine Felsspalte, aus der Rauch aufsteigt. Diese Felsspalte befindet sich auf dem Brennenden Berg in Dudweiler (heute der nördlichste Stadtteil von Saarbrücken). Und genau dieser Brennende Berg ist dank Johann Wolfgang von Goethe in die Weltliteratur eingegangen.

Im Jahre 1668 – so will es die Sage wissen – ist wegen eines Hirtenfeuers ein Kohleflöz, das den Berg durchzieht, in Brand geraten und seither ist ein Schwelbrand im Gange. Man nimmt jedoch heute an, dass der unterirdische Brand durch Selbstentzündung durch Druck und Zersetzung umfangreicher Haldenbestände entstanden ist, die sich infolge der wilden Kohlengräberei anhäuften. Anfangs muss der Berg mächtig gequalmt haben, so dass die Bezeichnung „Brennender Berg“ voll gerechtfertigt war.

Im Laufe der Zeit hat die Rauchentwicklung stark abgenommen. Bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts, so wird berichtet, wurden häufig Schulausflüge in die Bergschlucht unternommen und die Kinder brachten Eier mit, die sie in den Felsspalten siedeten. Heute ist jedoch – wie das Foto zeigt – von dem immer noch aktiven unterirdischen Schwelbrand nur noch wenig zu sehen. Aber wenn man an eine Bergspalte herantritt und die Hand in den austretenden Dampf hält, kann man sich durchaus die Finger verbrennen.

Für Dudweiler erlangte der Brennende Berg eine große wirtschaftliche Bedeutung. Durch den unterirdischen Brand wurden Tonschiefer derart geröstet, dass daraus das seinerzeit sehr wertvolle Alaun gewonnen wurde, das über einige Jahrzehnte eine wichtige wirtschaftliche Grundlage bildete. (Über die vielfältige Nutzung von Alaun gibt zum Beispiel in der entsprechende Wikipedia-Artikel Auskunft.)

Berühmt wurde der Brennende Berg durch Johann Wolfgang von Goethe.

Im Jahre 1770 weilte der Dichterfürst im elsässischen Straßburg. Von dort aus unternahm er verschiedene Ausflüge. In Juni 1770 besuchte er auch die reichen Steinkohlegruben und die Eisen- und Alaunwerke in Dudweiler. Bei dieser Gelegenheit besichtigte er auch den Brennenden Berg. Seine Eindrücke über dieses Naturschauspiel schildert er in seinem bedeutsamen Werk Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, das 1811 bei Cotta erschien (Zweiter Teil, zehntes Buch).

Lassen wir den Dichter selbst zu Worte kommen: Wir hörten von den reichen Dutweiler Steinkohlegruben, von Eisen- und Alaunwerken, ja sogar von einem brennenden Berge, und rüsteten uns, diese Wunder in der Nähe zu beschauen … Unser Weg ging nunmehr an den Rinnen hinauf, in welchen das Alaunwasser heruntergeleitet wird, und an dem vornehmsten Stollen vorbei, den sie die ‚Landgrube‘ nennen, woraus die beühmten Dutweiler Steinkohlen gezogen werden … Nun gelangten wir zu offenen Gruben, in welchen die gerösteten Alaunschiefer ausgelaugt wurden, und bald darauf überraschte uns, obgleich vorbereitet, ein seltsames Begegnis. Wir traten in eine Klamme und fanden uns in der Region des brennenden Berges. Ein starker Schwefelgeruch umzog uns; die eine Seite der Hohle war nahezu glühend, mit rötlichem, weißgebranntem Stein bedeckt; ein dicker Dampf stieg aus den Klunsen hervor, und man fühlte die Hitze des Bodens auch durch die starken Sohlen. Ein so zufälliges Ereignis, denn man weiß nicht, wie diese Strecke sich entzündete, gewährt der Alaunfabrik großen Vorteil, daß die Schiefer, woraus die Oberfläche des Berges besteht, vollkommen geröstet daligen und nur kurz und gut ausgelaugt werden dürfen. Die ganze Klamme war entstanden, dass man nach und nach die kalzinierten Schiefer abgeräumt und verbraucht hatte. Wir kletterten aus dieser Tiefe hervor und waren auf dem Gipfel des Berges. Ein anmutiger Buchenwald umgab den Platz, der auf die Hohle folgte und sich ihr zu beiden Seiten verbreitete. Mehrere Bäume standen schon verdorrt, andere welkten in der Nähe von andern, die, noch ganz frisch, jene Glut nicht ahndeten, welche sich auch ihren Wurzeln bedrohend näherte. Auf dem Platze dampften verschiedene Öffnungen, andere hatten schon ausgeraucht, und so glomm dieses Feuer bereits zehen Jahre durch alte verbrochene Stollen und Schächte, mit welchem der Berg unterminiert ist.

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Universität des Saarlandes Saarbrücken

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Universität des Saarlandes Saarbrücken

UdS – Universität des Saarlandes Saarbrücken – Dudweiler – Bergehalde Lydia – Sulzbach – Quierschied – Kraftwerk Weiher II – Bergehalde Göttelborn

Heute habe ich mal wieder den Schwarzenbergturm bestiegen. Der Schwarzenbergturm befindet sich auf dem Bergzug zwischen der Stadt Saarbrücken und der Universität des Saarlandes. Er bietet einen außergewöhnlichen Rundblick über die Region Saarbrücken bis nach Frankreich und in die Westpfalz.

Das Foto zeigt den Blick nach Norden. Unmittelbar im Vordergrund die Universität des Saarlandes. Wie man sieht, liegt die Saarbrücker Uni mitten im Wald. Noch schöner kann eine Universität kaum liegen.

Vielleicht sollte man die vielen Studienanfänger, die nun zum Beginn des Wintersemesters an die Saar-Uni strömen, auf den Schwarzenbergturm führen, damit sie rasch einen Überblick über die Uni erhalten.

„Hinter dem Berg“ erstreckt sich in der Waagerechten Dudweiler, das aber zum Großteil durch den Bergrücken verdeckt ist. Links oben ist die Bergehalde Lydia sehr gut zu erkennen (unmittelbar darunter befinden sich zwei große sehr flache Gebäude, nämlich die Einkaufsmärkte von Real und Metro; rechts daneben die Hochhäuser von Dudweiler Nord).

Am oberen Bildrand sind in der Mitte das Kohlekraftwerk Weiher II und die Grube Göttelborn mit der Bergehalde Göttelborn zu erkennen.

Rechts unterhalb sieht man Teile von Quierschied. Rechts davon Sulzbach – gut zu erkennen der Wasserturm.

Unterhalb des Kühlturm des Kraftwerks Weiher (unmittelbar unterhalb der „niedrigen Hochhäuser“) kann man die Türme der St. Marien Kirche und der Christuskirche in Dudweiler sehen.

Damit man einen Eindruck über die Entfernungen bekommt, habe ich die folgenden Distanzen auf einer Karte ausgemessen:

Schwarzenbergturm – Halde Lydia: 2,5 Kilometer
Schwarzenbergturm – Kühlturm Kraftwerk Weiher II: 4,8 Kilometer

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Halde Lydia Himmelsspiegel

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Halde Lydia Himmelsspiegel

Halde Lydia Himmelsspiegel Herbst Herbstfarben

Die Halde Lydia ist immer einen Ausflug wert. Zurzeit aber ganz besonders. Der Herbst hat Pinsel und Farbenpalette herausgeholt und malt die Landaft nun mit kräftigen Farben an.

Hier kann man sehen, wie die Halde Lydia am 17. März 2009 aussah. Die kleine „Pfütze“, die dort auf dem Bild den Himmel spiegelt, bildet auf dem heutigen Bild den Vordergrund.
Der baumbewachsene Hügel, der damals noch kahl war, zeigt heute sein buntes Herbstkleid.

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Das Foto entstand am 7. Oktober 2009 an einem der oberen Himmelsspiegel auf dem Plateau der Bergehalde Lydia (Fischbach/Quierschied, Saarland).

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Halde Lydia Natur Blog Statistik

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Echtes Johanniskraut Halde Lydia Pflanzen Natur Blüten

Wenn man einen Blog – oder andere Seiten – ins Netz stellt, dann interessiert man sich natürlich auch für die Besucher.
Wie oft werden die Seiten eigentlich aufgerufen?
Was interessiert die Besucher?
Wie habeen sie überhaupt den Weg hierher gefunden?

Hier ein paar statistische Daten:

Der Blog existiert seit Anfang des Jahres 2009.
Mittlerweile verzeichnet dieser Blog etwas mehr als 3.250 Aufrufe.
Die Besucherzahl ist steil ansteigend.
Der Juni 2009 ist der erste Monat, in dem es mehr als 1.000 Aufrufe gab.

Die Seiten mit den häufigsten Aufrufen im gesamten Zeitraum sind:
Saarhochwasser – Stadtautobahn Saarbrücken
Weiß-Klee in Memoriam Barbara Rudnik
Bergehalde Lydia
Orgel Basilika St. Johann in Saarbrücken
Saarbrücker Ludwigskirche – bare Münze
Auf Goethes Spuren – Der Brennende Berg
Sex – tierisch gut!
Himmelsspiegel – Bergehalde Lydia
Super Fossil
Pusteblume Löwenzahn
Das Geheimnis der falschen Braut
Graffiti – Saarbrücker Stadtautobahn
Winter ade – Frühling juchhe
Pfingsten – Rosenmonat Juni
Pusteblume – Pustekern
Himmelsspiegel – Blick zur Halde Lydia
Halde Grühlingstraße – Literarischer Auf
Halde Brefeld – Haldenbrand
Junitage – Sommergedicht – Patricia Koel
Frühlingsblüten – Besenginster
Fossilien – ganz schön alt
Dudweiler: Blick zur Halde Lydia

Die häufigsten Suchbegriffe, mit denen die Besucher hierher gekommen sind lauten:
barbara rudnik
bergehalde lydia
halde lydia
besenginster
rosenmonat
schmetterlinge
himmelsspiegel
pusteblume
sommergedicht
steinkohle mit fossilen pflanzen
herbstgedicht
halde grühlingstraße
chronogramm 2009
weiß klee
schaufensterpuppen
kirche herrensohr
löwenzahn
saarland sehenswürdigkeiten
sankt marien herrensohr
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guten appetit
barbara rudnik fotos
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weissklee
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sage dudweiler
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wiesen-glockenblume
dudo
saarbrücken graffiti
wikipedia früling blumen
weißklee
basilika saarbrücken
rosenmonat juni
weiß-klee
dudweiler brennender berg
2 euro monaco
sankt marien dudweiler
klee
saarkohlewald haldenrundweg
löwenzahn und pusteblume geschichten
offstein
graffiti saarbrücken
besenginster blütezeit

Alles in allem – Ausnahmen vor allem Barbara Rudnik und Saarhochwasser – ist eine Konzentration auf die Kernthemen dieses Fotoblogs zu erkennen: Bergehalde Lydia, Umgebung von Dudweiler, Natur und Pflanzenwelt.

Bei dieser Themenpräferenz fiel die Wahl eines geeigneten Fotos nicht sonderlich schwer. Das Foto zeigt das Echte Johanniskraut in voller Blüte am westlichen Hang der Halde Lydia, im Hintergrund der Saarkohlenwald.

Haldenkreuz Halde Lydia

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Haldenkreuz Halde Lydia

Vorab eine fototechnische Bemerkung: Da ein „richtiges“ Kreuz wesentlich höher ist als breit, hat ein Kreuz-Foto sinnvollerweise eher Hoch- als Querformat. Hochformat würde aber diesen Fotoblog sprengen, so dass wir hier mit dem ungünstigen Querformat Vorlieb nehmen müssen.

Heute war ich mal wieder auf der Halde Lydia, und ich wusste bereits im Voraus, dass mich dort eine Neuerung erwarten würde. Vor kurzem haben Jugendliche der Pfarreiengemeinschaft St. Josef in Fischbach und St. Paul in Quierschied mit Unterstützung der Quierschieder Feuerwehr auf dem Plateau der Halde ein sechs Meter hohes Kreuz errichtet. Als Gipfelkreuz kann man es nicht bezeichnen, das es nicht auf dem Haldengipfel steht, sondern auf dem Haldenplateau (auf der Westseite, der Fischbachtalseite).
Auf dem Lageplan: Markierung 9.

Außerdem gibt es seit ein paar Wochen sieben kleinere Stahlkreuze, die als Stationskreuze für Pilgerzüge dienen. Diese Kreuze sind jeweils in einer anderen Farbe lackiert. Da ich in der Regel die Halde aus Richtung Dudweiler (= Ostseite; Sulzbachtalseite) besuche, bin ich noch nicht allen sieben Stationskreuzen vorbeigekommen. Aber nach und nach werde ich wohl alle entdecken.

Bei meinem heutigen Haldenbesuch habe ich mich bemüht, nicht nach Fossilien zu suchen. Trotzdem habe ich drei recht schöne Stücke nach Hause gebracht. Ich habe auch einen großen Brocken entdeckt, auf dem eine sehr klare Zeichnung zu erkennen war, die nach allem was ich weiß wohl von einem Schachtelhalm stammt. Ein solch großen Abdruck habe ich bislang noch nicht gesehen. Der Brocken war aber viel zu schwer, so dass ich ihn dort oben liegen ließ.

Auf dem Hinweg ist mir ein wunderschöner großer Schmetterling begegnet – eindeutig ein Kaisermantel. Aber leider war der Kerl so hektisch, dass ich ihn nicht fotografieren konnte.

Auf dem Rückweg habe ich in zweieinhalb bis drei Metern Höhe auf einem Nadelbaum einen wunderschönen Schmetterling entdeckt, den ich nur im Profil fotografieren konnte. In meinem Tierführer findet sich leider keine Profilansicht, die mit diesem Exemplar vergleichbar wäre. Es wird also noch ein Weilchen dauern, bis ich weiß, zu welcher Art dieser Prachtkerl gehört.

Ein Nachtrag: Mittlerweile habe ich herausgefunden, um welchen Schmetterling es sich damals handelte. Es war ein Großer Schillerfalter (Apatura iris).

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Fossilien – 300 Millionen Jahre alt

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Fossil

Vorgestern habe ich ja bereits ein Detailfoto meines „Super Fossils“ gezeigt. Hier nun der ganze Brocken. Wie man leicht sieht, ist dieses wunderbare Fundstück geradezu übersät mit ganz deutlich erkennbaren Fossilien. Ohne große Mühe lassen sich mehr als zwei Dutzend Einzelteile voneinander unterscheiden und fast jedes weist feine Detailzeichnungen auf. Wirklich faszinierend dieser Brocken!

Für Fossilien-Sammler müsste dies doch eigentlich ein Leckerbissen sein.

Super Fossil

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Fossil

Von meiner heutigen Wanderung zur und auf der Halde Lydia habe ich eine halbe Tragetasche voller Fossilien mitgebracht. Einige ganz kleine, aber auch einige größere Stücke. Die Brocken haben zusammen bestimmt mehr als fünf Kilo gewogen (das nächste Mal werde ich einen Rucksack mitnehmen).

Zu den Fundstücken gehört auch ein Brocken von 17 x 10 Zentimetern Größe, der wohl mehr als ein Pfund wiegt. Auf diesem Brocken findet sich gleich eine ganze Sammlung fossiler Pflanzenabdrücke. Wie man hier im Ausschnitt (und in der Vergrößerung) sieht, sind einige Teile außerordentlich detailreich. Bei entsprechender Vergrößerung zeigen fast alle Blättchen eine feine Äderung.

Nun bleibt zu hoffen, dass ich erstens einen Experten finde, der diese Fossilien genauer bestimmen kann, und zweitens einen Sammler, der für dieses wunderbare Stück einen angemessenen Preis zahlt. Das erste wird sich vermutlich machen lassen, das zweite wohl eher nicht. Nun ja, dann werde ich dieses edle Fundstück in Ehren halten und einen schönen Platz reservieren.

Hier kann man den gesamten Fossil-Brocken im Stück bewundern.

Fossilien – ganz schön alt

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Fossil - Fundort: Bergehalde Lydia - Alter ca. 300 Millionen Jahre

Bei meiner letzten Wanderung auf der Bergehalde Lydia (am 4. Mai 2009) habe ich dieses wunderschöne Stück gefunden. Wie unschwer zu erkennen handelt es sich um einen versteinerten Abdruck einer Pflanze, ein echtes Fossil.

Wir wissen ja bereits, dass die Bergehalde Lydia zwar groß ist wie ein „richtiger“ Berg, dass die Bezeichnung „Berge“ aber keine topographische Beschreibung darstellt. Mit „Berge“ bezeichnet man in der Bergmannssprache den Abfall, der bei der Kohlengewinnung anfällt. Und die Bergehalde Lydia ist nichts anderes als ein riesengroßer Abfallhaufen.

Die Abfälle stammen (zum größten Teil) aus der Zeit, aus der auch die Steinkohle entstand. Und das ist wahrlich schon eine ganze Weile her. Unsere heutige Kohle entstand im Erdzeitalter des Karbon, das 300 Millionen bis 360 Millionen Jahre zurückliegt. Zu jener Zeit lag die Landmasse, aus der bis vor wenigen Jahrzehnten die Saarkohle herausgebuddelt wurde, in der Nähe des Äquators. Tropische Urwälder, die überwiegend aus riesigen Farnen bestanden, bedeckten das Land. Diese Urwälder versanken, wurden von anderen Schichten luftdicht abgedeckt, dann wuchsen neue Urwälder, die wiederum versanken und von neuen Schichten überdeckt wurden usw. usw. Durch den gigantischen Druck der überlagernden Schichten wurden das organische Material zusammengepresst und versteinerte. Bei dieser Gelegenheit wurden Milliarden und Abermilliarden Pflanzenteile zusammengepresst, die überdauernde Abdrücke im Gestein hinterlassen haben. Um ein solches Fossil handelt es sich wohl bei meinem Fundstück.

Und nun liegt bei mir im Wohnzimmer der versteinerte Abdruck einer Pflanze, der vermutlich mehr als 300 Millionen Jahre alt ist. Ich finde diese Vorstellung einfach schön.

»»» ACHTUNG: Hier gibt es einen eigenen Blog mit Fossilien von der Halde Lydia

»»» Auch hier gibt es ein Halde-Lydia-Fossil

In Zusammenhang mit dem Thema „Fossilien“ fällt mir ein Buch ein, das ich schon mehrfach empfohlen habe:

Die Füße der Sterne
Patricia Koelle
Die Füße der Sterne

In diesem wundervollen Buch finden sich gleich zwei Geschichten, bei denen Bernsteine eine wichtige Rolle spielen, „Das Bernsteinschiff“ und „Flug durch die Zeit“. Bernsteine sind versteinertes Harz von Bäumen aus der Urzeit und gelegentlich sind in dieses Harz Pflanzen oder Tiere eingeschlossen, die vor Millionen Jahren gelebt haben. Patricia Koelle haucht diesen Relikten aus der Urzeit auf wundervolle Weise literarisches Leben ein.

*** Fotos von der Halde Lydia

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Halde Lydia – Dunkle Wolken

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Halde Lydia dunkle Wolken

Dunkle Wolken über der Bergehalde Lydia

Als ich heute Mittag von der Mensa nach Hause fuhr, hingen so richtig schön fette dunkle Wolken am Himmel. Und da wollte ich diese günstige Gelegenheit natürlich beim Schopfe packen und hab mal wieder einen Spaziergang zur guten alten Bergehalde Lydia unternommen.
Leider hatten sich – bis ich kam – die dunklen Wolken schon verzogen, so dass ich mit ein paar mehr oder weniger kümmerlichen Resten Vorlieb nehmen musste. Trotzdem sind ein paar beeindruckende Fotos gelungen.

Ein paar Bilder habe ich in mein Fotoalbum zum Haldenrundweg im Saarkohlenwald eingefügt. Und zwar:
*** Bergehalde Lydia – Blick über Schutthügel zum Saarkohlenwald – Richtung Südwest
*** Bergehalde Lydia – auf dem Plateau – Blick nach Nordwest
*** Bergehalde Lydia – dunkle Wolken über dem Plateau – Blick nach Norden – Grube Göttelborn
*** Bergehalde Lydia – auf dem Plateau – Blick nach Nordosten

Aufnahme am 27. April 2009.

Himmelsspiegel – Blick zur Halde Lydia

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Halde Lydia neue Himmelsspiegel

Wir haben gerade eben einen Blick von der Halde Lydia auf die neuen Himmelsspiegel geworfen. Und wie versprochen drehen wir nun den Spieß um und schauen von unten auf die Südspitze der Halde. Hier kann man erahnen, wie steil es von oben runtergeht – und vielleicht nachvollziehen, dass mir stets recht mulmig wird, wenn ich direkt am Rand stehe und auf die Himmelsspiegel blicke.

Man sieht sehr schön, dass am Haldenrand ein recht gemäßigt ansteigender Weg entlangführt. Auf diesem Weg kommt man auf bequeme Weise zum Haldenplateau, das nahe dem Nordrand erreicht wird. Man kann also sicheren Fußes an der Längsseite allmählich nach oben gelangen und dabei hat man ständig einen hervorragenden Blick auf den Urwald vor der Stadt (im Westen = linker Hand) oder in Gehrichtung (= nach Norden) den Blick auf Fischbach bis nach Qierschied und zur Grube Göttelborn und dem Kraftwerk Weiher, das in diesem Foto am Horizont hervorlugt.

Der Weg, der sich hingegen direkt am Steilhang hochwindet, ist weitaus steiler, als es den Anschein hat. Ich bin ihn von oben nach unten gegangen und an manchen Stellen habe ich gedacht, dass dies nicht unbedingt das Klügste war. Da geht es stellenweise schroff bergab. Aus diesem Grund möchte ich diesen Weg nicht gerade weiterempfehlen. Ohne festes Schuhwerk mit ordentlichem Sohlenprofil sollte man diese Strecke auf gar keinen Fall begehen.

Halde Lydia – Neue Himmelsspiegel revisited

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Halde Lydia neue Himmelsspiegel

Der Blick von der Halde Lydia auf die neuen Himmelsspiegel ist uns in guter Erinnerung. Nachdem nun ein Monat vergangen ist, wollen wir schauen, was sich mittlerweile in der Natur so alles verändert hat. Der Vergleich spricht für sich.

Auf diesem Foto kann man allenfalls schwach erahnen, wie steil es bergab geht. Deshalb schauen wir uns die ganze Sache gleich mal von unten an. Hier also der Blick von den unteren Himmelsspiegeln zum Südhang der Halde Lydia.

Im rechten oberen Teil erkennen wir sofort den Ausschnitt, den wir auf dem vorangegangenen Foto gesehen haben: Netzbachweiher und Urwald vor den Toren der Stadt im Frühlingsgrün.

Auf dem Lageplan: Blick von 8 nach 6.

Saarkohlenwald – Urwald vor den Toren der Stadt

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Halde Lydia Netzbachweiher Urwald vor den Toren der Stadt

Halde Lydia Netzbachweiher Urwald vor den Toren der Stadt

Blick von der Halde Lydia auf den Saarkohlenwald – Netzbachweiher und Urwald vor den Toren der Stadt

Es ist ja erst ein paar Tage her, dass wir von der Bergehalde Lydia aus einen Blick auf Netzbachweiher den und den Urwald vor den Toren der Stadt geworfen haben, der sich nun in voller Frühlingspracht zeigt.

Weil’s so schön war, werfen wir auch heute wieder einen Blick auf auf diesen Teil des Saarkohlenwalds. Wie vor ein paar Tagen befinden wir uns auf der Ebene der „neuen“ Himmelsspiegel, also unterhalb des Haldenplateaus. Diesmal stehen wir aber am südlichen Rand, der den beiden Himmelsspiegeln vorgelagert ist.

Die Szenerie ist uns von unserem zweiten Besuch der Halde Lydia vertraut, als wir zum ersten Mal die „neuen“ Himmelsspiegel erblickten. Damals – das ist grad einen Monat her – war von frühlingshaftem Grün noch arg wenig zu sehen. Dafür werden wir nun umso reichlicher belohnt.

Die Straße, die sich im Zick-Zack-Kurs den Berg hochschlängelt, ist die L 260. Sie führt zum Forsthaus Neuhaus und von dort aus geht es dann per L 259 weiter nach Riegelsberg. In der Scheune Neuhaus befindet sich das „Zentrum für Waldkultur“ und in gutem Sinne auch das Zentrum des Saarkohlenwaldes. Von verschiedenen Punkten entlang des Haldenrundwegs sind sogenannte „Sternwege“ angelegt, die jeweils über eine mehr oder weniger lange Strecke zur Scheune Neuhaus führen (Für diese Wanderungen muss man jeweils mehrere Stunden einplanen und die Gastronomie in der Scheune Neuhaus freut sich gewiss über die vielen hungrigen Wanderer, die aus dem Urwald herbeiströmen. Ob gelegentlich der ein oder andere Urwaldwanderer ein selbstgefangenes Wildschwein mitbringt, ist mir bislang noch nicht zu Ohren gekommen.)

Die Straße am linken Rand ist die L 127, die entlang des Fischbachs von Fischbach nach Saarbrücken Rußhütte führt und kurz vor Rußhütte ganz nah an der Halde Grühlingstraße vorbeiführt.

Diese Aufnahme entstand am 20. April 2009.

Die Bergehalde Lydia – Ethymologisches und Lydia’s Geheimnis

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Halde Lydia Himmelsspiegel

Die Bergehalde Lydia ist uns ja schon lange ans Herz gewachsen. Wie wir sehen, hat sich seit unserem ersten Besuch – vor einem Monat – einiges getan. In den letzten Tagen ist die Vegetation förmlich explodiert.

Aber heute reden wir mal nicht über die Natur und das Wetter (das ist heute scheußlich; es regnet und regnet und regnet), heute betrachten wir Ethymologisches und ein Geheimnis.

Was bedeutet eigentlich der Begriff „Bergehalde“?

Die naheliegende Vermutung – eine Bergehalde ist eine Halde, die so hoch aufgeschüttet wird, dass sie so groß ist wie ein Berg – ist falsch. „Berge“ ist in diesem Zusammenhang nicht im topographischen Sinne gemeint. Als „Berge“ bezeichnet man in der Fachsprache des Bergbaus den Abfall, der im Rahmen des Kohleabbaus anfällt. Eine Bergehalde ist demnach schlicht eine Schutt- und Abfallhalde. Demnach könnten wir auch von der Abfallhalde Lydia sprechen.

Aber warum trägt dieser gigantische Schuttberg den Beinamen „Lydia“?

Dazu erfahren wir bei Werner Zimmer (2008, S.35): In der Anfangsphase des Bergbaus wurden die Stollen oft mit den Vornamen der herrschenden Schicht und deren Frauen bezeichnet. Später wurden die Vornamen von Bergbauprominenten und die Familiennamen von preußischen Ministern, die für den hiesigen Bergbau zuständig waren, verwandt. Nicht bei allen Schächten und Stollen wurden die Taufpaten in den Akten festgehalten.

Leider scheint der letzte Satz auch für „Lydia“ zuzutreffen. Ich habe jedenfalls bislang keine genauen Angaben hierzu gefunden.
Fest steht Folgendes: Die Halde gehört zur Grube Camphausen (demnächst werden wir erfahren, wer Camphausen war) und zur Grube Camphausen gehörte unter anderem ein Wetterschacht, der – das ist der Schlüssel – ab 1920 Lydia-Schacht genannt wurde (Rudolf Saam , 1997, S.66). Dieser Schacht war bis 1961 in Betrieb und wurde 1962 verfüllt. Von diesem Schacht ist heute nichts mehr zu sehen, da er unter der Bergehalde begraben liegt. Das heißt: Die Halde Lydia erhebt sich über dem ehemaligen Schacht Lydia.

Aber damit wissen wir immer noch nicht, wer die Namenspatin des Schachts und der Halde war. Offenbar müssen wir in den Jahren vor 1920 forschen. Ich werde Augen und Ohren offenhalten und bin zuversichtlich, dass wir Lydia’s Geheimnis lüften werden.

Die Aufnahme entstand am 14. April 2009
Auf dem Lageplan: Blick von 3 nach 2.

Quellen:
Rudolf Saam: Die Bedeutung der Dudweiler Gruben für die Industrialisierung des Saarlandes. In: 1000 Jahre Dudweiler 977-1977. Hrsg. Landeshauptstadt Saarbrücken, Stadtbezirk Dudweiler. Saarbrücker Zeitung Verlag, 1977, S. 258-275.
Werner Zimmer: Die Grube Jägersfreude und ihre Wetterschächte auf Dudweiler Bann. In Historische Beiträge aus der Arbeit der Dudweiler Geschichtswerkstatt, Band 10, 2008, S. 25-36.

Die Historischen Beiträge aus der Arbeit der Dudweiler Geschichtswerkstatt kann man direkt bei der Geschichtswerkstatt Dudweiler bestellen. Die älteren Bände gibt es zu günstigen Sonderpreisen.

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Frühling – Huflattich – tussilago farfara

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Huflattich - tussilago farfara

Den Huflattich (tussilago farfara) haben wir ja bereits als Frühlingsboten kennengelernt, als er in voller Blüte stand. Mittlerweile ist der Frühling tatsächlich da – zumindest konnten wir in der letzten Zeit einige sonnige und warme Tage genießen – und der Huflattich hat ein anderes Entwicklungsstadium erreicht. Nun sehen wir ihn in seinem Fruchtstand. Spätestens jetzt wird deutlich, dass der Huflattich eng mit dem Löwenzahn verwandt sein muss. Der Löwenzahn hinkt allerdings ein wenig hinterher. Er zeigt sich zurzeit in voller gelber Blütenpracht und es wird noch ein Weilchen dauern, bis er uns in seinem Fruchtstand als Pusteblume erfreut.

Auch dieses Foto entstand auf der Bergehalde Lydia, auf deren kargem, ödem Boden der Huflattich bestens gedeiht.
Aufnahmedatum: 14. April 2009.

Dudweiler Rathaus Glasfenster historisches Wappen

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Glasfenster Dudweiler Rathaus

Glasfenster Dudweiler Rathaus

Dudweiler Rathaus – Glasfenster dokumentieren die Geschichte

Meine Wege führen mich in der Regel mehrmals täglich am Dudweiler Rathaus vorbei. Das Gebäude, das etwas über hundert Jahre alt ist, ist von außen recht ansehnlich. Aber es lohnt sich, das Gebäude hin und wieder mal zu betreten, denn in seinem Innern bietet es im Treppenhaus ein Kleinod: bunte Glasfenster, die anlässlich der 1000-Jahr-Feier im Jahre 1977 gestiftet wurden.

Das mittlere Fenster zeigt das historische Wappen von Dudweiler. Die Berechtigung zur Führung dieses Wappens wurde 1935 verliehen. Es zeigt den Löwen von Nassau-Saarbrücken, der als Besonderheit den Bergmannshammer trägt, um die einstige Haupterwerbsquelle der Dudweiler Bevölkerung zu symbolisieren. Darüber befinden sich der Schriftzug duodonisvillare (= Weiler des Dudo) und die Jahreszahlen 977-1977. Der Schriftzug ist der von Kaiser Otto II. im Jahre 977 unterzeichneten Urkunde nachempfunden.

Das linke Fenster zeigt eine Darstellung von Otto II., dem Unterzeichner jenes Dokumentes, in dem Dudweiler zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Die Darstellung geht zurück auf eine Buchmalerei in einem Bruchstück des „Registrum Gregorii“ aus der Schreibstube zu Trier. Die Darstellung zeigt Kaiser Otto II. (955-983 n. Chr.) mit Reichsapfel und Zepter, wie ihm durch die Reichsteile (Provinzen), dargestellt durch die 4 Frauen, gehuldigt wird. Rechts neben Otto befindet sich das Titelmonogramm mit den Buchstaben für „Otto imperator augustus“. Mit diesem Monogramm ist die Urkunde aus dem Jahre 977 gezeichnet. Links neben der Darstellung Otto II. der Namenszug „Otto“ (Klappentext des Buches „1000 Jahre Dudweiler 977-1977“).

Das rechte Fenster zeigt den Alten Turm, das älteste Bauwerk Dudweilers aus dem frühen 14. Jahrhundert. Die drei Gestalten und Wappen symbolisieren: Links das Eisenverarbeitende Gewerbe, in der Mitte den Bergbau und rechts Handel, Handwerk und Freies Gewerbe (repräsentiert durch einen Architekten).

Ein kleiner Hinweis: Ein paar weitere Bilder der Glasfenster im Dudweiler Rathaus gibt es hier auf dem Dudweiler-Blog

Halde Brefeld – Haldenbrand

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Halde Brefeld Schwelbrand

Halde Brefeld Schwelbrand

Die Bergehalde Lydia und die Halde Grühlingstraße kennen wir ja schon. Heute habe ich die Halde Brefeld (zwischen Fischbach und Quierschied) besucht. Der Besuch hat allerdings zurzeit so seine Tücken. Denn auf der Halde Brefeld wurde im September 2008 ein Schwelbrand entdeckt. Seither ist diese Halde gesperrt. Nachdem sich lange Zeit kaum was rührte, sind seit einigen Wochen Löscharbeiten im Gange und man ist dabei, die glimmenden Haldenteile abzutragen und zu löschen.

Obgleich ich die Halde nicht betreten konnte, boten sich doch – nicht zuletzt dank des phänomenalen Himmelsbildes – zahlreiche Gelegenheiten für beeindruckende Schnappschüsse. Einige sind sogar ausgesprochen witzig.

Und da wir gerade beim Thema „witzig“ sind, will ich auch mal eine witzige Buchempfehlung aussprechen.
Hundert haarige Limericks
Hrsg. Ronald Henss
Illustrationen von Günter Bender

Das Buch enthält – wie sollte es bei diesem Titel auch anders sein? – 100 Limericks, die sich mit dem Thema Haare, Frisur, Friseur, Haarausfall, Haarfarben, Blondinen … beschäftigen. Das Ganze illustriert von dem bekannten Karikaturisten Günter Bender. Eine heitere und unkomplizierte Lektüre zum Selberlesen (immer wieder) und Verschenken.

Halde Grühlingstraße – Blick nach Norden

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Halde Grühlingstraße - Blick nach Norden

Die Halde Grühlingstraße haben wir ja bereits bei einem Blick aus meinem Fenster aus der Ferne kennengelernt. Heute – am 2. April 2009 – habe ich sie zu ersten Mal besucht.

Auch diese Halde bietet grandiose Aussichten. Aber leider war es trotz Sonnenschein noch ein bisschen diesig, sodass die Aussicht stets ein bisschen verwaschen war. Aber im Laufe der Zeit werden sich sicherlich noch viel bessere Gelegenheiten bieten.

Das Foto zeigt das Gipfelkreuz, das man auch von meinen Wohnzimmerfenster aus (gerade noch) erkennen kann. Der Blick geht Richtung Norden und schweift weit über den Saarkohlenwald. Am Horizont ist das Kraftwerk Weiher II in Göttelborn zu erkennen. Das Dorf rechts unterhalb ist Fischbach, das unmittelbar an der Bergehalde Lydia liegt, die wir ja bereits bestens kennen. Wenn man am rechten Bildrand ganz genau hinschaut, wird man über dem Bergrücken einen leichten „Schatten“ sehen. Das ist die kleine Erhebung, die sich am Nordende des Plateaus der Bergehalde Lydia befindet und auf dem ersten Foto der Halde Lydia groß zur Geltung gekommen ist.

Hinweis: Hier gibt es ein Fotoalbum mit Bildern zum Haldenrundweg rund um den Saarkohlenwald im Regionalpark Saar.

Himmelsspiegel – Bergehalde Lydia

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Himmelsspiegel Bergehalde Lydia

Nachdem ich gestern der Bergehalde Lydia den ersten Besuch abgestattet habe – und ganz begeistert war -, habe ich das schöne Wetter genutzt und mich heute gleich zum zweiten Besuch auf den Weg gemacht.

Dabei habe ich auch die Südseite erkundet, die ich gestern völlig außer Acht gelassen habe. Voller Freude habe ich festgestellt, dass die Südspitze eine besondere Sehenswürdigkeit bietet: Tief unterhalb des oberen Plateaus finden sich auf einem weiteren Plateau die neuen Himmelsspiegel (auf dem oberen Plateau finden sich auch drei kleinere „Seen“, die als Himmelsspiegel bezeichnet werden, diese sind aber viel flacher, nicht so regelmäßig „rund“ und liegen nicht ganz so dicht beieinander). Eigentlich fände ich für die neuen Himmelsspiegel die Bezeichnung „Himmelsauge“ viel treffender. Warten wir mal ab, vielleicht greift jemand diesen Vorschlag auf und macht ihn populär.

Vom oberen Plateau aus hat man Richtung Süden, Süd-West einen herrlichen Blick über den Staatsforst Saarbrücken (Saarbrücker Urwald vor den Toren der Stade), nach Saarbrücken bis nach Frankreich.

Um selbst mal den Überblick zu kriegen, was auf diesem Foto was ist, habe ich eine Wanderkarte zu Rate gezogen: Am linken Bildrand schlängelt sich die Autobahn A 623 durch den Wald nach Saarbrücken; noch gut zu erkennen, da der Wald leider immer noch völlig winterkahl ist (nach etwa dreieinhalb Kilometern kommt man zur Halde Grühlingstraße). Die gerodete Fläche mit der deutlich sichtbaren schmalen Straße ist eine kleinere Haldenfläche. Die breite Straße, die in der Bildmitte „oberhalb der Augen“ zu sehen ist, ist die L 256, die einen Linksknick macht, die A 623 kreuzt und nach Herrensohr und Dudweiler führt. Die Zick-Zack-Straße ist die L 260, die am Netzbachweiher (kleiner Ausschnitt im Bild zu sehen) von der L 127 abzweigt und zum Forsthaus Neuhaus und von dort aus weiter nach Riegelsberg führt. Die L 127 führt über Rußhütte nach Saarbrücken. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man zwischen dem Verkehrsübungsplatz und der L 256 einen Zug erkennen (ob er Richtung Saarbrücken oder Richtung Quierschied fährt, kann ich nicht sagen; das müsste aber anhand des Fahrplans und dem Aufnahmezeitpunkt – 13:17 Uhr – leicht zu ermitteln sein).

Aufnahme am 18. März 2009.

Hier gibt es einen sehr ähnlichen Blick auf die Himmelsspiegel – knapp einen Monat später aufgenommen.

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