Herbstgedicht

Bilder – Gedanken – Gedichte – Geschichten

Archive for 2009

Pfingsten – Rosenmonat Juni

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Weiße Rose

Heute ist Pfingsmontag und der 1. Juni. Zu Pfingsten müsste ich eigentlich eine Pfingstrose präsentieren, aber ich habe kein einziges Pfingstrosenfoto.

Der Juni wird auch der Rosenmonat genannt. Da scheint eine Rose durchaus angemessen.

Zum Trost habe ich noch ein Pfingstgedicht. Das ist zwar nicht von mir, aber darauf kommt es ja auch nicht an.

Pfingsten
© Claudia Sperlich

Licht unter Schwingen der Taube
trägt und schwindet ganz sacht:
Geist senkt sich auf die Erde,
Einer hörts und gibt Acht.

Taubenschwingen im Lichte
schweben und steigen empor:
Geist hebt sich über die Erde,
Einer sagts anderen vor.

Einer schwingt sich im Lichte,
wie die Taube so hoch:
suchend, Ihn zu verstehen,
tasten die anderen noch.

***

Pusteblume mit Wanze

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Pusteblume mit Wanze

Im vorangegangenen Beitrag habe ich versprochen, dass wir uns den Überraschungsgast, der sich in meine Fotoserie zur Pusteblume eingeschmuggelt hat, genauer betrachten.

Dass es sich um ein Insekt handelt, ist klar. Aber um welches? Gott sei Dank habe ich eine Möglichkeit entdeckt, wie man auf solche Fragen relativ rasch eine Antwort bekommen kann. Bei flickr gibt es eine Gruppe mit dem Namen ID Please. Dort kann man Fotos von Pflanzen und Tieren einstellen und Experten um Rat fragen. Zu meinen Foto habe ich folgende Antwort erhalten:
This is a shield bug (sometimes called a stink bug)
I cannot see enough detial for a more accurate ID

Und über Wikipedia.com und Wikipedia.de erfuhr ich, dass es sich um eine Schildwanzenart handelt.

Systematik
Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schnabelkerfe (Hemiptera)
Unterordnung: Wanzen (Heteroptera)
Überfamilie: Pentatomoidea
Familie: Schildwanzen

Wissenschaftlicher Name
Scutelleridae
Leach, 1815

***

Bei dem Foto handelt es sich übrigens, wie man leicht sieht, um einen Ausschnitt aus einem größeren Bild. Es handelt sich aber nicht um eine Vergrößerung. Es hat exakt die Auflösung, die meine Kamera leistet. Sie liefert Bilder mit 3024 x 2016 Pixeln, und hier sehen wir einen Original-Ausschnitt der Größe 840 x 560 Pixel (dieser Fotoblog ist auf eine Bildbreite von 840 Pixeln eingestellt). Gerade bei Makroaufnahmen ist es oft besonders bedauerlich, dass ich nur eine relativ billige Kamera besitze, die „nur“ 6,3 Megapixel schafft.

Was ich an diesem Bild besonders bemerkenswert finde: Die Antennenspitzen der Wanze sehen genauso aus wie die Samen der Pusteblume. Nur wesenlich kleiner.

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Und noch ein nützlicher Link: unter http://www.koleopterologie.de/ hat die Arbeitsgemeinschaft Rheinischer Koleopterologen eine interessante Website über Käfer und Wanzen zusammengestellt.

Pusteblume im Mai

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Löwenzahn Pusteblume Mai

In den letzten Tagen habe ich so viele schöne Bilder gemacht, dass ich schon gar nicht weiß, wohin damit. Dieser Blog bietet ja ein nettes Ambiente, aber manchmal weiß ich einfach nicht, was ich schreiben soll. So auch heute. Deshalb stelle ich mal ein Gedicht ein, das mir die Autorin heute zugesandt hat.

Pusteblumen im Mai
© Heidrun Gemähling

Im Maien stehen kugelrund
Samenkinder Spalier,
Pusteblumen auf Wiesengrund,
Augenweide und Zier.

Laue Winde blasen leise,
Schirme öffnen sich zu Hauf,
schweben über weite Auen,
der Maienflug nimmt seinen Lauf,
lässt sie treiben mit den Lüften,
keiner kennt der Samen Bahn,
doch sie werden neu erblühen,
irgendwo als Löwenzahn.

Das Foto entstand gestern (29. Mai 2009) an der Sulzbachtalaue in Dudweiler, nahe der Abzweigung nach Herrensohr. Von dieser Pusteblume habe ich eine ganze Bilderserie geknipst. Ein Foto schöner als das andere. Ich habe die Pusteblume in die Luft gehalten, so dass nur der leuchtend blaue Himmel im Hintergrund zu sehen ist. Anfangs war die Pustkrone fast noch vollständig. Aber nach und nach hat der Wind die kleinen Fallschirme davongeweht. Wie es der Zufall will, gibt es ein Bild mit drei Fallschirmen auf der Spitze, eines mit zweien und dann noch dieses, auf dem der vorletzte gerade davonfliegt und der allerletzte noch standhaft dasteht. Kurz darauf wurde auch dieser vom Winde verweht.

Das Foto hält übrigens noch eine kleine Überraschung bereit. Und zwar Folgendes: Als ich zu Hause die Bilder am Rechner betrachtete, war ich höchst erstaunt, dass auf einigen Bildern ein kleines Insekt zu sehen ist. Als ich beim Fotografieren durch den kleinen Sucher schaute, habe ich das Tierchen überhaupt nicht bemerkt. Das Tierchen ist auch auf dem obigen Foto zu sehen, aber dort ist es so gut versteckt, dass man ganz genau hinschauen muss. Auf der linken Seite kann man deutlich eines der Hinterbeine erkennen, außerdem einen Flügel und den Hinterleib. Und über dem obersten querstehenden Fallschirm ragt die winzige Spitze eines Fühlers nach oben.

Auf der folgenden Seite können wir das Tierchen mal aus der Nähe betrachten.

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Libelle Hufeisenazurjungfer

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Libelle Hufeisenazurjungfer

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Aktueller Hinweis: Dieses Foto kann man auch als Postkarte kaufen.

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Eigentlich müsste der Titel zu diesem Bild „Grün und Blau“ lauten. Da aber der Titel bei der Google-Suche eine entscheidende Rolle spielt, ist es manchmal besser, Kompromisse zu machen und einen Titel zu wählen, der möglicherweise bessere Suchmaschinen-Erfolge liefert.

Im vorherigen Beitrag habe ich erzählt, dass ich heute trotz der bulligen Hitze einen Abstecher zur Residenz des katholischen Parrers neben der St. Marien Kirche in Dudweiler gemacht habe, um mein Glück mit dem Fotografieren von Libellen zu versuchen. An den Mini-Teich schwirren zwar eine beachtlich Zahl Libellen rum, aber die sind furchtbar schwer zu fotografieren. Gott sei Dank sind mir dennoch ein paar sehr schöne Bilder gelungen.

Zum Beispiel diese Hufeisenazurjungfer. Mein Kosmos Tierführer sagt zwar, dass es verschiedene Arten von Azurjungfern gibt, aber anhand der Abbildung meine ich sicher ablesen zu können, dass es sich hier um eine Hufeisenazurjungfer handelt. Bemerkenswerterweise handelt es sich – trotz des geschlechtsbezogenen Artnamens AzurJUNGFER – nicht um ein weibliches, sondern um ein männliches Exemplar. Darüber regen wir uns aber nicht auf. Lassen wir das einfach so stehen. Das sollen die ideologische Eiferer übernehmen, die dem Gender-Mainstreaming-Wahn verfallen sind.

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Hinweis: Dieses Foto kann man auch als Postkarte kaufen.

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Noch eine Hinwei: Mittlerweile gibt es auch einen eigenen Libellen-Blog. Dieser befindet sich im Moment (Juni 2010) noch im Aufbau, aber er wird rasch wachsen, so dass sich ein Besuch für jeden Libellenfreund lohnt.

Written by Ronald

25. Mai 2009 at 18:41

Guten Appetit

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Insekt auf Blüte

Uiuiuiuiui – heute (25. Mai 2009) ist bei uns der mit Abstand heißeste Tag in diesem Jahr. Da bin ich mehrfach ganz ordentlich ins Schwitzen gekommen. Zum Beispiel, als ich nach dem Mittagessen und einem Besuch in der Druckerei einen kurzen Abstecher an den renaturierten Sulzbach machte (neben der Sulzbachtalstraße in Dudweiler Richtung Wilhelmshöhe, Herrensohr), um ein paar Wiesenblumen und Schmetterlinge zu fotografieren. Mit den Schmetterlingen war es heute sehr schwierig. Ich habe nur eine Sorte erwischt, und leider nur im zusammegefalteten Zustand, der wenig spektakulär ausschaut, aber eine perfekte Tarnung darstellt. Aber Blüten mit Insekten gab es in Fülle.

Nach meiner Rückkehr war ich von oben bis unten klitschnass geschwitzt.

Als ich wieder einigermaßen trocken war, habe ich ein paar Bücher zur Post gebracht. Und zwar unsere Neuerscheinung

Mauerstücke – Erinnerungsgeschichten
Herausgegeben von Bettina Buske und Patricia Koelle

Anschließend habe ich einen Abstecher zur Residenz des katholischen Pfarrers (neben der St. Marien Kirche) gemacht, in der Hoffnung, dass mir dort ein paar schöne Fotos von Libellen gelingen. In der Tat was diesmal die Ausbeute gar nicht schlecht. Heute sind mir endlich mal einige sehr schöne Libellenfotos gelungen.

Von den zahlreichen Fotos, die ich heute wortwörtlich im Schweiße meines Angesichts geschossen habe, habe ich das oben stehende ausgewählt. Es ist ganz gewiss nicht das spektakulärste, aber mit gefällt der Farbton besonders gut und manchmal stelle ich ganz gerne auch weniger spektakuläre Fotos ins Netz. Ich finde, das Schlichte hat oft einen besonderen Reiz.

Dem kleinen Kerl wünsche ich auf jeden Fall Guten Appetit!

Ach ja, und dann natürlich wieder meine obligatorische(n) Frage(n): Wer weiß, um welche Pflanze und um welches Insekt es sich hier handelt?

Buckeye, ein (hoffentlich) botanisch Versierter meint auf flickr, das sei vermutlich Heracleum sphondylium, also ein Wiesen-Bärenklau.

Systematik (lt. Wikipedia)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Bärenklau (Heracleum)
Art: Wiesen-Bärenklau

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Und urjsa meint bei flickr, es handele sich um Phyllopertha horticola (Junikäfer). Bei Wikipedia ist zu lesen: Der Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) ist ein Käfer aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Oft wird er auch irreführend Junikäfer genannt, ist äußerlich mit diesem jedoch nicht zu verwechseln. Anhand der Wikipedia-Abbildungen ist zu vermuten, dass es sich tatsächlich um einen Gartenlaubkäfer handelt.

Systematik nach Wikipedia
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Blatthornkäfer (Scarabaeidae)
Unterfamilie: Rutelinae
Gattung: Phyllopertha
Art: Gartenlaubkäfer

Wissenschaftlicher Name
Phyllopertha horticola
(Linnaeus, 1758)

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Weiß-Klee in Memoriam Barbara Rudnik

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Weiß-Klee

In dieser Woche habe ich ziemlich viele Fotos von wildwachsenden Pflanzen gemacht. Auch ein paar Fotos von hochgezüchteten Blumen, die mit ihrer üppigen Farbenpracht protzen. Aber die schlichten, die wild auf Wiesen, an Hängen, im Wald und am Wegesrand wachsen, sind mir am liebsten.

Aus der Nähe – und in Vergrößerung – betrachtet, wirkt so manch unscheinbares Pflänzchen einfach grandios. Zum Beispiel der Weiß-Klee, der uns überall begegnet und dem wir kaum Beachtung schenken. Vielleicht wenn wir uns mal bücken, um nach einem vierblättrigen Kleeblatt zu suchen, das wir dann als Glücksbringer ansehen. Über die kugeligen kleinen weißen Blüten sehen wir meist hinweg. Dabei offenbart auch dieser kleine Blütenkosmos eine zauberhafte Schönheit.

Für alle, die sich für Schönheit im Kleinen begeistern können, habe ich auch einen Buchtipp

Patricia Koelle
Die Füße der Sterne

Eine Sammlung von Kurzgeschichten und Erzählungen für das verträumte Ende eines Feierabends, den Beginn eines Wochenendes oder die Bahnfahrt zur Arbeit. Geschichten von Himmel, Meer und Erde. Geschichten zum Lächeln, zum Nachdenken, zum Gesundwerden, zum Verschenken, voller Hoffnung und realistischem Zauber. Geschichten, die man immer wieder gerne liest, wertvolle Begleiter durch das ganze Jahr.

Über den Weiß-Klee (Trifolium repens) weiß mein „BLV Natur- und Pflanzenführer für unterwegs“ unter anderem zu berichten, dass er auf Wiesen, Äckern, in Parks und an Wegrändern gedeiht (was wohl ein jeder aus eigener Erfahrung bestätigen kann), dass er ein Stickstoffzeiger ist und dass er wegen seines hohen Eiweißgehalts eine wichtige Futterpflanze darstellt.

Zur Systematik:
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Klee (Trifolium)
Sektion: Lotoidea
Art: Weiß-Klee

* * * * *

Dieses Foto widme ich der Schauspielerin Barbara Rudnik, die heute, am 23. Mai 2009, im Alter von 50 Jahren an einem Krebsleiden verstorben ist.

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Blauer Zauber der Natur

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Wiesen-Salbei

Diese wunderbaren Blüten habe ich heute (20. Mai 2009) auf der Bergehalde Lydia aufgenommen. Auch hier weiß ich leider mal wieder nicht, wie diese zauberhafte Pflanze heißt. Aber ich bin sicher, dass sich bald wieder ein sachkundiger Helfer finden wird.

So, mittlerweile bin ich schlauer geworden. Die Abbildung in meinem „BLV Tier- und Pflanzenführer“ (Uralt-Ausgabe aus dem Jahre 1992) lässt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Wiesen-Salbei erkennen. Allerdings ist das Bild dort wenig brauchbar, um eine definitive Identifikation zu ermöglichen. Also habe ich mich bei Wikipedia über den Wiesen-Salbei kundig gemacht. Und siehe da: Bei Wikipedia findet sich eine Abbildung, die sehr gut zu meinem Foto passt. Es handelt sich also offenbar um den Wiesen-Salbei.

Wikipedia weiß unter anderem zu berichten: Der Wiesensalbei (Salvia pratensis) ist eine wild wachsende Salbeiart und gehört zu den Lippenblütlern. Die Pflanze wird bis zu 60 cm groß und hat hell- bis mittelblaue Blüten. Die aufrechten Stängel sind vierkantig und haben grundständige Blätter. Die Blütezeit reicht von Ende Mai bis in den August hinein … Der Wiesensalbei liebt kalkhaltige, nährstoffreiche Böden in trockener, sonniger Lage und ist in weiten Teilen Europas bis in 1.600 m Höhe verbreitet … Man kann junge Wiesensalbei-Blätter, ähnlich wie die des Küchensalbeis, als Gewürz verwenden, beispielsweise zu Fischgerichten. Die Wirkung ist jedoch weit weniger intensiv als beim Küchensalbei.

Zur Klassifikation weiß Wikipedia:
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Salbei (Salvia)
Art: Wiesensalbei

Margeriten – Naturparadies Halde Lydia

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Margerite Naturparadies Halde Lydia

Heute war ich endlich mal wieder auf der Bergehalde Lydia.

Zunächst habe ich mich vor allem nach Fossilien umgeschaut und wurde reichlich belohnt. Etliche kleinere Stücke mit wundervollen 300 Millionen Jahre alten Pflanzenabdrücken habe ich mit nach Hause genommen. Einige schwerere Brocken habe ich schweren Herzen liegen gelassen.

Ich wollte schon wieder den Heimweg antreten, als ich am Abhang auf der Westseite bemerkte, dass sich die Böschung in der Zwischenzeit zu einem phatastischen Naturparadies entwickelt hat (das ist der Hang, der auf diesem Foto links ein wenig flacher abfällt). Zwischen Gras und Besenginstersträuchern haben sich weite weiße Felder mit Margeriten ausgebreitet.

Die Margerite gehört zu meinen absoluten Lieblingsblumen. Gemeinsam mit dem Löwenzahn (insbesondere der Pusteblume), dem Klatschmohn, der Kornblume und der Sonnenblume rangiert sie auf den vordersten Plätzen.

Es flatterten auch zahlreiche Schmetterlinge rum – aber die sind bekanntlich wesentlich schwerer zu fotografieren als Margeriten. Immerhin sind mir auch zwei sehr schöne Schmetterlingsaufnahmen gelungen. Und zwar jeweils ein Schmetterling auf einer Margerite.

Zum Thema Fotografieren von Schmetterlingen habe ich was Erfreuliches zu berichten. Vor kurzem habe ich ein paar Fotos bei flickr eingestellt. Darunter auch ein Foto, das zwei Kleine Sonnenröschen Bläulinge bei der Paarung zeigt. Dies Foto hat offenkundig großen Gefallen gefunden und wurde mit verschiedenen Awards bedacht. Dafür kann man sich zwar nix kaufen, aber es freut mich natürlich, wenn meine Bilder auch anderen Menschen gefallen.

Dudweiler – Fassade Haus Strohfuß

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Dudweiler - Fassade Haus Strohfuß

Dass Dudweiler in eine wunderschöne Landschaft eingebettet ist, haben wir ja bereits gesehen. In architektonischer Sicht ist das Bild gemischt.
Man kann nicht behaupten, Dudweiler sei in baulicher Hinsicht total verschandelt – Gott sei Dank. Aber andererseits hat Dudweiler kaum architektonische Höhepunkte zu bieten.
So finden sich zum Beispiel die Saarbrücker Straße (seit jeher die Hauptstraße) einige sehenswerte Gebäude. Hierüber hat Friedrich Maier ausführlich in Band 1, Band 3 und Band 7 der Historischen Beiträge aus der Arbeit der Dudweiler Geschichtswerkstatt berichtet.
Einen anderen Schwerpunkt bilden die Bahnhofstraße, die wir auch als Schönweibergass kennengelernt haben und die Sudstraße, welche gewissermaßen die jeweilige Fortsetzung voneinander bilden.
Eines der architektonischen Schmuckstücke ist die Fassade des Hauses Sudstraße 2. Älteren Einheimischen ist dieses Haus auch als „Haus Strohfuß“ bekannt. Wenn ein Haus einen besonderen Namen hat, dann ist damit oft auch eine besondere Geschichte verbunden. So auch in diesem Falle. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts (etwa um 1905 bis 1908 – die genaue Jahreszahl muss ich noch nachschauen) wurde im Zentrum von Saarbrücken das Kaufhaus Sinn (später Sinn/Leffers) umgebaut. Zur gleichen Zeit wurde Dudweiler das Haus Sudstraße 2 von einem eingeschossigen in ein dreistöckiges Gebäude ausgebaut. Der Besitzer namens Strohfuß kaufte Teile der Fassade des alten Saarbrücker Kaufhauses Sinn, ließ sie mit Ochsenkarren nach Dudweiler befördern und damit das Haus in der Sudstraße 2 verzieren.
Das Kaufhaus Sinn in Saarbrücken wurde später in die Kaufhauskette Sinn/Leffers eingegliedert, die vor ein paar Jahren Konkurs gegangen ist.
Die über hundert Jahre alte Fassade des ehemals stolzen Kaufhauses schmückt das Haus Strohfuß in der Sudstraße 2 in Dudweiler. Leider wird an dem Haus seit Jahrzehnten nichts mehr erneuert; und es ist zu befürchten, dass dieses Schmuckstück verlottert und bald nur noch ein trauriges Zeugnis des wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Niedergangs dieser Region sein wird.

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Pusteblume – Pustekern

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Pusteblume - Pustekern

Manchmal – oft – lohnt es sich, die Dinge von Nahem zu betrachten. Ein unerschöpfliches Beispiel bietet die Pusteblume des Löwenzahns. Hier kann man sich gar nicht an den Details satt sehen.

Aufnahme am 14. Mai 2009 an der Böschung des renaturierten Sulzbachs in Dudweiler auf dem Weg nach Wilhelmshöhe, Jägersfreude.

Up up and away oder wir sind dann mal weg

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Pusteblume - Löwenzahn - Fallschirme

Da ich morgen mal unterwegs sein werde, passt dieses Foto, das ich heute Nachmittag geschossen habe, ganz gut.

Ich gebe ihm das Motto „Up, up and away“ oder „Wir sind dann mal weg“.

Written by Ronald

12. Mai 2009 at 20:17

Frühling – Blüten – Frühlingsblüten

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Frühlingsblüte

Gestern und heute bin ich auf dem Dudweiler Anger spazieren gegangen und habe fotografiert, was dort auf der Wiese „wild“ wächst. Zum Beispiel Löwenzahn und seine tausendfältigen Pusteblumen, Margeriten, Gänseblümchen, Klee, Kuckucks-Lichtnelken, Wicken und … und … und …

Dabei ist mir eine Unzahl wunderschöner Fotos gelungen. Eines schöner als das andere. Ich bin total begeistert.

Da ich leider ein botanischer Laie bin, weiß ich bei den meisten Pflanzen nicht, wie sie heißen. Zum Beispiel bei dieser … Vielleicht kann ja jemand weiterhelfen.

Fossilien – 300 Millionen Jahre alt

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Fossil

Vorgestern habe ich ja bereits ein Detailfoto meines „Super Fossils“ gezeigt. Hier nun der ganze Brocken. Wie man leicht sieht, ist dieses wunderbare Fundstück geradezu übersät mit ganz deutlich erkennbaren Fossilien. Ohne große Mühe lassen sich mehr als zwei Dutzend Einzelteile voneinander unterscheiden und fast jedes weist feine Detailzeichnungen auf. Wirklich faszinierend dieser Brocken!

Für Fossilien-Sammler müsste dies doch eigentlich ein Leckerbissen sein.

Vollmond im Mai

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Vollmond

Vollmond

Vor fünf Wochen haben wir uns schon mal mit dem Mond befasst. Damals als er am helllichten Tage neben dem Turm dem St. Marien Kirche in Herrensohr zu sehen war. Das war zwei Wochen vor Ostern und der Mond war ziemlich genau in der Mitte seiner zunehmenden Phase.

Heute betrachten wir den Vollmond im Mai (ganz voll ist er zwar noch nicht – aber fast). So hat er sich gestern Abend (08. Mai 2009) hinter den Wolken hervorgeschoben. Knapp rechts außerhalb des Bildes „befindet“ sich der Turm der Christuskirche in Dudweiler. Das ist deshalb erwähnensweit, weil wir ja schon auf einer früheren Seite dieses Fotoblogs den Vollmond zusammen mit dem Turm der Christuskirche in Dudweiler gesehen haben. Jenes Foto stammt aus dem Mai 2003.

Ich finde es höchst erstaunlich, wie sehr sich die Farben auf den beiden Bildern gleichen. Insbesondere weil die Bilder mit unterschiedlichen Kameras aufgenommen sind (2003 mit einer Spiegelreflexkamera mit ganz traditionellem Kodak-Film; gestern mit einer Digitalkamera).

Written by Ronald

9. Mai 2009 at 14:45

Veröffentlicht in April, Fotografie, Mai, Mond, Natur

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Super Fossil

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Fossil

Von meiner heutigen Wanderung zur und auf der Halde Lydia habe ich eine halbe Tragetasche voller Fossilien mitgebracht. Einige ganz kleine, aber auch einige größere Stücke. Die Brocken haben zusammen bestimmt mehr als fünf Kilo gewogen (das nächste Mal werde ich einen Rucksack mitnehmen).

Zu den Fundstücken gehört auch ein Brocken von 17 x 10 Zentimetern Größe, der wohl mehr als ein Pfund wiegt. Auf diesem Brocken findet sich gleich eine ganze Sammlung fossiler Pflanzenabdrücke. Wie man hier im Ausschnitt (und in der Vergrößerung) sieht, sind einige Teile außerordentlich detailreich. Bei entsprechender Vergrößerung zeigen fast alle Blättchen eine feine Äderung.

Nun bleibt zu hoffen, dass ich erstens einen Experten finde, der diese Fossilien genauer bestimmen kann, und zweitens einen Sammler, der für dieses wunderbare Stück einen angemessenen Preis zahlt. Das erste wird sich vermutlich machen lassen, das zweite wohl eher nicht. Nun ja, dann werde ich dieses edle Fundstück in Ehren halten und einen schönen Platz reservieren.

Hier kann man den gesamten Fossil-Brocken im Stück bewundern.

Fossilien – ganz schön alt

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Fossil - Fundort: Bergehalde Lydia - Alter ca. 300 Millionen Jahre

Bei meiner letzten Wanderung auf der Bergehalde Lydia (am 4. Mai 2009) habe ich dieses wunderschöne Stück gefunden. Wie unschwer zu erkennen handelt es sich um einen versteinerten Abdruck einer Pflanze, ein echtes Fossil.

Wir wissen ja bereits, dass die Bergehalde Lydia zwar groß ist wie ein „richtiger“ Berg, dass die Bezeichnung „Berge“ aber keine topographische Beschreibung darstellt. Mit „Berge“ bezeichnet man in der Bergmannssprache den Abfall, der bei der Kohlengewinnung anfällt. Und die Bergehalde Lydia ist nichts anderes als ein riesengroßer Abfallhaufen.

Die Abfälle stammen (zum größten Teil) aus der Zeit, aus der auch die Steinkohle entstand. Und das ist wahrlich schon eine ganze Weile her. Unsere heutige Kohle entstand im Erdzeitalter des Karbon, das 300 Millionen bis 360 Millionen Jahre zurückliegt. Zu jener Zeit lag die Landmasse, aus der bis vor wenigen Jahrzehnten die Saarkohle herausgebuddelt wurde, in der Nähe des Äquators. Tropische Urwälder, die überwiegend aus riesigen Farnen bestanden, bedeckten das Land. Diese Urwälder versanken, wurden von anderen Schichten luftdicht abgedeckt, dann wuchsen neue Urwälder, die wiederum versanken und von neuen Schichten überdeckt wurden usw. usw. Durch den gigantischen Druck der überlagernden Schichten wurden das organische Material zusammengepresst und versteinerte. Bei dieser Gelegenheit wurden Milliarden und Abermilliarden Pflanzenteile zusammengepresst, die überdauernde Abdrücke im Gestein hinterlassen haben. Um ein solches Fossil handelt es sich wohl bei meinem Fundstück.

Und nun liegt bei mir im Wohnzimmer der versteinerte Abdruck einer Pflanze, der vermutlich mehr als 300 Millionen Jahre alt ist. Ich finde diese Vorstellung einfach schön.

»»» ACHTUNG: Hier gibt es einen eigenen Blog mit Fossilien von der Halde Lydia

»»» Auch hier gibt es ein Halde-Lydia-Fossil

In Zusammenhang mit dem Thema „Fossilien“ fällt mir ein Buch ein, das ich schon mehrfach empfohlen habe:

Die Füße der Sterne
Patricia Koelle
Die Füße der Sterne

In diesem wundervollen Buch finden sich gleich zwei Geschichten, bei denen Bernsteine eine wichtige Rolle spielen, „Das Bernsteinschiff“ und „Flug durch die Zeit“. Bernsteine sind versteinertes Harz von Bäumen aus der Urzeit und gelegentlich sind in dieses Harz Pflanzen oder Tiere eingeschlossen, die vor Millionen Jahren gelebt haben. Patricia Koelle haucht diesen Relikten aus der Urzeit auf wundervolle Weise literarisches Leben ein.

*** Fotos von der Halde Lydia

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Gelungene Architektur – Dudo Galerie Dudweiler

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Dudweiler Dudo Galerie

Meine kurze Fototour durch die Dudo Galerie in Dudweiler war ausgesprochen ergiebig. Die hat gleich ein Dutzend sehr guter Fotos erbracht.

Am besten gefällt mir dieses Bild. Gewiss wird nicht jeder meine Meinung teilen, aber ich finde dieses Foto umwerfend. Die klaren Linien und Farben – einfach klasse!

Das Foto ist frei aus der Hand geschossen. Und da die Anzeige im Sucher sehr klein ist, ist es reiner Zufall, dass die Aufnahme fast perfekt waagerecht ist und die Symmetrie fast perfekt eingefangen wurde. Nun ja, man muss gelegentlich auch mal Glück haben.

Vielleicht lassen sich mit diesem Foto ein paar finanzkräftige Gewerbetreibende anlocken, die Geschäfts-, Büro- und Ausstellungsräume mieten und damit der Dudweiler City reges Leben, wirtschaftlichen Erfolg und kulturelle Aktivitäten bescheren.

Und wenn meine Werbung den erwünschten Erfolg hat, wird der Immobilienverwalter der Dudo Galerie hoffentlich seine Dankbarkeit zeigen und mir eine (nicht zu kleine) Provision zukommen lassen.

Dudweiler Dudo Galerie

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Dudweiler Dudo Galerie

Dudweiler in der Dudo Galerie

Die Dudo Galerie ist der beherrschende Gebäudekomplex in der Dudweiler City. Ich hatte sie schon kurz erwähnt, als wir von der Halde Lydia auf Dudweiler geblickt haben.

Eigentlich als großes Kaufhaus-, Gastronomie-, Geschäfts- und Büro-Center geplant ist der Gebäudekomplex wegen der immens hohen Leerstände ein wirtschaftliches Fiasko. Bezeichnend für die desolaten Zustände ist das grelle Plakat „Büroräume zu vermieten“. Die meisten Räume stehen leer, überall hängen Plakate „Zu vermieten“ oder „Hier erfolgt demnächst eine Neueröffnung“. Und wenn mal wieder eine Neueröffnung erfolgt ist, kann man mit gutem Gewissen darauf wetten, dass dort in wenigen Monaten ein Plakat „Wir schließen zum …“ hängen wird. Sollte demnächst auch noch die Woolworth-Filiale schließen, die mit Abstand die größte Fläche in diesem Komplex einnimmt, dann wäre dies eine Mega-Katastrophe für die Dudweiler Innen-„Stadt“.

Abgesehen von den erbarmungswürdigen Leerständen und der damit einhergehenden Verödung der City hat die Dudo Galerie bei näherem Betrachten durchaus einige architektonische Reize. Dabei bieten sich zwar weitaus reizvollere Perspektiven als auf diesem Foto, aber trotzdem gefällt mir dieses Bild. Ich habe das Mädchen eine Zeitlang beobachtet. Es hat sich in der Dudo Galerie offenbar pudelwohl gefühlt und ist munter durch den gesamten Gebäudekomplex gehüpft. Es gehört wohl zu den Betreibern oder Bediensteten des China Restaurants, das sich im ersten Stock über Woolworth befindet. Seine Eltern haben es verzweifelt gesucht und waren sichtlich erleichtert, als sie es schließlich am hinteren Ende der Galerie erspäht hatten.

Im Hintergrund sehen wir übrigens den Dudweiler Anger und auch der Stadtbrunnen ist – wenn auch verdeckt – zu erkennen. Zum Anger mit Stadtbrunnen wird es wohl demnächst mal ein Bild und ein paar Informationen geben.

Und hier gibt es einige Fotos aus Dudweiler.

Das Foto entstand am 30. April 2009.

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Written by Ronald

30. April 2009 at 16:44

Pusteblume Löwenzahn

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Pusteblume Loewenzahn

Pusteblume – Löwenzahn

Der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) gehört zu meinen Lieblingsblumen. Bereits sein Blütenstand ist eine leuchtende Freude, aber ganz besonders mag ich natürlich das Pusteblumenstadium.

Und wenn dann noch ein Schnappschuss wie dieser gelingt, dann ist die Freude besonders groß.

Dieses Exemplar sieht zwar schon arg zerrupft aus, aber es kann sich glücklich schätzen. Ein Großteil seiner Samen wurde bereits von Winde verweht und somit bestehen gute Chancen, dass im nächsten Jahr irgendwo – womöglich weit, weit entfernt – der Nachwuchs gedeihen möge.

Die Aufnahme entstand am 30. April 2009 bei einem Spaziergang über den Dudweiler Anger, der zurzeit das Besucherherz mit größeren und kleineren Löwenzahn- und Pusteblumenteppichen erfreut.

Zu Ehren des Löwenzahns und verwandter Pusteblumen habe ich hier einen Pusteblumen-Blog eingerichtet. Dort gibt es zahlreiche Löwenzahn- und Pusteblumen-Fotos sowie Löwenzahn- und Pusteblumen-Gedichte.

Written by Ronald

30. April 2009 at 15:48

Türen – Fassaden – Dudweiler

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Türen - Fassade - Dudweiler

Türen - Fassade - Dudweiler

Heute mal nix Landschaftliches und nix mit Natur, sondern ein Stillleben.

Diese wunderschöne Tür habe ich im Jahre 2003 fotografiert. Und zwar in der Scheidter Straße in Dudweiler. Die Zahl 1893 ist nicht die Hausnummer, sondern die Jahreszahl der Erbauung (ob sie stimmt, weiß ich leider nicht, ich bin erst 90 Jahre später nach Dudweiler gekommen).

Bei diesem Bild kommt mir ein Buch in den Sinn, das eine ähnlich angenehme Stimmung verbreitet und das ich auch schon mehrfach empfohlen habe, nämlich

Patricia Koelle
Die Füße der Sterne

Ein Buch, das einem das ganze Jahr über Freude macht.

Anekdotisches zur Scheidter Straße in Dudweiler

Die Scheidter Straße in Dudweiler (genauer: deren unterer Teil) wurde früher als Klappergass bezeichnet. Über den Ursprung des früheren Straßennamens gibt es verschiedene Versionen.

Der ehemalige Volksschuldirektor Ludwig Brückner wusste dazu Folgendes zu berichten:
… Im oberen Teil … stand vor 150 Jahren eine Ziegelhütte. Hier wurden Ziegelsteine und Backsteine aus Lehm gebacken oder gebrannt … Da aber zu damaliger Zeit die Lederschuhe als Arbeitsschuhe viel zu teuer waren und dazu vom Lehm leicht brüchig geworden wären, gingen alle Arbeiter der Ziegelhütte in ihren Holzpantinen oder Holzschuhen, meist Holzklumpen genannt, zu ihrer Arbeitsstätte hin oder von derselben weg. Es galt als ungeschriebenes Gesetz jener Zeit, daß sich die Arbeitskameraden in Gruppen und Grüppchen sammelten auf dem Arbeits- oder auch auf dem Nachhausewege, so ähnlich, wie es unsere Bergleute heute noch zu tun pflegen. Wenn nun diese Scharen in ihren Holzklumpen frühmorgens durch die lange Gasse schritten, wurden alle Siebenschläfer aufgeschreckt von dem gleichmäßig – eintönigen Widerhall dieser klappernden Schuhe. Und wenn dasselbe Echo am Abend erdröhnte, war es höchste Zeit den Tisch zu decken. Aus jener Zeit also stammt der arteigene Name „Klappergasse“.

In „Julius Vogt’s Dudweiler Ortgeschichte(n)“ findet sich hingegen die folgende Erklärung:
Die Alten erzählten, dass die Kutschen des Fürsten [Ludwig] und seines Gefolges immer in rasender Eile die Höhen des Scheidter Weges herunter gerollt wären und eine dieser Kutschen einmal einen Zusammenstoß mit einer „vergelschterten“ Kuh gehabt hätte, die die Kutsche umgeworfen hätte. Seit diesem Vorfall wurden, wenn der Fürst nahte, Läufer mit Holzklappern vorausgeschickt, damit die Leute ihr Vieh und ihre Kinder aus dem Wege räumten, daher „Klappergass“.

Quellen:
Brückner, L. (o.D.). Dudweiler Heimatgeschichte der Jugend und dem Volke erzählt von Volksschuldirektor Ludwig Brückner. Maschinenschriftliches Manuskript. Stadtbücherei Dudweiler Saar (72/626).
Meier, F. A. (Hrsg.). Julius Vogt’s Dudweiler Ortsgeschichte(n). Dudweiler Geschichtswerkstatt. 1. Sonderband. Dudweiler, 2005.

 

Written by Ronald

29. April 2009 at 18:44

Halde Lydia – Dunkle Wolken

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Halde Lydia dunkle Wolken

Dunkle Wolken über der Bergehalde Lydia

Als ich heute Mittag von der Mensa nach Hause fuhr, hingen so richtig schön fette dunkle Wolken am Himmel. Und da wollte ich diese günstige Gelegenheit natürlich beim Schopfe packen und hab mal wieder einen Spaziergang zur guten alten Bergehalde Lydia unternommen.
Leider hatten sich – bis ich kam – die dunklen Wolken schon verzogen, so dass ich mit ein paar mehr oder weniger kümmerlichen Resten Vorlieb nehmen musste. Trotzdem sind ein paar beeindruckende Fotos gelungen.

Ein paar Bilder habe ich in mein Fotoalbum zum Haldenrundweg im Saarkohlenwald eingefügt. Und zwar:
*** Bergehalde Lydia – Blick über Schutthügel zum Saarkohlenwald – Richtung Südwest
*** Bergehalde Lydia – auf dem Plateau – Blick nach Nordwest
*** Bergehalde Lydia – dunkle Wolken über dem Plateau – Blick nach Norden – Grube Göttelborn
*** Bergehalde Lydia – auf dem Plateau – Blick nach Nordosten

Aufnahme am 27. April 2009.

Frühlingsblüten – Besenginster

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Besenginster Blüte

Besenginster – Blüte – Kolibri – Schmetterling

Heute muss ich mal niemanden fragen, um welche Pflanze es sich hier handelt. Mein „BLV Tier- und Pflanzenführer für unterwegs“ lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass wir eine Blüte des Besenginsters (Sarothamnus scoparius) vor uns haben.

Besenginster – berichtet mein Pflanzenführer – ist an Wegrainen, Waldsäumen, auf Lichtungen, Böschungen und anderen sandigen, kalkarmen Standorten anzutreffen und er gilt als typische Pflanze für trockene Standorte. Der Name rührt daher, dass die Äste dieser Pflanze zur Besenherstellung verwendet werden. Außerdem nutzt man sie zur Fasergewinnung. Aufgrund des Gehalts an verschiedenen Alkaloiden wird Besenginster auch als Heilpflanze genutzt. Seine Inhaltsstoffe sollen auf das Herz und das Kreislaufsystem wirken. Aber Vorsicht – wie das mit Heilpflanzen gar nicht so selten ist: Die Pflanze ist an sich giftig! Also nicht hingehen und mal ein bisschen draufrumkauen!

Der Besenginster blüht zurzeit in einem Blumentopf auf meinem Wohnzimmerfenster. Vor ein paar Jahren habe ich bei Spaziergängen Samen jeglicher Art gesammelt und wahllos in die wenigen Blumentöpfe verstreut, die auf meinen Fensterbänken Platz finden (leider, leider habe ich keinen Balkon). Der Besenginster hält sich wacker in dem beengten Raum und erfreut mich im Frühling mit seiner gelben Blütenpracht. Mein Pflanzenführer meint, dass der Besenginster eine Höhe von 50 Zentimetern bis 2 Metern erreicht. Mein Blumentopfgewächs schafft es auf knapp 50 Zentimeter. Wesentlich mehr wird es aufgrund der beschränkten Erdmasse wohl kaum werden. Das ist auch gut so, schließlich soll ja auch noch Licht ins Zimmer gelangen.

Wenn man die Blüte genauer – oder nicht genau genug – anschaut, dann könnte man auch denken, das sei ein Schmetterling oder ein kolibriähnlicher kleiner Vogel mit langgestrecktem Saugrüssel oder Schnabel und hochgestellten Flügeln. Bei dieser Assoziation wundert es nicht, dass Besenginster laut meinem Pflanzenführer zu den Schmetterlingsblütengewächsen zählt.

Die Aufnahme entstand am 23. April 2009.

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Stichwörter:
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Himmelsspiegel – Blick zur Halde Lydia

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Halde Lydia neue Himmelsspiegel

Wir haben gerade eben einen Blick von der Halde Lydia auf die neuen Himmelsspiegel geworfen. Und wie versprochen drehen wir nun den Spieß um und schauen von unten auf die Südspitze der Halde. Hier kann man erahnen, wie steil es von oben runtergeht – und vielleicht nachvollziehen, dass mir stets recht mulmig wird, wenn ich direkt am Rand stehe und auf die Himmelsspiegel blicke.

Man sieht sehr schön, dass am Haldenrand ein recht gemäßigt ansteigender Weg entlangführt. Auf diesem Weg kommt man auf bequeme Weise zum Haldenplateau, das nahe dem Nordrand erreicht wird. Man kann also sicheren Fußes an der Längsseite allmählich nach oben gelangen und dabei hat man ständig einen hervorragenden Blick auf den Urwald vor der Stadt (im Westen = linker Hand) oder in Gehrichtung (= nach Norden) den Blick auf Fischbach bis nach Qierschied und zur Grube Göttelborn und dem Kraftwerk Weiher, das in diesem Foto am Horizont hervorlugt.

Der Weg, der sich hingegen direkt am Steilhang hochwindet, ist weitaus steiler, als es den Anschein hat. Ich bin ihn von oben nach unten gegangen und an manchen Stellen habe ich gedacht, dass dies nicht unbedingt das Klügste war. Da geht es stellenweise schroff bergab. Aus diesem Grund möchte ich diesen Weg nicht gerade weiterempfehlen. Ohne festes Schuhwerk mit ordentlichem Sohlenprofil sollte man diese Strecke auf gar keinen Fall begehen.

Halde Lydia – Neue Himmelsspiegel revisited

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Halde Lydia neue Himmelsspiegel

Der Blick von der Halde Lydia auf die neuen Himmelsspiegel ist uns in guter Erinnerung. Nachdem nun ein Monat vergangen ist, wollen wir schauen, was sich mittlerweile in der Natur so alles verändert hat. Der Vergleich spricht für sich.

Auf diesem Foto kann man allenfalls schwach erahnen, wie steil es bergab geht. Deshalb schauen wir uns die ganze Sache gleich mal von unten an. Hier also der Blick von den unteren Himmelsspiegeln zum Südhang der Halde Lydia.

Im rechten oberen Teil erkennen wir sofort den Ausschnitt, den wir auf dem vorangegangenen Foto gesehen haben: Netzbachweiher und Urwald vor den Toren der Stadt im Frühlingsgrün.

Auf dem Lageplan: Blick von 8 nach 6.

Saarkohlenwald – Urwald vor den Toren der Stadt

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Halde Lydia Netzbachweiher Urwald vor den Toren der Stadt

Halde Lydia Netzbachweiher Urwald vor den Toren der Stadt

Blick von der Halde Lydia auf den Saarkohlenwald – Netzbachweiher und Urwald vor den Toren der Stadt

Es ist ja erst ein paar Tage her, dass wir von der Bergehalde Lydia aus einen Blick auf Netzbachweiher den und den Urwald vor den Toren der Stadt geworfen haben, der sich nun in voller Frühlingspracht zeigt.

Weil’s so schön war, werfen wir auch heute wieder einen Blick auf auf diesen Teil des Saarkohlenwalds. Wie vor ein paar Tagen befinden wir uns auf der Ebene der „neuen“ Himmelsspiegel, also unterhalb des Haldenplateaus. Diesmal stehen wir aber am südlichen Rand, der den beiden Himmelsspiegeln vorgelagert ist.

Die Szenerie ist uns von unserem zweiten Besuch der Halde Lydia vertraut, als wir zum ersten Mal die „neuen“ Himmelsspiegel erblickten. Damals – das ist grad einen Monat her – war von frühlingshaftem Grün noch arg wenig zu sehen. Dafür werden wir nun umso reichlicher belohnt.

Die Straße, die sich im Zick-Zack-Kurs den Berg hochschlängelt, ist die L 260. Sie führt zum Forsthaus Neuhaus und von dort aus geht es dann per L 259 weiter nach Riegelsberg. In der Scheune Neuhaus befindet sich das „Zentrum für Waldkultur“ und in gutem Sinne auch das Zentrum des Saarkohlenwaldes. Von verschiedenen Punkten entlang des Haldenrundwegs sind sogenannte „Sternwege“ angelegt, die jeweils über eine mehr oder weniger lange Strecke zur Scheune Neuhaus führen (Für diese Wanderungen muss man jeweils mehrere Stunden einplanen und die Gastronomie in der Scheune Neuhaus freut sich gewiss über die vielen hungrigen Wanderer, die aus dem Urwald herbeiströmen. Ob gelegentlich der ein oder andere Urwaldwanderer ein selbstgefangenes Wildschwein mitbringt, ist mir bislang noch nicht zu Ohren gekommen.)

Die Straße am linken Rand ist die L 127, die entlang des Fischbachs von Fischbach nach Saarbrücken Rußhütte führt und kurz vor Rußhütte ganz nah an der Halde Grühlingstraße vorbeiführt.

Diese Aufnahme entstand am 20. April 2009.

Dudweiler – ein Blick von der Bergehalde Lydia

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Dudweiler Blick von der Halde Lydia

Dudweiler – ein Blick von der Bergehalde Lydia

Einen Blick von Dudweiler zur Bergehalde Lydia haben wir ja bereits kennengelernt und dabei einen Eindruck gewonnen, wie gewaltig diese Halde auf dem Bergrücken thront.

Nun drehen wir den Spieß um und schauen von der Halde hinab auf Dudweiler. Das Teleobjektiv schneidet zwar nur einen kleinen Ausschnitt heraus, aber dafür sind viele Einzelheiten – trotz der etwas diesigen Sicht – gut zu erkennen.

In der Ecke links unten sehen wir die Christuskirche. Ein Stückchen nach rechts – ein wenig höher – die Kirche St. Marien. Das flache helle Gebäude vor St. Marien ist das katholische Pfarrheim und unmittelbar rechts davon kann man mit etwas Mühe die kleine Aussichtsplattform erkennen, auf der das Bild entstanden ist, das den Blick zur Halde Lydia zeigt. Rechts darunter sehen wir den Rathausturm, der am unteren Rand gerade noch ins Bild ragt. Das Trio Christuskirche, St. Marien und Rathaus haben wir zum Beispiel auf dem Winterfoto kennengelernt.

In der rechten unteren Ecke ist ein mehrstöckiges Haus zu sehen, auf dessen Dach mit ein wenig Mühe ein rot-weißer „Würfel“ zu erkennen ist. Das ist die Sparkasse am Alten Markt. Von dort aus verläuft schräg nach links ein sehr großes Gebäude mit einem flachen Dach (auffallender Lichtreflex). Dies ist die Dudo-Galerie. Dort befindet sich derzeit noch das größte Kaufhaus Dudweilers, eine Filiale von Woolworth. Da Woolworth letzte Woche Insolvenz angemeldet hat, ist zu befürchten, dass diese Filiale bald geschlossen wird und damit Dudweiler noch mehr verödet.

Rechts neben St. Marien ist (knapp unterhalb der Turmuhr) zwischen Geäst die runde Dachkonstruktion des Dudweiler Bürgerhauses zu sehen. Zwischen Bürgerhaus und der Dudo-Galerie erstreckt sich der Dudweiler Anger, der hier durch Bäume verdeckt ist.

Sehr gut erkennt man, wie am Bürgerhaus die Beethovenstraße wie eine große grüne Schlange scharf nach rechts abbiegt und dann nach einer scharfen Linkskurve steil den Berg hinaufführt. Das letzte Haus vor dem Waldrand ist das Hotel Seewald.

Gleich hinter dem Bergrücken liegt auf der rechten Seite mitten im Wald die Saarbrücker Uni.

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Die Bergehalde Lydia – Ethymologisches und Lydia’s Geheimnis

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Halde Lydia Himmelsspiegel

Die Bergehalde Lydia ist uns ja schon lange ans Herz gewachsen. Wie wir sehen, hat sich seit unserem ersten Besuch – vor einem Monat – einiges getan. In den letzten Tagen ist die Vegetation förmlich explodiert.

Aber heute reden wir mal nicht über die Natur und das Wetter (das ist heute scheußlich; es regnet und regnet und regnet), heute betrachten wir Ethymologisches und ein Geheimnis.

Was bedeutet eigentlich der Begriff „Bergehalde“?

Die naheliegende Vermutung – eine Bergehalde ist eine Halde, die so hoch aufgeschüttet wird, dass sie so groß ist wie ein Berg – ist falsch. „Berge“ ist in diesem Zusammenhang nicht im topographischen Sinne gemeint. Als „Berge“ bezeichnet man in der Fachsprache des Bergbaus den Abfall, der im Rahmen des Kohleabbaus anfällt. Eine Bergehalde ist demnach schlicht eine Schutt- und Abfallhalde. Demnach könnten wir auch von der Abfallhalde Lydia sprechen.

Aber warum trägt dieser gigantische Schuttberg den Beinamen „Lydia“?

Dazu erfahren wir bei Werner Zimmer (2008, S.35): In der Anfangsphase des Bergbaus wurden die Stollen oft mit den Vornamen der herrschenden Schicht und deren Frauen bezeichnet. Später wurden die Vornamen von Bergbauprominenten und die Familiennamen von preußischen Ministern, die für den hiesigen Bergbau zuständig waren, verwandt. Nicht bei allen Schächten und Stollen wurden die Taufpaten in den Akten festgehalten.

Leider scheint der letzte Satz auch für „Lydia“ zuzutreffen. Ich habe jedenfalls bislang keine genauen Angaben hierzu gefunden.
Fest steht Folgendes: Die Halde gehört zur Grube Camphausen (demnächst werden wir erfahren, wer Camphausen war) und zur Grube Camphausen gehörte unter anderem ein Wetterschacht, der – das ist der Schlüssel – ab 1920 Lydia-Schacht genannt wurde (Rudolf Saam , 1997, S.66). Dieser Schacht war bis 1961 in Betrieb und wurde 1962 verfüllt. Von diesem Schacht ist heute nichts mehr zu sehen, da er unter der Bergehalde begraben liegt. Das heißt: Die Halde Lydia erhebt sich über dem ehemaligen Schacht Lydia.

Aber damit wissen wir immer noch nicht, wer die Namenspatin des Schachts und der Halde war. Offenbar müssen wir in den Jahren vor 1920 forschen. Ich werde Augen und Ohren offenhalten und bin zuversichtlich, dass wir Lydia’s Geheimnis lüften werden.

Die Aufnahme entstand am 14. April 2009
Auf dem Lageplan: Blick von 3 nach 2.

Quellen:
Rudolf Saam: Die Bedeutung der Dudweiler Gruben für die Industrialisierung des Saarlandes. In: 1000 Jahre Dudweiler 977-1977. Hrsg. Landeshauptstadt Saarbrücken, Stadtbezirk Dudweiler. Saarbrücker Zeitung Verlag, 1977, S. 258-275.
Werner Zimmer: Die Grube Jägersfreude und ihre Wetterschächte auf Dudweiler Bann. In Historische Beiträge aus der Arbeit der Dudweiler Geschichtswerkstatt, Band 10, 2008, S. 25-36.

Die Historischen Beiträge aus der Arbeit der Dudweiler Geschichtswerkstatt kann man direkt bei der Geschichtswerkstatt Dudweiler bestellen. Die älteren Bände gibt es zu günstigen Sonderpreisen.

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German Spring – Saarkohlenwald – Urwald vor den Toren der Stadt

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Halde Lydia Netzbachweiher Saarkohlenwald

Im Herbst bieten sich immer wieder gute Gelegenheiten, beeindruckende Fotos vom Indian Summer zu schießen.

Aber auch der Frühling hat einiges zu bieten. Zum Beispiel den German Spring, der sich hier beim Blick von der Bergehalde Lydia über das Fischbachtal in den Saarkohlenwald bietet. Wir blicken auf den Netzbachweiher; und ein Teil des Waldgebiets gehört zum „Urwald vor den Toren der Stadt“. Dieses Gelände ist seit einigen Jahren der Verwilderung freigegeben, so dass sich mit der Zeit ein veritabler Urwald im Zentrum des Haldenrundwegs und in unmittelbarer Nähe des Ballungszentrums Saarbrücken entwickeln soll.

Die Aufnahme entstand am 15. April 2009.
Standort: „Unterer Rand“ der Halde Lydia, nahe den „neuen“ Himmelsspiegeln. Diese haben wir ja bereits von oben betrachtet, wobei wir „von einer höheren Warte aus“ auf den Netzbachweiher und den Urwald vor den Toren der Stadt blickten.

Ich habe übrigens damit begonnen, eine eigene Website zum Haldenrundweg mit den Bergehalden des Saarkohlenwaldes aufzubauen; und freue mich über jeden Besucher. Ich hoffe, dass ich die Zeit finden werde, dieses thematisch eng gefasste Fotoalbum im Laufe des Jahres zu einem beeindruckenden Bilderbuch auszubauen.

Frühling – Huflattich – tussilago farfara

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Huflattich - tussilago farfara

Den Huflattich (tussilago farfara) haben wir ja bereits als Frühlingsboten kennengelernt, als er in voller Blüte stand. Mittlerweile ist der Frühling tatsächlich da – zumindest konnten wir in der letzten Zeit einige sonnige und warme Tage genießen – und der Huflattich hat ein anderes Entwicklungsstadium erreicht. Nun sehen wir ihn in seinem Fruchtstand. Spätestens jetzt wird deutlich, dass der Huflattich eng mit dem Löwenzahn verwandt sein muss. Der Löwenzahn hinkt allerdings ein wenig hinterher. Er zeigt sich zurzeit in voller gelber Blütenpracht und es wird noch ein Weilchen dauern, bis er uns in seinem Fruchtstand als Pusteblume erfreut.

Auch dieses Foto entstand auf der Bergehalde Lydia, auf deren kargem, ödem Boden der Huflattich bestens gedeiht.
Aufnahmedatum: 14. April 2009.

Dudweiler Rathaus Glasfenster historisches Wappen

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Glasfenster Dudweiler Rathaus

Glasfenster Dudweiler Rathaus

Dudweiler Rathaus – Glasfenster dokumentieren die Geschichte

Meine Wege führen mich in der Regel mehrmals täglich am Dudweiler Rathaus vorbei. Das Gebäude, das etwas über hundert Jahre alt ist, ist von außen recht ansehnlich. Aber es lohnt sich, das Gebäude hin und wieder mal zu betreten, denn in seinem Innern bietet es im Treppenhaus ein Kleinod: bunte Glasfenster, die anlässlich der 1000-Jahr-Feier im Jahre 1977 gestiftet wurden.

Das mittlere Fenster zeigt das historische Wappen von Dudweiler. Die Berechtigung zur Führung dieses Wappens wurde 1935 verliehen. Es zeigt den Löwen von Nassau-Saarbrücken, der als Besonderheit den Bergmannshammer trägt, um die einstige Haupterwerbsquelle der Dudweiler Bevölkerung zu symbolisieren. Darüber befinden sich der Schriftzug duodonisvillare (= Weiler des Dudo) und die Jahreszahlen 977-1977. Der Schriftzug ist der von Kaiser Otto II. im Jahre 977 unterzeichneten Urkunde nachempfunden.

Das linke Fenster zeigt eine Darstellung von Otto II., dem Unterzeichner jenes Dokumentes, in dem Dudweiler zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Die Darstellung geht zurück auf eine Buchmalerei in einem Bruchstück des „Registrum Gregorii“ aus der Schreibstube zu Trier. Die Darstellung zeigt Kaiser Otto II. (955-983 n. Chr.) mit Reichsapfel und Zepter, wie ihm durch die Reichsteile (Provinzen), dargestellt durch die 4 Frauen, gehuldigt wird. Rechts neben Otto befindet sich das Titelmonogramm mit den Buchstaben für „Otto imperator augustus“. Mit diesem Monogramm ist die Urkunde aus dem Jahre 977 gezeichnet. Links neben der Darstellung Otto II. der Namenszug „Otto“ (Klappentext des Buches „1000 Jahre Dudweiler 977-1977“).

Das rechte Fenster zeigt den Alten Turm, das älteste Bauwerk Dudweilers aus dem frühen 14. Jahrhundert. Die drei Gestalten und Wappen symbolisieren: Links das Eisenverarbeitende Gewerbe, in der Mitte den Bergbau und rechts Handel, Handwerk und Freies Gewerbe (repräsentiert durch einen Architekten).

Ein kleiner Hinweis: Ein paar weitere Bilder der Glasfenster im Dudweiler Rathaus gibt es hier auf dem Dudweiler-Blog

Orgel Basilika St. Johann in Saarbrücken

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Orgel Basilika St. Johann, Saarbrücken

Ein Foto zum Karfreitag

Heute ist Karfreitag, Ostern steht vor der Tür … da muss natürlich auch mal wieder ein frommes Bild her.

Zum Beispiel dieses Foto der Orgel der Basilika St. Johann in Saarbrücken. Bei diesen klaren Linien, Farben und Strukturen erklingen die festliche Osterklänge fast schon von selbst.

Und wer jetzt in Osterstimmung ist und nach kostenlosen österlichen Texten im Netz sucht,
findet hier eine kleine Sammlung von Ostergeschichten und hier eine kleine Sammlung von Ostergedichten. Vor allem Kinder – aber auch Erwachsene – werden daran ihre Freude haben.

Written by Ronald

10. April 2009 at 10:10

Halde Brefeld – Haldenbrand

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Halde Brefeld Schwelbrand

Halde Brefeld Schwelbrand

Die Bergehalde Lydia und die Halde Grühlingstraße kennen wir ja schon. Heute habe ich die Halde Brefeld (zwischen Fischbach und Quierschied) besucht. Der Besuch hat allerdings zurzeit so seine Tücken. Denn auf der Halde Brefeld wurde im September 2008 ein Schwelbrand entdeckt. Seither ist diese Halde gesperrt. Nachdem sich lange Zeit kaum was rührte, sind seit einigen Wochen Löscharbeiten im Gange und man ist dabei, die glimmenden Haldenteile abzutragen und zu löschen.

Obgleich ich die Halde nicht betreten konnte, boten sich doch – nicht zuletzt dank des phänomenalen Himmelsbildes – zahlreiche Gelegenheiten für beeindruckende Schnappschüsse. Einige sind sogar ausgesprochen witzig.

Und da wir gerade beim Thema „witzig“ sind, will ich auch mal eine witzige Buchempfehlung aussprechen.
Hundert haarige Limericks
Hrsg. Ronald Henss
Illustrationen von Günter Bender

Das Buch enthält – wie sollte es bei diesem Titel auch anders sein? – 100 Limericks, die sich mit dem Thema Haare, Frisur, Friseur, Haarausfall, Haarfarben, Blondinen … beschäftigen. Das Ganze illustriert von dem bekannten Karikaturisten Günter Bender. Eine heitere und unkomplizierte Lektüre zum Selberlesen (immer wieder) und Verschenken.

Bergehalde Lydia – blauer Himmel weiße Wolken

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Bergehalde Lydia Himmel Wolken Halde

Bergehalde Lydia Himmel Wolken Halde

Die Bergehalde Lydia bei Camphausen / Fischbach / Dudweiler ist uns ja schon bestens bekannt.

Heute bin ich zum ersten Mal den Weg am nördlichen Haldenrand entlang Richtung Westen gegangen. Das Schild „Betreten verboten“ habe ich einfach ignoriert, und ich konnte auch keinen vernünftigen Grund erkennen, warum man diesen breiten sehr gut angelegten Weg nicht gehen sollte. Ganz im Gegenteil, dieser Weg hat einiges zu bieten, linker Hand die Halde, rechter Hand die Grube Camphausen. Und als der Weg dann am nordwestlichen Ende in Richtung Süden abbog, bot das Zusammenspiel von Halde, Himmel und Wolken ein spektakuläres Bild.

Und zu diesem Bild fällt mir ein ganz besonderer Buchtipp ein:
Patricia Koelle
Die Füße der Sterne

Ein Buch voller wundervoller Geschichten, die die gleiche Leichtigkeit und Freiheit ausstrahlen wie dieses Foto. Ein Buch, das man zu allen Jahreszeiten lesen kann. Und das man nicht nur einmal liest. Selbst das Titelbild des Buches passt zu dem Halden-Himmels-Wolken-Foto.

Und noch ein Wort zum Wetter: Gestern war’s bei uns richtig frühlingshaft warm. Aber heute war’s um etliche Grad kälter, so dass ich mich richtig dick einpacken musste. Und das war unbedingt erforderlich, denn auf der Halde wehte ein enormer kalter Wind. Und der Wind war so stark, dass nur meine geistesgegenwärtigen Reflexe verhinderten, dass meine Mütze über die Weiten den Saarkohlenwaldes hinwegflog. Oben auf dem Plateau habe ich mich dann kaum an den Rand gewagt aus Angst, der Wind könne auch mich wegpusten. Aber Himmel, Wolken und Landschaft haben dann doch für die unangenehmen Temperaturen entschädigt.

Und zur Aufnahme: 8. April 2009, 13:11 Uhr. Am nordwestlichen Rand der Bergehalde Lydia, Blick nach Süden.

Herrensohr St. Marien Kirche

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Herrensohr St. Marien Kirche

Herrensohr St. Marien Kirche

Klare Farben, klare Linien – so was liebe ich.

Das Foto entstand am 2. April 2009 bei meinem Spaziergang zur Bergehalde Grühlingstraße. Da die Autobahn A 623 keinen Zugang von Jägersfreude aus ermöglicht, musste ich an der Kirche in Herrensohr starten und dann eine gute halbe Stunde durch den Wald marschieren um zur Halde zu gelangen. Und dann das Ganze wieder zurück. Auf dem Heimweg ist dann dieses Foto entstanden.

Über Herrensohr – insbesondere den seltsamen Namen – werde ich demnächst mal berichten.

Heute richten wir unser Augenmerk auf den Mond, der sich – vom Fotografen gewollt – in das Bild geschlichen hat.

Wie man sieht, ist der Mond in seiner zunehmenden Phase, ziemlich genau in der Mitte zwischen Neumond und Vollmond. Wenn man das Aufnahmedatum – 2. April – berücksichtigt, kann man leicht ausrechnen, dass das Bild genau zehn Tage vor Ostern entstand.

Auf dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 n. Chr. wurde festgelegt, dass Ostern an dem Sonntag gefeiert wird, der dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn folgt. Klingt kompliziert, ist aber einfach: Erst muss mal der Frühling begonnen haben, dann warten wir bis zum ersten Vollmond und am drauf folgenden Sonntag feiern wir Ostern (was ist eigentlich, wenn der Vollmond auf einen Sonntag fällt?). Aus dieser Festlegung ergibt sich, dass Ostern frühestens am 22. März und spätestens am 25. April gefeiert wird.

In diesem Jahr (2009) fällt der Ostersonntag auf den 12. April, Ostern liegt also relativ spät. Das ist gut so, denn durch den ewig langen Winter wäre Ostern bei einem frühen Termin noch sehr kahl gewesen. So bleibt die Hoffnung, dass die Natur bis Ostern zu voller Frühlingspracht erwacht sein wird.

Zu Nizäa (auch: Nikaia, Nikäa, Nicaia, Nicaea, Nicäa): Eine antike Stadt in Kleinasien (heute: Iznik in der Türkei) . War bereits früh Bischofssitz, seit 451 Sitz eines Metropoliten. In Nizäa fand 325 das erste und 878 das siebte Ökumenische Konzil statt (Quelle: Brockhaus Lexikon).

Und weil wir grade beim Thema Ostern sind – hier kann man
Ostergeschichten und Ostergedichte
kostenlos im Netz lesen.

Halde Grühlingstraße – Literarischer Aufstieg

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Halde Grühlingstraße - Literarischer Aufstieg

Halde Grühlingstraße - Literarischer Aufstieg

Die Halde Grühlingstraße haben wir ja bereits gestern kennengelernt.

Heute gibt es ein paar Zusatzinformationen, die den Blick auf eine Besonderheit dieser Bergehalde lenken.

Zunächst mal ein paar allgemeine Daten:
Die Halde Grühlingstraße liegt im nördlichen Stadtgebiet von Saarbrücken. Sie liegt zwar unmittelbar westlich von Jägersfreude, aber aufgrund des Verlaufs der Autobahn A 623 (Grühlingstraße) ist die Halde leider nicht von Jägersfreude aus zu erreichen.
Verglichen mit der Bergehalde Lydia ist die Halde Grühlingstraße recht klein. Gleichwohl ist auch die „kleine“ Halde Grühlingstraße sehr beeindruckend. Sie hat einen steilen Anstieg (der im linken Bild nicht voll zur Geltung kommt). Sie besitzt sehr tiefe Erosionsrinnen. Und auf ihrem Plateau befindet sich ein Gipfelkreuz, das wir ja bereits kennen. Auf dem Satellitenbild von Google-Maps ist die bemerkenswerte Struktur der Halde wunderbar zu erkennen.

Das Besondere an der Halde Grühlingstraße ist aber etwas anderes, nämlich der sogenannte Literarische Aufstieg.
Im linken Bild sehen wir, dass der Aufstieg zur Halde treppenähnliche Stufen aufweist. Hierbei handelt es sich um in den Boden eingelassene Stufen, in die jeweils ein Text eingraviert ist. Den Textanfang der ersten Stufe sehen wir im rechten Bild.
Auf zahlreiche Stufen verteilt (es sind wohl 13 Stufen; aber ich habe nicht aufgepasst und werde dies bei meinem nächsten Besuch nachholen) findet sich ein Auszug aus „Die Kinder der Toten“ von der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Der Anfang lautet: „Im Gebirge, wo die Beschaulichkeit leicht von Blitzen zerrissen werden kann, diesen vorübergehenden Schrecken, die im Grunde wenig hervorbringen, aber viel kaputtmachen, im Gebirge sind ein paar Menschen verschwunden. Dafür sind andere wiedergekommen …“
Der Besucher kann den mühsamen steilen Aufstieg zeitlich strecken, indem er auf dem Weg zum Gipfel im Geiste den Jelinekschen Text zusammenbaut. Wenn er es dann auf dem Gipfel schafft, den gesamten Text am Stück zu rezitieren, dann hat er seinen Geist mindestens genauso trainiert wie seinen Körper.
(Falls jemand „Die Kinder der Toten“ besitzt: Ich würde mich freuen zu erfahren, wie dieser Text weitergeht.)

Mein literarischer Tipp, der sehr gut zu der großartigen Aussicht passt, die sich auf der Halde Grühlingstraße bietet:
Patricia Koelle: Die Füße der Sterne

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Halde Grühlingstraße – Blick nach Norden

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Halde Grühlingstraße - Blick nach Norden

Die Halde Grühlingstraße haben wir ja bereits bei einem Blick aus meinem Fenster aus der Ferne kennengelernt. Heute – am 2. April 2009 – habe ich sie zu ersten Mal besucht.

Auch diese Halde bietet grandiose Aussichten. Aber leider war es trotz Sonnenschein noch ein bisschen diesig, sodass die Aussicht stets ein bisschen verwaschen war. Aber im Laufe der Zeit werden sich sicherlich noch viel bessere Gelegenheiten bieten.

Das Foto zeigt das Gipfelkreuz, das man auch von meinen Wohnzimmerfenster aus (gerade noch) erkennen kann. Der Blick geht Richtung Norden und schweift weit über den Saarkohlenwald. Am Horizont ist das Kraftwerk Weiher II in Göttelborn zu erkennen. Das Dorf rechts unterhalb ist Fischbach, das unmittelbar an der Bergehalde Lydia liegt, die wir ja bereits bestens kennen. Wenn man am rechten Bildrand ganz genau hinschaut, wird man über dem Bergrücken einen leichten „Schatten“ sehen. Das ist die kleine Erhebung, die sich am Nordende des Plateaus der Bergehalde Lydia befindet und auf dem ersten Foto der Halde Lydia groß zur Geltung gekommen ist.

Hinweis: Hier gibt es ein Fotoalbum mit Bildern zum Haldenrundweg rund um den Saarkohlenwald im Regionalpark Saar.